Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Held zum Verlieben

Held zum Verlieben

Titel: Held zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Sala
Vom Netzwerk:
musterte ihn kühl und abschätzend. „Du hast vielleicht Nerven, Hanna“, meinte er gefährlich leise.
    Jack blickte von ihm zu Charlie. „Ja, da hast du wohl recht“, meinte er schließlich. „Aber falls es dich beruhigt, das hat man mir auf die harte Tour beigebracht. Schon als Kind habe ich gelernt, dass ich, egal, was ich tat, Prügel beziehen würde. Egal, wie viel Mühe ich mir gab, alles richtig und meinen Vater glücklich zu machen. Immer bekam ich Prügel. Und da erkannte ich, wenn ich überleben will, muss ich das tun, was ich für richtig halte und was mich glücklich macht.“
    Wade und Charlie sahen ihn mitfühlend an. Nach einer langen Pause sagte Jack: „Tut mir leid, ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, euch das zu erzählen. Aber ich kann nicht versprechen, Charlie nicht wieder zu küssen.“ Er schickte sich an, die Küche zu verlassen.
    „Jack!“, rief ihn Charlie zurück.
    „Ja?“
    „Hat dein Vater sich je geändert?“
    Jacks Gesicht wurde verschlossen. „Keine Ahnung. Ich habe ihn nicht mehr gesehen seit der Nacht, in der ich drohte, ihn umzubringen.“
    Charlie wurde ganz blass und Wade biss die Zähne zusammen.
    „Verdammt, Hanna, wann war das?“
    „Als ich zehn Jahre alt war.“ Er sah Charlie an und lächelte. „Für mich brauchst du keine Eier zu machen. Ich bin vollgestopft mit Mallows.“
    Charlie biss sich auf die Lippe, um nicht zu weinen, als Jack die Küche verließ.
    „Oh Wade …“
    Wade seufzte und legte ihr den Arm um die Schulter.
    „Wir hatten viel Glück, was, Schwesterchen?“
    Sie sahen Rachel an, die auf dem Küchenboden im Sonnenlicht spielte. Charlie standen die Tränen in den Augen. Schnell hob sie ihre kleine Tochter auf und drückte sie fest an sich.
    „Mummy hat dich so lieb“, sagte sie leise und küsste die kleine Sommersprosse unter Rachels linkem Ohr.
    Rachel lachte glücklich. Doch nach Jacks Erzählung klang ihr fröhliches Gelächter in Charlies Ohren bittersüß.

7. KAPITEL
    W as in der Speisekammer geschehen war, wurde zwar nicht wieder erwähnt, aber es stand doch zwischen den beiden Männern auf ihrer Fahrt in die Stadt. Wade erkannte, dass Jack Hanna ein Mann war, dem das Leben einiges aufgebürdet hatte. Und dass er ganz offensichtlich an einer Frau interessiert war, die auch ihr Scherflein zu tragen hatte. Und auch wenn Wade es nicht laut aussprach, so hörte Jack im Innern doch, was Charlies Bruder dachte:
Du solltest erst einmal dein eigenes Leben auf die Reihe kriegen, bevor du dich in Charlies drängst
.
    „Wenn du mich bei der Werkstatt absetzen würdest, könnte ich meinen Jeep abholen. Ich komme dann nach ins Revier.“
    Wade musterte ihn abschätzend. „Ich weiß es wohl zu schätzen, dass du noch bleibst, obwohl Shuler wieder aufgetaucht ist.“
    „Das ist doch selbstverständlich“, meinte Jack leise. „Ich werde nirgendwo erwartet und außerdem wissen wir ja immer noch nicht, wer Shuler entführt hat, und ob das nicht noch mal passiert.“
    „Sag so was bloß nicht!“ Wade war allein schon von der Vorstellung entsetzt, dass Shuler wieder verschwinden könnte. „Aber was ganz anderes. Du hast gesagt, du wirst nirgendwo erwartet. Hast du denn nicht vor, wieder nach Tulsa zurückzukehren?“
    Jack zuckte die Achseln. „Kaum. Wenn etwas vorbei ist, kehre ich nie dahin zurück.“
    Wade dachte an Charlie. „Tu ihr nicht weh“, meinte er leise und hielt vor der Werkstatt.
    Jack stieg aus und trat in die Werkstatt. Wade sah ihm nach, dann fuhr er weiter in Richtung Revier.
    Victor Shuler war wieder zu Hause und erholte sich gut. Die Entzündung heilte allmählich ab und zumindest nach außen hin vermittelte er den Eindruck, durchaus guter Dinge zu sein. Er schien es zu genießen, im Mittelpunkt zu stehen. Nachbarn und Bekannte gaben sich die Klinke mehr oder weniger in die Hand, um sich nach ihm zu erkundigen und um die grausigen Einzelheiten aus erster Quelle zu erfahren. Innerlich jedoch litt Shuler immer noch an der Schmach, dass man ihn nackt auf den Stufen zur Bücherei gefunden hatte und er nicht die leiseste Ahnung hatte, wie er dort hingekommen war.
    Nur einmal zuvor in seinem Leben hatte er einen ähnlichen Gedächtnisverlust gehabt. Damals, einige Monate vor seinem Highschool-Abschluss. Bis zum heutigen Tage konnte er sich nicht daran erinnern, was in jener Nacht geschehen war. Er wusste nur noch, dass er abends nach einem Footballspiel ausgiebig gefeiert hatte. Am nächsten Morgen dann war er im Wald

Weitere Kostenlose Bücher