Held zum Verlieben
Augenblick nicht möglich zu sein.
„Hast du noch irgendetwas in der Stadt zu erledigen, bevor ich dich nach Hause bringe?“
„Ich würde gern noch in Judiths Drugstore. Ich muss Geburtstagskarten kaufen.“ Sie blickte geradeaus auf die Straße. „Sieh mal, da ist Victor. Der sieht aber gar nicht glücklich aus.“
Betty Shuler, die hinterm Steuer saß, hielt vor dem Drugstore an. Mit wutverzerrtem Gesicht stieg Victor Shuler aus. Dann humpelte er in den Laden.
„Du hast recht“, meinte Jack. „Ich komme lieber mal mit rein, nur für den Fall der Fälle.“
„Nur für den Fall der Fälle?“ Charlie sah ihn irritiert an.
Victors Gebrüll war selbst schon auf der Straße zu hören, noch bevor sie die Tür zum Drugstore geöffnet hatten. Nicht einmal die Türglocke brachte ihn zum Verstummen.
„Ich warne dich zum letzten Mal! Sorge dafür, dass dieser Schwachsinnige sich von meinem Grundstück fernhält! Ich habe es endgültig satt, mir die Aussicht verderben zu lassen von einem Zurückgebliebenen, der meinen Müll durchwühlt wie irgend so ’n verdammtes Tier!“
Judiths Gesicht hatte alle Farbe verloren. Es war offensichtlich, dass sie kurz vorm Explodieren war. Die Adern an ihrem Hals standen hervor und ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Als sie auf einige Krücken und Spazierstöcke zuging, die zum Verkauf auslagen, trat Jack schnell dazwischen.
„Was geht hier vor?“, wollte er von Shuler wissen.
„Das geht Sie gar nichts an“, fuhr ihn der erzürnte Mann an.
„Da irren Sie sich gewaltig, Sir. Ich konnte Ihr Gebrüll schon auf der Straße hören und das ist eindeutig Ruhestörung. Und ich habe mitbekommen, wie Sie Miss Dandridge beleidigt haben. Es gibt für alles eine Zeit und einen Ort, Mr Shuler, aber hier haben Sie sich in beidem vergriffen.“
Hochroten Gesichtes zeigte Shuler mit dem Finger auf Judith. „Dieser … dieser Junge, der bei ihr lebt, kommt ständig unerlaubt auf mein Grundstück! Er durchwühlt die Mülltonnen in der ganzen Gegend, wie ein Tier! Ich habe sie schon ein paar Mal gewarnt. Wenn das nicht aufhört, sorge ich dafür, dass man ihn in eine Anstalt einweist, jawohl!“
Judith atmete tief durch und Jack merkte, dass sie sich mit aller Kraft zusammennahm. „Er hat nur nach Dosen gesucht“, erklärte sie ruhig. „Er hat nichts gestohlen. Betty Shuler hat ihm erlaubt, die Dosen zu nehmen.“
„Ich weiß nichts von irgendeiner Erlaubnis“, wütete Victor und wedelte gefährlich mit seinem Stock in der Luft. „Ich sage das jetzt zum letzten Mal, wenn du nicht dafür sorgst, dass dieser Schwachsinnige sich von meinem Grundstück fernhält, wird es dir noch leidtun!“
Jack entriss Shuler den Spazierstock. „Geben Sie den her“, herrschte er ihn an. „Jetzt hören Sie mir mal zu, sonst wird es Ihnen leidtun. Wenn Ihre Frau Davie erlaubt hat, Ihre Dosen zu nehmen, dann hat er das Recht, auf Ihrem Grundstück zu sein. Wissen Sie, es gehört nicht viel Mut dazu, einer Frau zu drohen, aber Sie können es ja gern einmal mit mir versuchen.“
Victor blinzelte ihn überrascht und eingeschüchtert an. „Machen Sie sich nicht lächerlich“, wehrte er ab, „ich habe kein Problem mit Ihnen.“
„Sie haben auch kein Problem mit Miss Dandridge“, erwiderte Jack. „Ich schlage vor, Sie entschuldigen sich jetzt bei ihr und gehen dann schön anständig wieder nach Hause.“
Shuler war so außer sich vor Wut, dass er am ganzen Körper zitterte. Er konnte es nicht ertragen, wenn man ihm vorschrieb, was er zu tun und zu lassen hatte. Bitterböse starrte er Judith an und wandte sich dann erbost an Jack. „Meinen Stock“, befahl er und streckte die Hand aus.
Jack gab ihn ihm und trat dann zur Seite, um Victor durchzulassen. Der verließ wutschnaubend den Drugstore.
Sobald er weg war, eilte Charlie zu Judith. „Judith ist alles in Ordnung? Können wir irgendetwas tun?“
Judith antwortete nicht. Sie starrte nur mit unbeweglichem Gesicht Shuler nach. Dann klingelte plötzlich ihr Piepser. Sie holte ihn aus der Tasche und las kurz die Nachricht. „Was kann ich für Sie tun?“, fragte sie dann, als sei nichts geschehen.
Charlie erkannte, dass Judith nicht darüber sprechen wollte, und sagte ihr, dass sie sich ihre Sachen selbst zusammensuchen würde.
„Nehmen Sie sich ruhig Zeit“, sagte Judith. „Ich muss diesen Anruf beantworten, und dann muss ich Davie suchen. Er hat wahrscheinlich große Angst.“
„Das übernehme ich“, sagte Jack.
Judith sah
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