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Held zum Verlieben

Held zum Verlieben

Titel: Held zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Sala
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ob Davies Mutter gewusst hatte, dass mit ihrem Baby etwas nicht in Ordnung war, und ob sie ihn deswegen weggegeben hatte. Dann zuckte Jack mit den Schultern. Es gab eigentlich keinen Anlass, Mitleid mit Davie zu haben, denn er war in seiner kleinen Welt bestimmt nicht unglücklich. Er ging weiter, fragte hin und wieder einen Passanten nach Davie, aber keiner hatte ihn gesehen.
    Als er zum Schrottplatz kam, bemerkte Jack etwas. Er sah sich den Zaun an und entdeckte ein großes Loch, durch das man fast ungehindert hindurchsteigen konnte. Und als er durch das Loch blickte, sah er weiter hinten einen kleinen roten Leiterwagen. Er stieg durch den Zaun, richtete sich wieder auf und betrachtete das Gelände, das vor ihm lag.
    Es war zwar kein besonders sicherer Ort für ein Kind – auch wenn das Kind im Körper eines Erwachsenen steckte –, aber Jack konnte sich durchaus vorstellen, welchen Reiz dieser Schrottplatz ausübte. Er ging behutsam auf den roten Leiterwagen zu und horchte unterdessen nach Stimmen. Erst als er fast an dem Wägelchen angekommen war, hörte er, wie jemand weinte. Dieser verdammte Victor Shuler! Er hatte dem Jungen doch tatsächlich Angst eingejagt, und zwar eine Todesangst.
    Und dann sah Jack Davie. Er saß hinter dem Steuer eines alten Chevrolets und starrte konzentriert über das Lenkrad hinweg durch die Öffnung, wo sich einst eine Windschutzscheibe befunden hatte. Jack atmete tief durch und ging auf den Chevy zu.
    „He, Mister, könnten Sie mich ein Stückchen mitnehmen?“
    Als er Jacks Stimme hörte, zuckte Davie zusammen, hörte vor Schreck mitten in einem Schluchzer auf zu weinen. Er kannte den Mann. War das nicht der, der ihm die Uhr geschenkt hatte? Der Mann machte eine Faust, aus der der Daumen steil hervorstand. Davie lächelte. Er wusste, was dieses Zeichen zu bedeuten hatte. Ein Anhalter.
    „Ja, ich kann Sie mitnehmen“, erklärte er großzügig. „Steigen Sie nur ein in meinen Wagen und ich fahre mit Ihnen weiter.“
    Jack ignorierte den Dreck und Rost und kroch auf die Beifahrerseite. „Es ist ein schöner Tag für eine Spazierfahrt, was?“
    Davie nickte. „Ich bin auf der Flucht“, erklärte er ernsthaft und tat so, als würde er die Gänge wechseln. Die Gangschaltung existierte nicht mehr.
    „Warum?“, fragte Jack. „Wird deine Tante Judy nicht furchtbar traurig sein?“
    Davies leichtes Lächeln verschwand. „Ich habe Tante Judy lieb“, nuschelte er, legte den Kopf auf das Lenkrad und schluchzte herzzerreißend.
    Jack rutschte näher zu ihm und legte den Arm um seine Schulter. „Warum läufst du dann vor ihr weg?“
    „Lauf doch nicht vor ihr weg“, erklärte Davie schluchzend. „Dieser Mann hat mir Angst gemacht. Ich hab versucht ihm zu sagen, dass alles in Ordnung ist, aber er wollte nicht hören.“
    Wenn Victor Shuler in dem Augenblick in der Nähe gewesen wäre, hätte Jack ihn k. o. geschlagen. „Weißt du, deine Tante Judy und ich haben lange mit diesem Mr Shuler gesprochen“, erklärte Jack. „Es tut ihm leid, dass er dich angebrüllt hat, und er wird dir keine Angst mehr machen.“
    Davie hörte ebenso schnell mit dem Schluchzen auf, wie er damit begonnen hatte. „Er ist nicht mehr böse mit mir?“
    Jack zerzauste ihm das Haar und lächelte. „Nein, Junge, und er wird auch nie wieder böse mit dir sein, das verspreche ich.“ Dann zog er ein Taschentuch aus der Hosentasche und gab es Davie. „Hier wisch dir die Augen und putz dir die Nase. Lass uns nach Hause gehen.“
    Davie tat, wie ihm geheißen, kroch dann aus dem Wagen und hielt Jack die Hand hin, wie es ihm beigebracht worden war. Jack grinste und nahm Davies Hand. Er hatte einen Kloß im Hals. Kein Wunder, dass Judith Dandridge diesen Jungen so sehr beschützte. Für die Widerwärtigkeiten dieser Welt war er viel zu vertrauensselig.
    Charlie hatte gerade den letzten Schluck Eistee ausgetrunken und sah aus dem Fenster, als sie Jack und Davie Hand in Hand die Straße entlangkommen sah. Erleichtert legte sie etwas Geld auf den Tisch, schnappte sich ihre Sachen und eilte zur Tür hinaus.
    Sie überquerte gerade die Straße, als Judith aus dem Drugstore gerannt kam. „Davie! Oh Davie, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht“, rief sie und schloss ihn in die Arme. „Wo bist du gewesen? Du weißt doch, dass du zu mir kommen sollst, wenn du Angst hast.“
    Aber Davie konnte nichts sagen. Er war einfach nur froh, wieder zu Hause zu sein.
    „Jack! Wo hast du ihn gefunden?“, fragte Charlie

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