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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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warten. Was bedeutete, dass sie allein weiterkommen musste.
    Sie öffnete ihre Wasserflasche und trank. Sie hatte gar nicht gewusst, wie durstig sie war. Als die Flasche leer war, kroch Annabeth zum Kanal und füllte sie wieder.
    Das Wasser war kalt und floss schnell – ein Zeichen dafür, dass es trinkbar sein müsste. Sie füllte die Flasche, goss dann ein wenig Wasser in ihre Hände und rieb es ins Gesicht. Sofort fühlte sie sich wacher. Sie wusch und reinigte alle Wunden, so gut es ging.
    Annabeth setzte sich auf und starrte wütend ihren Knöchel an.
    »Musstest du denn unbedingt brechen«, schimpfte sie.
    Der Knöchel gab keine Antwort.
    Sie brauchte irgendeine feste Schiene dafür. Nur dann würde sie sich bewegen können.
    Hmmm …
    Sie hob den Dolch und sah sich die Kammer im bronzenen Licht genauer an. Jetzt, da sie sich dem offenen Durchgang genähert hatte, gefiel er ihr noch weniger. Die Türöffnung führte in einen dunklen Gang. Die Luft, die von dort kam, roch widerlich süß und auf irgendeine Weise böse. Leider konnte Annabeth keinen anderen Ausweg entdecken.
    Keuchend und immer wieder den Tränen nahe kroch sie zu den Treppentrümmern. Sie fand zwei Bretter, die einigermaßen stabil und lang genug für eine Schiene waren. Dann rutschte sie zu den Weidenkörben hinüber und schnitt mit dem Messer die Lederriemen durch.
    Während sie Kraft sammelte, um ihren Knöchel zu schienen, sah sie auf einer der Holzkisten einen verblassten Namenszug: HERMES EXPRESS.
    Aufgeregt rutschte Annabeth zu der Kiste hinüber.
    Sie hatte keine Ahnung, wie die Kiste hierher gelangt sein mochte, aber Hermes lieferte an Götter, Geister und sogar Halbgötter allerlei nützliche Dinge. Vielleicht hatte er dieses Carepaket hier vor Jahren abgestellt, um Halbgöttern wie ihr bei ihrem Einsatz zu helfen.
    Sie öffnete den Kasten und fand mehrere Lagen Blasenfolie, doch das, was damit umwickelt gewesen war, war verschwunden.
    »Hermes!«, rief sie wütend.
    Sie starrte die Blasenfolie düster an. Dann schaltete ihr Gehirn und ihr ging auf, dass dieses Verpackungsmaterial tatsächlich eine Hilfe war. »Oh … das ist perfekt.«
    Annabeth wickelte ihren gebrochenen Knöchel in Blasenfolie. Dann legte sie die Holzstücke an und befestigte alles mit den Lederriemen.
    Einmal im Erste-Hilfe-Kurs hatte sie für jemand anders aus dem Camp ein angeblich gebrochenes Bein geschient, aber sie hätte nie gedacht, dass sie das jemals bei sich selbst machen müsste.
    Es war harte, schmerzhafte Arbeit, aber endlich war es geschafft. Sie suchte in den Treppentrümmern, bis sie einen Teil des Geländers gefunden hatte – ein schmales Brett, etwas über einen Meter lang – das sie als Krücke nehmen konnte. Sie lehnte sich mit dem Rücken gegen die Mauer, stützte sich auf ihr unversehrtes Bein und zog sich hoch.
    »Uäh!« Schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen, aber sie blieb stehen.
    »Das nächste Mal«, murmelte sie in den düsteren Raum, »lasst mich einfach gegen ein Monster kämpfen. Das ist leichter.«
    Über dem Torbogen loderte das Zeichen der Athene auf.
    Die Eule aus Flammen schien sie erwartungsvoll zu beobachten, als ob sie sagen wollte: Wurde aber auch Zeit. Du willst ein Monster? Dann hier lang.
    Annabeth überlegte, ob die brennende Eule wohl einer echten heiligen Eule nachempfunden war. Wenn ja, dann würde sie, wenn sie überlebte, diese Eule finden und ihr eins in die Fresse hauen.
    Bei diesem Gedanken besserte sich ihre Laune ein wenig. Sie schaffte es, über den Graben zu steigen, und humpelte dann langsam in den Gang.

XXXVI
    Annabeth
    Der Tunnel war gerade und eben, aber nach ihrem Sturz wollte Annabeth nichts mehr riskieren. Sie stützte sich gegen die Wand und tippte mit der Krücke vor sich auf den Boden, um sicher zu sein, dass dort keine Fallen lauerten.
    Mit jedem Schritt wurde der widerlich süße Gestank stärker und zerrte an ihren Nerven. Das Geräusch des fließenden Wassers verhallte hinter ihr und wurde ersetzt von einem raschelnden Flüstern wie von einer Million winziger Stimmen. Sie schienen aus den Mauern zu kommen und wurden immer lauter.
    Annabeth versuchte, schneller zu werden, aber das war kaum möglich, ohne das Gleichgewicht zu verlieren oder den gebrochenen Knöchel noch mehr zu belasten. Sie humpelte weiter, überzeugt, dass etwas ihr folgte. Die leisen Stimmen schlossen sich zusammen, kamen näher.
    Sie berührte die Wand und zog ihre mit Spinnweben bedeckte Hand zurück.
    Sie

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