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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Göttin war heiter und gütig … und es sah wirklich aus wie Athene. Annabeth hatte viele Statuen gesehen, die nicht die geringste Ähnlichkeit mit ihrer Mom hatten, aber angesichts dieser Riesenversion, die vor Jahrtausenden entstanden war, dachte sie, dass der Künstler Athene persönlich gekannt haben musste. Er hatte sie perfekt eingefangen.
    »Athena Parthenos«, murmelte Annabeth. »Sie ist wirklich hier.«
    Ihr Leben lang hatte sie den Parthenon besuchen wollen. Jetzt sah sie die ehemalige Hauptattraktion – und sie war das erste Kind der Athene seit Jahrtausenden, dem das möglich war.
    Sie merkte, dass ihr Mund offen stand. Sie zwang sich, zu schlucken. Annabeth hätte den ganzen Tag hier stehen und die Statue ansehen können, aber sie hatte ihre Aufgabe erst halb erfüllt. Sie hatte die Athena Parthenos gefunden. Aber wie sollte sie die jetzt aus dieser Höhle retten?
    Spinngewebe hüllten die Statue ein wie ein Pavillon aus Musselin. Annabeth vermutete, dass die Statue sonst schon längst durch den rissigen Boden gebrochen wäre. Als sie den Raum betrat, sah sie, dass diese Risse so breit waren, dass ihr Fuß hindurchgepasst hätte. Unter den Rissen sah sie nichts als leere Finsternis.
    Ein Kälteschauer überkam sie. Wo war die Hüterin? Wie sollte Annabeth die Statue befreien, ohne dass der Boden einstürzte? Sie konnte die Athena Parthenos ja nicht durch den Gang schieben, durch den sie gekommen war.
    Sie sah sich in der Kammer um und hoffte, etwas zu finden, das helfen könnte. Ihre Augen wanderten an den herzzerreißend schönen Bildteppichen entlang. Einer zeigte eine ländliche Szene, so dreidimensional, dass Annabeth das Gefühl hatte, aus einem Fenster zu schauen. Ein weiterer Bildteppich zeigte die Schlacht der Götter gegen die Riesen. Annabeth sah eine Landschaft aus der Unterwelt. Gleich daneben hing die Skyline des modernen Rom. Und auf dem Teppich links von ihr …
    Sie hielt den Atem an. Es war das Bildnis von zwei Halbgöttern, die sich unter Wasser küssten. Annabeth und Percy, an dem Tag, als ihre Freunde im Camp sie in den Kanusee geworfen hatten. Es war so lebendig, dass sie sich fragte, ob die Weberin in der Nähe gewesen war, mit einer wasserdichten Kamera im See auf der Lauer.
    »Wie ist das möglich?«, murmelte sie.
    Über ihr in der Dunkelheit sagte eine Stimme: »Ich weiß schon seit einer Ewigkeit, dass du kommen wirst, meine Süße.«
    Annabeth lief es eiskalt den Rücken hinunter. Plötzlich war sie sieben Jahre alt und versteckte sich unter der Bettdecke, während sie auf den nächtlichen Angriff der Spinnen wartete. Die Stimme klang genauso, wie Percy sie beschrieben hatte: ein wütendes Summen in vielen Tonlagen, weiblich, aber nicht menschlich.
    In den Spinnweben über der Statue bewegte sich etwas: etwas Dunkles und Großes.
    »Ich habe dich in meinen Träumen gesehen«, sagte die Stimme, widerlich süß und böse, wie der Geruch in den Tunneln. »Ich musste sichergehen können, dass du der Sache würdig bist, das einzige Kind der Athene, das gescheit genug ist, meine Prüfungen zu bestehen und lebend hier anzukommen. Du bist wirklich ihr begabtestes Kind. Und deshalb wird dein Tod für meine alte Feindin umso schmerzlicher sein, wenn du endgültig scheiterst .«
    Der Schmerz in Annabeths Knöchel war nichts im Vergleich zu der eisigen Säure, die jetzt ihre Adern füllte. Sie wollte weglaufen. Sie wollte um Gnade flehen. Aber sie durfte keine Schwäche zeigen – nicht jetzt.
    »Du bist Arachne«, rief sie. »Die Weberin, die in eine Spinne verwandelt wurde.«
    Die Gestalt ließ sich herunter und wurde klarer und grauenhafter. »Verflucht von deiner Mutter«, sagte sie. »Verachtet von allen und in ein grauenhaftes Ding verwandelt … weil ich die bessere Weberin war.«
    »Aber du hattest den Wettbewerb verloren«, sagte Annabeth.
    »Das ist die Version der Gewinnerin!«, rief Arachne. »Sieh dir mein Werk an. Urteile selbst!«
    Das war nicht mehr nötig. Die Wandteppiche waren die besten, die sie je gesehen hatte – besser als die Arbeiten der Hexe Circe, und ja, auch besser als einige Webarbeiten, die sie auf dem Olymp gesehen hatte. Sie hätte gern gewusst, ob ihre Mutter tatsächlich verloren hatte – ob sie Arachne verbannt und die Wahrheit umgeschrieben hatte. Aber für den Moment spielte das keine Rolle.
    »Du hütest diese Statue seit uralten Zeiten«, vermutete Annabeth. »Aber sie gehört nicht hierher. Ich bringe sie zurück.«
    »Ha«, sagte

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