Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)
dass er wegkriechen könnte, wenn der Kampf begann. Und er brauchte von den Riesen noch weitere Informationen über Annabeth und über den Ort, an dem ihre übrigen Freunde gefangen gehalten wurden.
»Vielleicht«, regte Percy an, »solltet ihr unsere Freunde auch herholen. Ihr wisst doch, aufsehenerregende Tode … je mehr, desto besser, oder?«
»Hmmmm.« Ephialtes spielte an einem Knopf seines Hawaiihemds herum. »Nein, es ist zu spät, die Choreografie noch zu verändern. Aber keine Angst. Es wird ein wunderbarer Zirkus. Ich meine … nicht die moderne Art von Zirkus. Da muss man auch Clowns haben, und ich hasse Clowns.«
»Alle hassen Clowns«, sagte Otis. »Sogar die anderen Clowns hassen Clowns.«
»Genau«, stimmte sein Bruder zu. »Aber wir haben ein viel besseres Unterhaltungsprogramm. Ihr drei werdet qualvoll sterben, oben, wo alle Götter und Sterblichen zusehen können. Aber das ist nur die Eröffnungsfeier. In den alten Zeiten dauerten die Spiele Tage oder Wochen. Unser Schauspiel – die Zerstörung Roms – wird einen ganzen Monat dauern, bis Gaia erwacht.«
»Warte«, sagte Jason. »Ein Monat, und Gaia erwacht?«
Ephialtes winkte ab. »Ja, ja. Das hat irgendwie damit zu tun, dass der erste August das beste Datum ist, um die ganze Menschheit zu vernichten. In ihrer grenzenlosen Weisheit hat die Erdmutter uns gestattet, Rom als Erstes zu vernichten, langsam und aufsehenerregend. Und das ist ja auch nur richtig so.«
»Also …« Percy konnte es nicht fassen, dass er mit einem Laib Wunderbrot in der Hand über das Ende der Welt sprach. »Ihr seid Gaias Vorgruppe.«
Ephialtes’ Gesicht verdüsterte sich. »Was heißt hier Vorgruppe, Halbgott?! Wir werden wilde Tiere und Monster durch die Straßen jagen. Unsere Abteilung für Spezialeffekte wird Feuer und Erdbeben produzieren. Ganz plötzlich und ohne ersichtlichen Grund werden sich Krater und Vulkane auftun. Geister werden Amok laufen.«
»Das mit den Geistern wird nicht klappen«, sagte Otis. »Unsere Marktforschungsgruppe sagt, dass das keine Zuschauer bringt.«
»Diese Kleingläubigen!«, sagte Ephialtes. »Das Hypogäum macht alles möglich.«
Ephialtes rannte zu einem riesigen Tisch, der mit einen Laken verhüllt war. Er riss das Laken weg und legte eine Ansammlung von Hebeln und Knöpfen frei, die fast so kompliziert wirkte wie Leos Kontrollpult auf der Argo II.
»Der Knopf hier«, sagte Ephialtes, »der schießt ein Dutzend wütende Wölfe aufs Forum. Und der da schickt Automatons in den Kampf gegen Touristen am Trevi-Brunnen. Dieser hier lässt den Tiber über die Ufer treten, damit wir mitten auf der Piazza Navona eine Seeschlacht nachstellen können. Percy Jackson, dir als Sohn des Poseidon müsste das doch gefallen.«
»Äh … ich finde immer noch, es wäre eine bessere Idee, uns laufenzulassen«, sagte Percy.
»Er hat Recht«, Piper machte noch einen Versuch. »Ansonsten geht diese ganze Konfrontationskiste los. Wir kämpfen gegen euch. Ihr kämpft gegen uns. Wir vermiesen euch den Plan. Ihr wisst doch, wir haben gerade erst eine Menge Riesen besiegt. Ich fände es schrecklich, wenn uns die Sache hier aus dem Ruder liefe.«
Ephialtes nickte nachdenklich. »Das stimmt.«
Piper blinzelte. »Wirklich?«
»Wir können nicht zulassen, dass uns die Sache aus dem Ruder läuft«, sagte der Riese zustimmend. »Alles muss perfekt abgestimmt werden. Aber keine Sorge. Ich habe die Choreografie für euren Tod schon fertig. Ihr werdet begeistert sein.«
Nico fing stöhnend an, wegzukriechen. Percy wünschte, er würde schneller kriechen und weniger stöhnen. Er spielte mit dem Gedanken, sein Wunderbrot nach ihm zu werfen.
Jason nahm das Schwert in die andere Hand. »Und wenn wir bei eurer Show nicht auftreten wollen?«
»Na, uns könnt ihr nicht umbringen«, Ephialtes lachte, als ob allein die Vorstellung albern wäre. »Ihr habt keine Götter auf eurer Seite, und nur dann könntet ihr auf einen Sieg hoffen. Also wirklich, ein qualvoller Tod ist doch viel vernünftiger. Tut mir leid, aber die Show muss weitergehen.«
Dieser Riese war wirklich noch schlimmer als der Meeresgott Phorkys in Atlanta, fand Percy. Ephialtes war eigentlich kein Anti-Dionysos. Er war ein wahnsinnig gewordener Dionysos auf Steroiden. Dionysos war zwar der Gott der Orgien und wilden Partys, aber Ephialtes ging es nur um Chaos und Zerstörung aus purem Jux.
Percy sah seine Freunde an. »Ich kann das Hemd von diesem Typen nicht mehr sehen.«
»Zeit, zu
Weitere Kostenlose Bücher