Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)
mit einer klebrigen, dampfenden Schicht aus kalorienreicher giftiger Pampe.
Während das Monster schwankend die Köpfe schüttelte und heftig zwinkerte, um seine Augen von der Wundersäure zu befreien, schaute Percy sich verzweifelt um. Er konnte die Kästen mit den Raketenabschussvorrichtungen nicht entdecken, aber an der hinteren Wand lehnte eine seltsame Konstruktion, die wie die Staffelei eines Malers aussah, besetzt mit Reihen aus Raketenwerfern. Percy entdeckte außerdem eine Bazooka, eine riesige Römische Kerze und ein Dutzend weitere scheußlich aussehende Waffen. Alle schienen miteinander verdrahtet zu sein und in dieselbe Richtung zu zielen, und alle waren an der Seite mit einem einzigen Bronzehebel verbunden. Oben auf der Staffelei waren mit Nelken die Wörter gelegt: FRÖHLICHEN UNTERGANG, ROM!
Percy sprang auf das Ding zu. Die Hydra zischte und setzte ihm nach.
»Jetzt weiß ich’s«, rief Ephialtes glücklich. »Wir können mit Explosionen an der Via Labicana anfangen! Wir sollten unser Publikum nicht ewig warten lassen.«
Percy verschwand hinter der Staffelei und drehte sie zu Ephialtes um. Er besaß nicht Leos technisches Geschick, aber er wusste, wie man mit einer Waffe zielt.
Die Hydra kam auf ihn zugerast und versperrte ihm die Sicht auf den Riesen. Percy hoffte, sein Gerät hatte genug Feuerkraft, um zwei Ziele auf einmal zu erledigen. Er riss am Hebel. Der rührte sich nicht.
Alle acht Hydraköpfe ragten über ihm auf, bereit, ihn zu einer Schlammpfütze zerschmelzen zu lassen. Er riss noch einmal am Hebel. Diesmal bebte die Staffelei und die Waffen fingen an zu zischen.
»In Deckung!«, schrie Percy und hoffte, seine Freunde hätten begriffen.
Percy sprang zur Seite, als die Staffelei losfeuerte. Es klang wie eine Fiesta mitten in einer explodierenden Schießpulverfabrik. Sofort verdunstete die Hydra. Leider warf der Rückstoß die Staffelei um, die dabei in alle Richtungen weitere Geschosse abfeuerte. Ein Stück Decke brach herunter und zerschmetterte ein Wasserrad. Weitere Käfige wurden von ihren Ketten gerissen und setzten zwei Zebras und die Hyänenmeute frei. Eine Granate ging über dem Kopf des Ephialtes los, warf ihn aber nur um. Das Schaltpult sah noch immer unversehrt aus.
Auf der anderen Seite der Halle hagelte es um Piper und Nico herum Sandsäcke. Piper versuchte, Nico aus der Gefahrenzone zu ziehen, aber ein Sack traf ihre Schulter und schlug sie zu Boden.
»Piper!«, schrie Jason. Er rannte zu ihr und vergaß dabei Otis, der seinen Speer auf Jason richtete.
»Aufpassen!«, rief Percy.
Jason reagierte ungeheuer schnell. Als Otis den Speer warf, rollte Jason sich zur Seite. Die Schwertspitze segelte über ihn hinweg und Jason rief mit einer Handbewegung einen Windstoß herbei, der die Richtung des Speers veränderte. Er flog durch den Raum und bohrte sich in Ephialtes’ Seite, als der gerade auf die Beine kam.
»Otis!« Ephialtes taumelte von seinem Schaltpult weg und umklammerte den Speer, während er zu Monsterstaub zerfiel. »Hör bitte auf, mich umzubringen!«
»Nicht meine Schuld!«
Kaum hatte Otis das gesagt, da gab Percys Geschosswerfer ein letztes Römisches Kerzenfeuer ab. Die lodernde rosa Todeskugel (sie musste natürlich rosa sein) traf über Otis die Decke und zerplatzte zu einem wunderschönen Lichtregen. Bunte Funken drehten graziöse Pirouetten um den Riesen. Dann brach ein drei Meter langes Stück aus der Decke und schlug ihn zu Boden.
Jason rannte zu Piper. Sie wimmerte, als er ihren Arm berührte. Ihre Schulter sah unnatürlich verkrümmt aus, aber sie murmelte: »Gut, mir geht’s gut.« Neben ihr setzte Nico sich auf und schaute sich verwirrt um, als ob er gerade erst begriff, dass er eine Schlacht verpasst hatte.
Leider waren die Riesen noch nicht erledigt. Ephialtes bildete sich bereits neu, sein Kopf und seine Schultern erhoben sich aus dem Staubhaufen. Er befreite seine Arme und starrte Percy wütend an.
Auf der anderen Seite der Halle bewegte sich ein Schutthaufen und Otis brach daraus hervor. Sein Kopf war ein wenig eingedrückt. Alle Böller in seiner Frisur waren explodiert und seine Zöpfe rauchten. Sein Gymnastikanzug war zerfetzt und wirkte noch weniger attraktiv als zuvor.
»Percy!«, schrie Jason. »Das Schaltpult!«
Percy löste sich aus seiner Erstarrung. Er fand Springflut in seiner Tasche, drehte die Kappe herunter und peilte das Schaltpult an. Er schlug mit der Klinge darauf und die Hebel und Knöpfe zersprangen
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