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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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redet«, murmelte Hazel. »Oder warum mein Bruder Nico nur noch sechs Tage zu leben hat. Oder warum Rom zerstört werden wird.«
    Nemesis kicherte. Sie erhob sich und warf sich ihren Sack mit Keksen über die Schulter. »Ach, das hängt alles zusammen, Hazel Levesque. Und du, Leo Valdez, denk über mein Angebot nach. Du bist ein gutes Kind. Du arbeitest hart. Wir könnten ins Geschäft kommen. Aber ich habe euch schon zu lange aufgehalten. Ihr solltet das Wasserbecken aufsuchen, solange es noch hell genug ist. Mein armer verfluchter Junge … regt sich immer ziemlich auf, wenn es dunkel wird.«
    Für Leo hörte sich das gar nicht gut an, aber die Göttin stieg auf ihr Motorrad. Offenbar konnte es doch fahren, trotz der Pac-Man-Räder, denn Nemesis ließ den Motor aufdröhnen und verschwand in einer pilzförmigen Wolke aus schwarzem Rauch.
    Hazel bückte sich. Die vielen zerbrochenen Kekse und Horoskopzettel waren verschwunden, bis auf ein zerknülltes Stück Papier. Sie hob es auf und las es vor. »Du wirst dein Spiegelbild sehen und einen Grund zur Verzweiflung haben.«
    »Fantastisch«, knurrte Leo. »Na, dann mal sehen, was das bedeutet.«

VII
    Leo
    »Wer ist Tante Rosa?«, fragte Hazel.
    Leo wollte nicht über sie reden. Die Worte der Nemesis klangen noch immer in seinen Ohren. Sein Werkzeuggürtel kam ihm schwerer vor, seit er den Glückskeks darin verstaut hatte – aber das war unmöglich. Die Taschen konnten alles aufnehmen, ohne dass sich ihr Gewicht veränderte. Nicht einmal überaus zerbrechliche Dinge kamen zu Schaden. Aber Leo hatte das Gefühl, den Keks spüren zu können, er zog den Gürtel nach unten und wollte geöffnet werden.
    »Lange Geschichte«, sage er. »Sie hat mich im Stich gelassen, nachdem meine Mutter gestorben war, hat mich in ein Pflegeheim gesteckt.«
    »Das tut mir leid.«
    »Ach, na ja …« Leo wollte unbedingt das Thema wechseln. »Was ist mit dir? Was hat Nemesis da über deinen Bruder gesagt?«
    Hazel blinzelte, als ob sie Salz im Auge hätte. »Nico … Er hat mich in der Unterwelt gefunden. Er hat mich in die Welt der Sterblichen zurückgebracht und die Römer im Camp Jupiter überredet, mich aufzunehmen. Ich verdanke ihm meine zweite Lebenschance. Wenn Nemesis Recht hat und Nico in Gefahr schwebt … dann muss ich ihm helfen.«
    »Sicher«, sagte Leo, obwohl ihm bei dieser Vorstellung unwohl war. Er glaubte nicht, dass die Rachegöttin jemals aus purer Herzensgüte einen Rat erteilte. »Und dass dein Bruder nur noch sechs Tage zu leben hat und Rom zerstört werden wird … Hast du irgendeine Vorstellung, wie Nemesis das gemeint hat?«
    »Keine«, gab Hazel zu. »Aber ich fürchte …«
    Was immer sie befürchtete, sie beschloss, ihre Befürchtungen nicht zu teilen. Sie kletterte auf einen der größten Felsen, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Leo versuchte ihr zu folgen und verlor das Gleichgewicht. Hazel packte seine Hand. Sie zog ihn hoch und dann standen sie auf dem Felsen, sahen sich an und hielten sich an der Hand.
    Hazels Augen funkelten wie Gold.
    Gold ist kein Problem, hatte sie gesagt. Das kam Leo aber ganz anders vor, wenn er sie ansah. Er hätte gern gewusst, wer Sammy war. Leo hatte den bohrenden Verdacht, dass er das wissen müsste, aber er konnte den Namen einfach nicht unterbringen. Wer immer dieser Sammy sein mochte, er konnte sich glücklich schätzen, weil er Hazel so viel bedeutete.
    »Öh, danke.« Er ließ ihre Hand los, aber sie standen noch immer so dicht beieinander, dass er die Wärme ihres Atems spüren konnte. Sie kam ihm überhaupt nicht vor wie eine Tote.
    »Als wir mit Nemesis geredet haben …«, sagte Hazel verlegen. »Deine Hände … Ich habe Flammen gesehen.«
    »Ja«, sagte er. »Es ist eine Hephaistos-Fähigkeit. Meistens habe ich das unter Kontrolle.«
    »Oh.« Sie legte beschützend eine Hand auf ihr Jeanshemd, wie um einen Treueeid abzulegen. Leo hatte das Gefühl, dass sie gern zurückgewichen wäre, aber der Felsen war zu klein.
    Toll, dachte er. Noch eine, die mich für eine schreckliche Missgeburt hält.
    Er schaute über die Insel. Das andere Ufer war nur wenige Hundert Meter entfernt. Überall gab es Dünen und Felsblöcke, aber nichts, das Ähnlichkeit mit einem Wasserbecken gehabt hätte.
    Du wirst immer der Außenseiter sein, hatte Nemesis zu ihm gesagt. Das siebte Rad. Du wirst unter deinen Geschwistern keinen Platz finden.
    Da hätte sie ihm auch gleich Säure in die Ohren schütten können. Niemand

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