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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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verschwunden war, hatte Annabeth diese Reise fast jede Woche unternommen, einerseits, um Sally Jackson und ihren Mann Paul über den neuesten Stand der Suche zu unterrichten, andererseits, weil Annabeth und Sally sich gegenseitig ermutigen und versichern konnten, dass Percy unversehrt wieder auftauchen würde.
    Der Frühling war besonders hart gewesen. Annabeth hatte inzwischen Grund zur Hoffnung gehabt, dass Percy noch am Leben war, da Hera offenbar vorhatte, ihn auf die römische Seite zu schicken, aber sie wusste immer noch nicht, wo er sich aufhielt. Jason hatte sich so ungefähr an die Lage seines alten Camps erinnert, aber nicht einmal die gesamte Magie der Griechen – auch nicht die der Bewohner von Hekates Hütte – konnte bestätigen, dass Percy dort irgendwo war. Er schien vom Erdboden verschwunden zu sein. Rachel, das Orakel, hatte versucht, die Zukunft zu lesen, und sie hatte zwar nicht viel sehen können, war aber sicher gewesen, dass Leo die Argo II vollenden musste, ehe sie Kontakt zu den Römern aufnehmen könnten.
    Dennoch hatte Annabeth jeden freien Moment damit verbracht, jeder möglichen Spur nachzugehen. Sie hatte mit Naturgeistern gesprochen, hatte Sagen über Rom gelesen, hatte in den Notizen des Dädalus nach Hinweisen gesucht und Hunderte von Golddrachmen für Iris-Botschaften an alle freundlichen Geister, Halbgötter oder Monster ausgegeben, denen sie je begegnet war – alles ohne Erfolg.
    An diesem Nachmittag, auf der Rückfahrt von Sally, war Annabeth sogar noch erschöpfter gewesen als sonst. Sie und Sally hatten zuerst geweint und dann versucht, sich zusammenzureißen, aber sie waren mit den Nerven am Ende. Schließlich ging Annabeth zur U-Bahn-Station Lexington Avenue, um zur Grand Central Station zu fahren.
    Es gab auch andere Möglichkeiten, um von der Upper East Side zu ihrem Highschool-Wohnheim zurückzukehren, aber Annabeth ging gern durch die Grand Central Station. Die schöne Architektur und der weite, offene Raum erinnerten sie an den Olymp. Wenn sie prachtvolle Gebäude sah, hob sich ihre Stimmung – vielleicht weil sie sich an einem so dauerhaften Ort selbst auch dauerhaft fühlte.
    Sie war gerade an Sweet on America vorbeigekommen, dem Süßigkeitenladen, in dem Percys Mom früher gearbeitet hatte, und spielte schon mit dem Gedanken, hineinzugehen und sich aus purer Nostalgie blaue Bonbons zu kaufen, als sie Athene sah, die in den U-Bahn-Plan an der Wand vertieft war.
    »Mutter!« Annabeth konnte es nicht fassen. Sie hatte ihre Mom seit Monaten nicht mehr gesehen – seit Zeus die Tore des Olymp verschlossen und jegliche Kommunikation mit Halbgöttern verboten hatte.
    Annabeth hatte trotzdem immer wieder versucht, ihre Mom zu erreichen; sie hatte um einen guten Rat gebeten, hatte bei jeder Mahlzeit im Camp ein Brandopfer gebracht. Aber sie hatte keine Antwort erhalten. Und hier stand Athene nun, in Jeans und Wanderstiefeln und einem roten Flanellhemd, ihre dunklen Haare wogten über ihre Schultern. Sie trug einen Rucksack und hatte einen Wanderstab in der Hand, als ob sie sich auf eine lange Reise aufgemacht hätte.
    »Ich muss nach Hause«, murmelte Athene und sah weiter die Karte an. »Der Weg ist schwierig. Ich wünschte, Odysseus wäre hier. Der würde das verstehen.«
    »Mom!«, sagte Annabeth. »Athene.«
    Die Göttin drehte sich um. Sie schien durch Annabeth hindurchzublicken, ohne sie zu erkennen.
    »Das war mein Name«, sagte die Göttin träumerisch. »Ehe sie meine Stadt verwüstet, mir meine Identität genommen und mich zu dem hier gemacht haben.« Sie schaute angeekelt ihre Kleidung an. »Ich muss zurück nach Hause.«
    Annabeth wich geschockt zurück. »Du … Ihr seid Minerva?«
    »Nenn mich nicht so!« Die grauen Augen der Göttin loderten zornig auf. »Ich hatte einen Speer und einen Schild. Ich hatte den Sieg schon fast in der Hand. Ich war so viel mehr als das hier.«
    »Mom!« Annabeths Stimme zitterte. »Ich bin’s, Annabeth. Deine Tochter .«
    »Meine Tochter …«, wiederholte Athene. »Ja, meine Kinder werden mich rächen. Sie müssen die Römer vernichten. Die entsetzlichen, ehrlosen Römer, diese schnöden Imitatoren. Hera wollte, dass wir die beiden Camps getrennt halten. Ich habe gesagt: ›Nein, sollen sie doch kämpfen. Sollen meine Kinder die Usurpatoren doch vernichten.‹«
    Annabeths Herzschlag hämmerte in ihren Ohren. »Das hast du gewollt? Aber du bist doch weise. Du kennst dich mit Kriegen besser aus als …«
    »Das war

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