Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)
seinen Leibwachen und feuerte die anderen römischen Halbgötter an, die sich auf das Schiff zukämpften und ihre Schilde hoben, als ob das den um sie herum wütenden Sturm ablenken könnte.
Auf dem Deck der Argo II standen Percy und Jason nebeneinander, mit gekreuzten Schwertern. Annabeth lief es eiskalt den Rücken hinunter, als sie sah, dass die beiden Jungen wie einer handelten und Himmel und Meer ihrem Befehl unterwarfen. Wasser und Wind schlugen gegeneinander. Wellen brachen sich an den Festungsmauern und Blitze leuchteten auf. Die Überreste des fliegenden Wagens brannten im Wasser und Trainer Hedge schwang eine Armbrust und schoss nach den über ihm fliegenden römischen Vögeln.
»Siehst du?«, fragte Reyna bitter. »Der Speer ist geworfen. Unsere Leute befinden sich im Krieg.«
»Nicht, wenn ich Erfolg habe«, sagte Annabeth.
Reynas Miene war dieselbe wie in Camp Jupiter, als ihr aufgegangen war, dass Jason eine andere gefunden hatte. Die Prätorin war zu einsam und zu verbittert, um zu glauben, dass für sie jemals wieder irgendetwas gut gehen könnte. Annabeth wartete auf ihren Angriff.
Aber Reyna machte nur eine kurze Handbewegung. Die Metallhunde wichen zurück. »Annabeth Chase«, sagte Reyna. »Wenn wir uns wiedersehen, dann als Feindinnen auf dem Schlachtfeld.«
Annabeth fürchtete, das könnte ein Trick sein, aber sie hatte keine Zeit für weitere Zweifel. Sie rannte zum Schiff.
Die Winde, die die Römer zurückdrängten, schienen keine Wirkung auf Annabeth zu haben.
Annabeth rannte durch die feindlichen Linien. Octavian schrie: »Haltet sie!«
Ein Speer flog an ihrem Ohr vorbei. Die Argo II legte bereits ab. Piper stand an der Laufplanke und streckte die Hand aus.
Annabeth sprang und packte Pipers Hand. Die Laufplanke fiel ins Wasser und die beiden Mädchen fielen aufs Deck.
»Los!«, schrie Annabeth. »Los, los, los!«
Die Motoren grollten unter ihr. Die Ruder bewegten sich. Jason änderte die Windrichtung und Percy rief eine riesige Welle herbei, die das Schiff über die Festungsmauern hob und ins Meer hinausschob. Als die Argo II ihre Höchstgeschwindigkeit erreichte, war Fort Sumter nur noch ein Fleck in der Ferne, und sie jagten über die Wellen in Richtung Alte Welt.
XXI
Leo
Nach dem Überfall auf ein Museum voller Geister glaubte Leo, dass dieser Tag nicht mehr schlimmer werden könnte. Aber da hatte er sich geirrt.
Sie hatten im U-Boot aus dem Bürgerkrieg oder sonstwo im Museum nichts gefunden, nur ein paar ältliche Touristen, einen schläfrigen Wächter und – als sie versucht hatten, sich die Ausstellungsstücke anzusehen – ein ganzes Bataillon aus blöden leuchtenden Zombies in grauen Uniformen.
Die Vorstellung, dass Frank die Geister beherrschen könnte, war ein totaler Reinfall gewesen. Als Piper ihre Iris-Botschaft geschickt hatte, um sie vor dem römischen Angriff zu warnen, waren sie schon auf halbem Weg zurück zum Schiff gewesen und wurden von einer Meute wütender toter Südstaatler durch Charleston gejagt.
Dann – oh, Mann! – hatte Frank der freundliche Adler Leo eine Mitfluggelegenheit angeboten, damit sie gegen einen Haufen Römer kämpfen könnten. Bei denen war offenbar das Gerücht angekommen, dass es Leo gewesen war, der auf ihr Städtchen gefeuert hatte, denn diese Römer schienen gerade ihn unbedingt umbringen zu wollen.
Aber halt! Das war noch nicht alles. Trainer Hedge hatte sie vom Himmel geschossen, Frank hatte ihn fallen lassen (das war kein Zufall gewesen) und sie hatten eine Bruchlandung in Fort Sumter hingelegt.
Jetzt, da die Argo II über die Wellen jagte, brauchte Leo alle seine Fähigkeiten, um das Schiff am Auseinanderbrechen zu hindern. Percy und Jason waren ein bisschen zu gut in der Kunst, gewaltige Stürme zusammenzukochen.
Einmal stand Annabeth neben ihm und schrie durch das Tosen des Windes: »Percy sagt, dass er im Hafen von Charleston mit einer Nereide gesprochen hat.«
»Schön für ihn«, schrie Leo zurück.
»Die Nereide sagt, wir sollten Chirons Brüder um Hilfe bitten.«
»Was soll das denn heißen? Die Partyponys?« Leo war den verrückten Verwandten des Zentauren nie begegnet, aber er hatte Gerüchte über Schwertkämpfe, Malzbierwetttrinken und riesige Sprühdosen voller Schlagsahne gehört.
»Weiß nicht«, sagte Annabeth. »Aber ich habe Koordinaten. Kannst du Länge und Breite in dieses Ding eingeben?«
»Ich kann auch Sternenkarten eingeben und einen Smoothie für dich bestellen, wenn du das
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