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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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einschüchtern«, schlug er vor, »ihm vielleicht Angst machen …«
    »Frank, ist schon gut«, sagte Percy. »Lass uns das im Hinterkopf behalten, aber ich glaube nicht, dass wir Phineas durch Drohungen umgänglicher machen können. Und du kannst diesen Speer doch nur noch zweimal benutzen, oder?«
    Frank musterte stirnrunzelnd die Drachenzahnspitze des Speers, die über Nacht ganz nachgewachsen war. »Ja. Das stimmt …«
    Percy war nicht sicher, was der alte Seher da über Franks Familiengeschichte angedeutet hatte – dass der Urgroßvater das Camp zerstört haben sollte, dass es einen Vorfahren bei den Argonauten gab und dann noch die Sache mit einem verbrannten Stock, von dem Franks Leben abhing. Aber Frank war dadurch sichtlich verstört. Percy beschloss, nicht nach Erklärungen zu fragen. Er wollte nicht, dass der große Bursche in Tränen aufgelöst dastünde, schon gar nicht vor Hazel.
    »Ich habe eine Idee.« Percy zeigte die Straße hinauf. »Die Harpyie mit dem roten Gefieder ist dahin geflogen. Wir versuchen mal, ob wir mit ihr reden können.«
    Hazel sah das Essen in seinen Händen an. »Willst du das als Köder nehmen?«
    »Eher als Friedensangebot«, sagte Percy. »Na los. Versucht nur, die anderen Harpyien daran zu hindern, dass sie den Kram klauen, ja?«
    Percy nahm den Deckel von den Thainudeln und wickelte den Zimtburrito aus. Duftender Dampf schwebte in der Luft. Sie gingen die Straße entlang, Hazel und Frank mit gezückten Waffen. Die Harpyien flatterten hinter ihnen her, hockten auf Bäumen, Briefkästen, Fahnenstangen und folgten dem Essensgeruch.
    Percy fragte sich, was die Sterblichen wohl durch den Nebel sahen. Vielleicht hielten sie die Harpyien für Tauben und die Waffen für Lacrosseschläger oder so was. Vielleicht glaubten sie einfach, das Thaigericht sei so köstlich, dass es eine bewaffnete Leibwache brauchte.
    Percy behielt das Essen fest im Griff. Er hatte gesehen, wie schnell die Harpyien sich ihre Beute schnappen konnten, und wollte sein Friedensangebot nicht verlieren, ehe er die rot gefiederte Harpyie gefunden hatte.
    Endlich entdeckte er sie, sie kreiste über einem Park, der sich zwischen mehreren Blocks zwischen Reihen aus alten Steingebäuden hinzog. Gehwege führten unter hohen Ahornbäumen und Ulmen entlang, vorbei an Skulpturen und schattigen Bänken. Dieser Park erinnerte Percy an … irgendeinen anderen Park. Vielleicht in seiner Heimatstadt? Er konnte sich nicht daran erinnern, aber bei dem Anblick bekam er Heimweh. Sie überquerten die Straße und suchten sich eine Bank, gleich neben einer großen bronzenen Elefantenskulptur.
    »Sieht aus wie Hannibal«, sagte Hazel.
    »Ist aber chinesisch«, sagte Frank. »Meine Oma hat so einen.« Er zuckte zusammen. »Ich meine, ihrer ist keine vier Meter hoch. Aber sie importiert Kram … aus China. Wir sind Chinesen.« Er sah Hazel und Percy an, die sich alle Mühe gaben, um nicht loszuprusten. »Könnte ich jetzt bitte vor Peinlichkeit sterben?«, fragte er.
    »Mach dir keine Sorgen, Mann«, sagte Percy. »Lass uns lieber versuchen, uns mit der Harpyie anzufreunden.«
    Er hob die Thainudeln und fächelte den Geruch nach oben – würzige Paprika und köstlicher Knusperkäse. Die rote Harpyie kreiste über ihnen.
    »Wir tun dir nichts«, rief Percy mit normaler Stimme. »Wir wollen nur mit dir reden. Thainudeln gegen ein kurzes Gespräch, okay?«
    Die Harpyie schoss wie ein roter Pfeil nach unten und landete auf dem Elefanten.
    Sie war entsetzlich dürr. Ihre gefiederten Beine waren dünn wie Stöckchen. Ihr Gesicht wäre ohne die eingefallenen Wangen hübsch gewesen. Sie bewegte sich sprunghaft wie ein Vogel und ihre kaffeebraunen Augen huschten ruhelos umher. Ihre Finger kratzten an ihren Federn, ihren Ohrläppchen, ihrem zottigen roten Haar.
    »Käse«, murmelte sie und schaute zur Seite. »Ella mag keinen Käse.«
    Percy zögerte. »Du heißt Ella?«
    »Ella. Aella. ›Harpyie‹. Auf Englisch. Auf Latein. Ella mag keinen Käse.« Sie sagte das alles, ohne Luft zu holen oder Blickkontakt aufzunehmen. Ihre Hände griffen nach ihren Haaren, ihrem Sackgewand, den Regentropfen, nach allem, was sich bewegte.
    Schneller, als Percy gucken konnte, schnappte sie sich den Zimtburrito und saß wieder oben auf dem Elefanten.
    »Gott, ist die schnell«, sagte Hazel.
    »Und vollgedröhnt mit Koffein«, vermutete Frank
    Ella schnupperte an dem Burrito. Sie knabberte am Rand, zitterte von Kopf bis Fuß und stöhnte, als sei sie kurz

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