Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)
natürlich sagen, aber … ha! Das würde uns ja den ganzen Spaß verderben. Und Brigid O’Shaughnessy hat im ›Malteser Falken‹ Miles Archer erschossen. Und Darth Vader ist in Wirklichkeit Lukes Vater. Und der Gewinner des nächsten Football-Turniers wird …«
»Schon verstanden«, murmelte Frank.
Hazel packte ihr Schwert, als hätte sie Lust, den alten Mann damit zu verprügeln. »Du hast also zu viel geredet und die Götter haben dich verflucht. Warum haben sie den Fluch dann zurückgenommen?«
»Das haben sie doch gar nicht.« Der alte Mann hob seine buschigen Augenbrauen, als wollte er sagen: Ist das zu fassen? »Ich musste mich mit den Argonauten zusammentun. Auch die brauchten Informationen, wisst ihr. Ich habe ihnen gesagt, sie sollten die Harpyien töten, dann würde ich mit ihnen zusammenarbeiten. Na, sie haben diese fiesen Geschöpfe zwar vertrieben, aber Iris wollte nicht zulassen, dass sie die Harpyien töteten. Unverschämtheit! Und als meine Schutzherrin mich diesmal ins Leben zurückgerufen hat …«
»Deine Schutzherrin?«, fragte Frank.
Phineas grinste aasig. »Ja, Gaia natürlich. Was glaubst du denn, wer die Tore des Todes geöffnet hat? Deine Freundin hier hat das verstanden. Ist Gaia nicht auch deine Schutzherrin?«
Hazel zog ihr Schwert. »Ich bin nicht seine … ich bin nicht … Gaia ist nicht meine Schutzherrin!«
Phineas schien das lustig zu finden. Falls er gehört hatte, dass ein Schwert gezogen worden war, dann schien ihn das nicht weiter zu beunruhigen. »Schön, wenn du edel bleiben und zu den Verlierern halten willst, dann ist das deine Sache. Aber Gaia erwacht. Sie hat die Regeln für Leben und Tod schon neu geschrieben. Ich lebe wieder, und für meine Hilfe – hier eine Weissagung, da eine Weissagung – wird mein dringendster Wunsch erfüllt. Die Karten sind neu gemischt worden, um es mal so zu sagen. Jetzt kann ich essen, was ich will, rund um die Uhr, und die Harpyien müssen zusehen und Hunger leiden.«
Er ließ seinen Rasentrimmer aufheulen und die Harpyien in den Bäumen kreischten.
»Sie sind verflucht«, sagte der alte Mann. »Sie können nur Essen von meinem Tisch zu sich nehmen und Portland nicht verlassen. Und seit die Tore des Todes geöffnet worden sind, können sie nicht einmal sterben. Es ist wunderbar.«
»Wunderbar?«, fragte Frank wütend. »Das sind lebende Wesen. Warum bist du so gemein zu ihnen?«
»Das sind Monster«, widersprach Phineas. »Und was heißt hier gemein? Diese spatzenhirnigen Dämoninnen haben mich jahrelang gequält.«
»Aber das mussten sie«, sagte Percy und versuchte, sich zu beherrschen. »Jupiter hatte es ihnen befohlen!«
»Ach, auf Jupiter bin ich auch sauer«, sagte Phineas freundlich. »Gaia wird noch dafür sorgen, dass die Götter gebührend bestraft werden. Was haben die für grauenhaft schlechte Arbeit geleistet, als sie die Welt regiert haben. Aber bis auf weiteres genieße ich meine Zeit in Portland. Die Sterblichen beachten mich nicht weiter. Sie halten mich für einen verrückten alten Kerl, der Tauben verjagt.«
Hazel ging auf den Seher zu. »Du bist furchtbar«, sagte sie. »Du gehörst auf die Felder der Verdammnis!«
Phineas grinste. »Mal so ganz unter Toten, Mädel? Ich würde den Mund nicht so voll nehmen. Du hast doch mit dieser ganzen Kiste angefangen. Ohne dich wäre Alkyoneus jetzt nicht am Leben.«
Hazel taumelte rückwärts.
»Hazel?« Franks Augen wurden riesengroß. »Worüber redet der da?«
»Ha«, sagte Phineas. »Das wirst du noch früh genug erfahren, Frank Zhang. Und dann werden wir ja sehen, ob du noch immer so scharf auf deine Freundin bist. Aber deshalb seid ihr doch nicht hergekommen, oder? Ihr sucht Thanatos. Der wird im Lager des Alkyoneus aufbewahrt. Ich kann euch sagen, wo das ist. Natürlich kann ich das. Aber dann müsst ihr mir einen Gefallen tun.«
»Vergiss es«, fauchte Hazel. »Du arbeitest für den Feind. Wir sollten dich direkt zurück in die Unterwelt schicken.«
»Versucht es ruhig.« Phineas lächelte. »Aber ich glaube nicht, dass ich sehr lange tot bleiben würde. Versteht ihr, Gaia hat mir gezeigt, wie leicht man zurückkommen kann. Und solange Thanatos in Ketten liegt, kann niemand mich da unten festhalten. Außerdem, wenn ihr mich umbringt, erfahrt ihr meine Geheimnisse nicht.«
Percy hatte große Lust, Hazel das Schwert benutzen zu lassen. Eigentlich hätte er den Alten gern eigenhändig erwürgt.
Camp Jupiter , mahnte er sich. Es ist wichtiger, das
Weitere Kostenlose Bücher