Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)
seine Großmutter gesagt. Du brauchst starke Frauen.
»Wegen … gestern Abend«, stammelte er. »Als ich das Skelett gerufen habe, dachte ich … ich dachte, du fändest … mich widerlich … oder so.«
Hazel hob die Augenbrauen. Sie schüttelte abwehrend den Kopf. »Frank, ich war überrascht. Vielleicht habe ich mich vor diesem Ding auch gefürchtet. Aber widerlich? So wie du ihn herumkommandiert hast, so selbstbewusst – ganz im Stil von ›Ach, übrigens. Leute, ich hab da so einen allmächtigen Spartos , den wir einsetzen können‹ – ich konnte es nicht fassen. Ich fand das nicht widerlich, Frank. Ich fand es beeindruckend.«
Frank war nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. »Du fandest das … beeindruckend … mich?«
Percy lachte. »Du Dussel, es war ja auch ganz schön beeindruckend.«
»Echt?«, fragte Frank.
»Echt«, beteuerte Hazel. »Aber im Moment haben wir andere Sorgen. Okay?«
Sie zeigte auf die Armee aus Ungeheuern, die immer frecher wurden und immer dichter an das Haus heranrückten.
Percy machte den Gartenschlauch bereit. »Ich hab noch ein Ass im Ärmel. Auf eurem Rasen gibt es ein Sprengersystem. Ich könnte es hochgehen lassen und da unten für einige Verwirrung sorgen, aber dann wäre der Wasserdruck ruiniert. Kein Wasserdruck, kein Schlauch, und diese Kanonenkugeln fliegen dann voll ins Haus.«
Frank hatte noch immer Hazels Lob in den Ohren und das machte das Denken schwierig. Dutzende von Ungeheuern lagerten auf seinem Rasen und wollten ihn in Fetzen reißen, aber Frank konnte das Grinsen nur mit Mühe unterdrücken.
Hazel hasste ihn nicht. Sie fand ihn beeindruckend.
Er zwang sich zur Konzentration. Er dachte daran, was seine Großmutter ihm über seine Gabe gesagt hatte – und dass er sie hier verlassen und sterben lassen musste.
Weil du noch eine Aufgabe vor dir hast , hatte Mars gesagt.
Frank konnte nicht glauben, dass er Junos Geheimwaffe war oder dass diese bedeutende Weissagung der Sieben von ihm abhing. Aber Hazel und Percy rechneten mit ihm. Er musste sein Bestes geben.
Er dachte an die seltsamen Bruchstücke aus der Weissagung, die Ella in der Mansarde zitiert hatte, über den Sohn des Neptun, der unter dem Eis verschwindet.
Ihr kennt ihren wahren Wert nicht , hatte Phineas in Portland zu ihnen gesagt. Der alte Blinde hatte geglaubt, wenn er Macht über Ella hätte, würde er König werden.
Diese ganzen Puzzleteile wirbelten durch Franks Kopf. Er hatte das Gefühl, wenn sie sich endlich zusammenfügten, würden sie ein Bild ergeben, das ihm nicht gefiel.
»Leute, ich habe einen Fluchtplan.« Er erzählte seinen Freunden von dem Flugzeug, das auf der Landebahn wartete, und von dem Brief, den seine Großmutter für den Piloten geschrieben hatte. »Er ist ein Veteran der Legion. Er wird uns helfen.«
»Aber Arion ist noch nicht wieder da«, sagte Hazel. »Und was ist mit deiner Großmutter? Wir können sie doch nicht einfach hierlassen.«
Frank unterdrückte ein Schluchzen. »Vielleicht – vielleicht findet Arion uns ja wieder. Und meine Großmutter … die war ziemlich deutlich. Sie hat gesagt, dass sie schon zurechtkommt.«
Das war nicht so ganz die Wahrheit, aber es war alles, was Frank herausbringen konnte.
»Es gibt noch ein Problem«, sagte Percy. »Reisen durch die Luft liegt mir nicht. Und ist gefährlich für einen Sohn des Neptun.«
»Du wirst es darauf ankommen lassen müssen … und ich auch«, sagte Frank. »Übrigens sind wir verwandt.«
Percy wäre fast vom Dach gefallen. »Was?«
Frank lieferte ihnen die Fünf-Sekunden-Version: »Periklymenos. Ahne mütterlicherseits. Argonaut. Enkel des Poseidon.«
Hazel klappte das Kinn herunter. »Du bist ein … ein Nachkomme Neptuns? Frank, das ist …«
»Verrückt? Ja. Und dann gibt es da noch eine Fähigkeit, die meine Familie besitzt, angeblich. Aber ich weiß nicht, wie ich sie einsetzen soll. Wenn ich nicht dahinterkomme …«
Die Laistrygonen brachen wieder in Jubelrufe aus. Frank merkte, dass sie ihn anstarrten, sie zeigten auf ihn und winkten und lachten. Sie hatten ihr Frühstück entdeckt.
»Zhang!«, schrien sie. »Zhang!«
Hazel trat dich hinter ihn. »Das machen sie schon die ganze Zeit. Warum rufen sie deinen Namen?«
»Ist doch egal«, sagte Frank. »Hör mal, wir müssen Ella beschützen. Wir müssen sie mitnehmen.«
»Natürlich«, sagte Hazel. »Die Arme braucht unsere Hilfe.«
»Nein«, sagte Frank. »Ich meine, ja, aber das ist nicht alles. Sie hat da
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