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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Miene.
    »Thalia!« Jason stürzte vor, aber Piper und Leo rissen ihn zurück. Der Boden um die Statue war bereits von Reif überzogen. Leo fürchtete, dass Jason ebenfalls gefrieren würde, wenn er sie berührte.
    »Wer war das?«, schrie Jason. Sein Körper knisterte vor Elektrizität. »Ich bringe dich eigenhändig um!«
    Irgendwo hinter den Monstern hörte Leo ein Mädchen lachen, klar und kalt. Sie trat in ihrem schneeweißen Kleid aus dem Nebel hervor. Auf ihren langen schwarzen Haaren saß eine silberne Krone. Das Mädchen musterte sie aus den tiefbraunen Augen, die Leo in Quebec so schön gefunden hatte.
    »Bonsoir, mes amis«, sagte Chione, die Göttin des Schnees. Sie schenkte Leo ein frostiges Lächeln. »Sohn des Hephaistos, du sagst, du brauchst Zeit? Ich fürchte, Zeit ist ein Werkzeug, das dir nicht zur Verfügung steht.«

XLIX
    Jason
    Nach dem Kampf auf dem Mount Diablo hatte Jason gedacht, er könnte nie größere Angst haben oder verzweifelter sein.
    Jetzt lag seine Schwester gefroren zu seinen Füßen. Er war von Monstern umstellt. Er hatte sein goldenes Schwert zerbrochen und mit einem Stück Holz ersetzt. Ihm blieben noch an die fünf Minuten, bis der König der Riesen aus seinem Käfig ausbrechen und sie vernichten würde. Jason hatte seinen größten Trumpf schon ausgespielt, als er beim Kampf gegen Enceladus den Blitzschlag des Zeus herbeigerufen hatte, und er glaubte nicht, dass er die Kraft haben würde, es noch einmal zu tun, ganz zu schweigen von der Hilfsbereitschaft von oben.
    Was bedeutete, dass er nur auf eine quengelnde eingesperrte Göttin, eine Beinahe-Freundin mit einem Dolch und Leo zurückgreifen konnte, der offenbar glaubte, die Armeen der Finsternis mit Pfefferminzpastillen besiegen zu können.
    Zu allem Überfluss brachen jetzt Jasons schlimmste Erinnerungen über ihn herein. Er wusste genau, dass er in seinem Leben viele gefährliche Dinge getan hatte, dass er dem Tod jedoch niemals näher gewesen war als jetzt.
    Die Feindin war schön. Chione lächelte, ihre dunklen Augen funkelten, als ein Eisdolch aus ihrer Hand erwuchs.
    »Was hast du getan?«, wollte Jason wissen.
    »Ach, so allerlei«, schnurrte die Schneegöttin. »Deine Schwester ist nicht tot, falls du das meinst. Sie und ihre Jägerinnen werden schönes Spielzeug für unsere Wölfe abgeben. Ich dachte, wir könnten eine nach der anderen auftauen und dann Jagd auf sie machen. Sollen sie doch dieses Mal selbst die Beute spielen.«
    Die Wölfe fauchten gierig.
    »Ja, ihr Lieben.« Chione sah weiterhin Jason an. »Deine Schwester hätte ihren König fast umgebracht, weißt du. Lycaon steckt jetzt irgendwo in einer Höhle und leckt sich die Wunden, aber seine Lieblinge haben sich uns angeschlossen, um ihren Herrn zu rächen. Und bald wird Porphyrion sich erheben und wir werden die Welt beherrschen.«
    »Verräterin!«, brüllte Hera. »Du wichtigtuerische viertklassige Göttin! Du bist es nicht wert, mir Wein einzuschenken, geschweige denn, die Welt zu regieren.«
    Chione seufzte. »Ermüdend wie immer, Königin Hera. Ich wollte dich schon seit Jahrtausenden zum Schweigen bringen.«
    Chione machte eine Handbewegung und Eis schloss den Käfig ein und versiegelte die Zwischenräume zwischen den irdenen Ranken.
    »Schon besser«, sagte die Schneegöttin. »Und jetzt, Halbgötter, was euren Tod angeht …«
    » Du hast Hera hergelockt«, sagte Jason. » Du hast Zeus auf die Idee gebracht, den Olymp zu verriegeln.«
    Die Wölfe fauchten und die Sturmgeister heulten, bereit zum Angriff, aber Chione hob die Hand. »Geduld, ihr Süßen. Wenn er reden will, was spielt das für eine Rolle? Die Sonne geht bald unter und die Zeit ist auf unserer Seite. Natürlich, Jason Grace. Meine Stimme ist leise und sanft, wie der Schnee, und sehr kalt. Es fällt mir leicht, den anderen Göttern etwas einzuflüstern, vor allem, wenn ich ohnehin nur ihre tiefsten Ängste bestätige. Ich habe auch Aeolus ins Ohr geflüstert, dass er den Befehl erteilten soll, Halbgötter zu töten. Es ist nur ein kleiner Dienst an Gaia, aber ich bin sicher, ich werde reich belohnt werden, wenn ihre Söhne, die Riesen, an die Macht kommen.«
    »Du hättest uns in Quebec schon töten können«, sagte Jason. »Warum hast du uns am Leben gelassen?«
    Chione rümpfte die Nase. »Hätte zu viel Ärger gemacht, euch im Haus meines Vaters zu töten, zumal er doch alle Besucher empfangen will. Aber ich habe es versucht, weißt du noch? Es wäre wunderbar gewesen, wenn er

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