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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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»Sohn des Jupiter.«
    Die weißen Augen durchbohrten ihn. Hinter ihm kreischte Leos Kreissäge und Piper redete dem Käfig einschläfernd zu und versuchte, die Angst aus ihrer Stimme zu verbannen.
    Porphyrion warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Köstlich!« Er schaute zum bewölkten Nachthimmel hoch. »Also, Zeus, du opferst mir einen Sohn? Ich weiß diese Geste zu schätzen, aber sie wird dich nicht retten.«
    Der Himmel grollte nicht einmal. Keine Hilfe von oben. Jason war auf sich selbst angewiesen.
    Er ließ seine Behelfskeule sinken. Seine Hände waren voller Splitter, aber das spielte jetzt keine Rolle. Er musste für Leo und Piper Zeit erkaufen, und ohne eine echte Waffe würde das nicht gehen.
    Er musste sich zuversichtlicher stellen, als er sich fühlte.
    »Wenn du wüsstest, wer ich bin«, brüllte Jason zu dem Riesen hoch, »würdest du dir meinetwegen Sorgen machen, nicht wegen meines Vaters. Ich hoffe, du hast deine zweieinhalb Minuten der Wiedergeburt genossen, Riese, denn ich schicke dich jetzt auf direktem Weg zurück in den Tartarus.«
    Der Riese kniff die Augen zusammen. Er stellte einen Fuß auf den Beckenrand und ging in die Hocke, um sich seinen Gegner besser ansehen zu können. »Also … wir fangen mit Prahlerei an, ja? Wie in den alten Zeiten. Sehr gut, Halbgott. Ich bin Porphyrion, der König der Riesen, der Sohn der Gaia. Ich habe mich in alten Zeiten aus dem Tartarus erhoben, dem Abgrund meines Vaters, um die Götter herauszufordern. Um den Krieg zu beginnen, habe ich Zeus’ Gemahlin gestohlen.« Er grinste zum Käfig der Göttin hinüber. »Hallo, Hera!«
    »Mein Gemahl hat dich schon einmal vernichtet, Monster!«, sagte Hera. »Er wird es wieder tun!«
    »Hat er eben nicht, meine Liebe! Zeus war nicht mächtig genug, um mich zu töten. Er musste sich auf einen jämmerlichen Halbgott verlassen, der ihm half, und trotzdem hätten wir fast gewonnen. Diesmal werden wir vollenden, was wir damals begonnen haben. Gaia erwacht. Sie hat uns mit vielen tüchtigen Dienern versehen. Unsere Armeen werden die Erde beben lassen – und wir werden euch mit der Wurzel ausrotten!«
    »Das werdet ihr nicht wagen«, sagte Hera, aber sie wurde immer schwächer. Jason konnte es ihrer Stimme anhören. Piper flüsterte dem Käfig weiter etwas zu und Leo sägte, aber in Heras Gefängnis stieg die Erde immer weiter und reichte ihr jetzt bis zur Taille.
    »Ach ja«, sagte der Riese. »Die Titanen haben versucht, euer neues Zuhause in New York anzugreifen. Kühn, aber wirkungslos. Gaia ist weiser und viel geduldiger. Und wir, ihre größten Kinder, sind viel, viel stärker als Kronos. Wir wissen, wie wir euch Olympier ein für alle Mal töten können. Ihr müsst wie verfaulte Bäume ausgegraben werden – eure ältesten Wurzeln müssen herausgerissen und verbrannt werden.«
    Der Riese musterte Piper und Leo stirnrunzelnd, als ob er sie gerade erst bemerkt hätte. Jason trat vor und brüllte, um Porphyrions Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken.
    »Du hast gesagt, ein Halbgott habe dich getötet«, brüllte er. »Wie denn, wenn wir so jämmerlich sind?«
    »Glaubst du, das erzähle ich dir? Ich wurde erschaffen, um Zeus zu ersetzen, geboren, um den Herrn des Himmels zu vernichten. Ich werde seinen Thron übernehmen. Ich werde seine Frau übernehmen – und wenn sie mich nicht will, werde ich die Erde ihre Lebenskraft verzehren lassen. Was du vor dir siehst, Kind, ist nur meine geschwächte Form. Ich werde stündlich stärker werden, bis ich unbesiegbar bin. Aber ich bin durchaus schon jetzt in der Lage, dich zu einem Fettfleck zu zerquetschen.«
    Er erhob sich zu seiner vollen Größe und streckte die Hand aus. Ein sieben Meter langer Speer kam aus der Erde geschossen. Er packte ihn und stampfte dann mit seinen Drachenfüßen auf den Boden. Die Ruinen bebten. Überall auf dem Hof fingen Monster an, sich wieder zusammenzuschließen: Sturmgeister, Wölfe und Erdgeborene, alle antworteten dem Ruf des Riesenkönigs.
    »Super«, murmelte Leo. »Mehr Feinde hatten wir ja auch dringend gebraucht.«
    »Du musst dich beeilen!«, sagte Hera.
    »Weiß ich!«, fauchte Leo.
    »Schlaf jetzt ein, Käfig«, sagte Piper. »Feiner müder Käfig. Ja, ich rede mit einem Haufen Ranken. Das ist überhaupt nicht seltsam.«
    Porphyrion schüttelte seinen Speer über den Ruinen, zerstörte einen Schornstein und verstreute Holz und Steine über dem Hof. »So, Kind des Zeus! Ich habe genug geprahlt. Jetzt bist du an der Reihe.

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