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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Wie war das noch, du willst mich also vernichten?«
    Jason sah den Kreis aus Monstern an, die ungeduldig auf den Befehl ihres Herrn warteten, um sie in Fetzen zu reißen. Leos Kreissäge kreischte noch immer und Piper redete weiter, aber es kam ihm hoffnungslos vor. Heras Käfig war jetzt fast vollständig mit Erde gefüllt.
    »Ich bin der Sohn des Jupiter!«, brüllte Jason und rief die Winde herbei, um das klarzustellen, worauf er sich fast einen Meter über den Boden hob. »Ich bin ein Kind Roms, ein Konsul der Halbgötter, der Praetor der Ersten Legion.« Jason wusste nicht genau, was er da redete, aber er ratterte es herunter, als ob er es schon oft gesagt hätte. Er streckte die Arme aus, zeigte die Tätowierung aus Adler und SPQR, und zu seiner Überraschung schien der Riese sie zu erkennen.
    Für einen Moment sah Porphyrion tatsächlich verunsichert aus.
    »Ich habe das trojanische Meeresungeheuer vernichtet«, fuhr Jason fort. »Ich habe den schwarzen Thron des Kronos umgestürzt und den Titanen Krios mit eigenen Händen getötet. Und jetzt werde ich dich vernichten, Porphyrion, und dich deinen eigenen Wölfen zum Fraß vorwerfen.«
    »Meine Güte«, murmelte Leo. »Hast du rotes Fleisch gegessen?«
    Jason stürzte sich auf den Riesen, entschlossen, ihn in Stücke zu reißen.
    Mit bloßen Händen einen zwölf Meter großen Unsterblichen anzugreifen war so idiotisch, dass sogar der Riese überrascht wirkte. Halb fliegend, halb springend landete Jason auf dem schuppigen Reptilienknie des Riesen und kletterte auf seinen Arm, ehe Porphyrion überhaupt begriff, wie ihm geschah.
    »Was erlaubst du dir?«, brüllte er.
    Jason war auf seinen Schultern angekommen und riss ein Schwert aus den prall gefüllten Zöpfen des Riesen. Er schrie »Für Rom« und bohrte das Schwert in das nächstbeste Ziel – das riesige Ohr des Porphyrion.
    Blitze schossen vom Himmel herab und trafen das Schwert und Jason wurde zurückgeschleudert. Er rollte sich ab, als er auf dem Boden aufprallte. Als er aufschaute, taumelte der Riese. Seine Haare brannten, die eine Seite seines Gesichts war vom Blitz rußgeschwärzt. Das Schwert hatte sein Ohr zerfetzt. Goldenes Ichor lief über seine Wange. Die anderen Waffen in seinen Zöpfen warfen Funken und schwelten.
    Porphyrion stürzte fast. Der Kreis aus Monstern begann kollektiv zu knurren und rückte vor – Wölfe und Ungeheuer starrten Jason an.
    »Nein!«, schrie Porphyrion. Er fand das Gleichgewicht wieder und starrte den Halbgott wütend an. »Ich will ihn selbst umbringen.«
    Der Riese hob den Speer und der fing an zu glühen. »Du willst mit Blitzen spielen, Knabe? Vergiss nicht, ich bin der Untergang des Zeus. Ich wurde erschaffen, um deinen Vater zu vernichten, und das bedeutet, dass ich genau weiß, was dich tötet!«
    Etwas in Porphyrions Stimme sagte Jason, dass der Riese nicht bluffte.
    Jason und seine Freunde hatten gute Arbeit geleistet. Die drei hatten Beeindruckendes vollbracht. Ja, sogar heroische Taten waren ihnen gelungen. Aber als der Riese den Speer hob, wusste Jason, dass er diesen Hieb nie im Leben würde abwehren können.
    Das war das Ende.
    »Geschafft!«, schrie Leo.
    »Schlaf!«, sagte Piper so überzeugend, dass die Wölfe in der nächsten Nähe zu Boden fielen und anfingen zu schnarchen.
    Der Käfig aus Stein und Holz zerfiel. Leo hatte die dicksten Ranken durchsägt und offenbar die Verbindung des Käfigs zu Gaia gekappt. Die Ranken zerfielen zu Staub und der Schlamm um Hera löste sich auf. Die Göttin wuchs und leuchtete vor Kraft.
    »Ja!«, sagte die Göttin. Sie warf ihre schwarzen Gewänder ab und stand da in einem weißen Kleid, ihre Arme mit goldenem Schmuck bedeckt. Ihr Gesicht war entsetzlich und schön zugleich und eine goldene Krone leuchtete auf ihren langen schwarzen Haaren. »Und jetzt will ich Rache!«
    Der Riese Porphyrion wich zurück. Er sagte nichts, warf aber Jason einen letzten hasserfüllten Blick zu. Die Botschaft war deutlich: Wir sprechen uns noch! Dann stieß er den Speer auf den Boden und verschwand in der Erde, als wäre er in einen Schacht gefallen.
    Überall auf dem Hof gerieten die Monster in Panik und wollten fliehen, aber für sie gab es kein Entkommen.
    Heras Leuchten wurde stärker. »Bedeckt eure Augen, meine Helden!«, rief sie.
    Aber Jason war zu geschockt. Er begriff zu spät.
    Er sah zu, wie Hera sich in eine Supernova verwandelte und zu einem Ring aus Kraft zerbarst, der jedes Monster sofort zu Staub zerfallen ließ.

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