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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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gehört, das hier ist die Partyhütte.«
    Niemand lachte. Sie starrten ihn einfach nur an.
    Will Solace tätschelte Leos Schulter. »Ihr könnt euch jetzt miteinander bekanntmachen. Irgendwer zeigt Leo dann den Weg zum Essen, wenn es so weit ist, okay?«
    »Schon verstanden«, sagte ein Mädchen. Nyssa, das wusste Leo noch. Sie trug eine Tarnhose, ein Trägerhemd, das ihre muskulösen Arme zeigte, und ein rotes Tuch um eine dunkle Mähne. Abgesehen von dem Pflaster mit dem Smiley auf ihrem Kinn sah sie aus wie eine Actionheldin, die jede Sekunde ein Maschinengewehr packen und die bösen Aliens ummähen könnte.
    »Cool«, sagte Leo. »Ich wollte schon immer eine Schwester haben, die mich zusammenfalten kann.«
    Nyssa blieb ganz ernst. »Na los, Scherzkeks. Ich führ dich rum.«
    Leo kannte sich in Werkstätten aus. Er war mit Schmiermaxen und Stromschaltungen aufgewachsen. Seine Mom hatte immer gescherzt, sein erster Schnuller sei ein Kreuzschlüssel gewesen. Aber so etwas wie die Campschmiede hatte er noch nie gesehen.
    Ein Typ arbeitete an seiner Kriegsaxt und testete die Schneide an einen Betonblock. Immer, wenn er die Axt schwang, durchschnitt sie den Betonklotz wie warmen Käse, aber der Typ sah nicht zufrieden aus und machte die Kante immer noch schärfer.
    »Was will er denn damit umbringen?«, frage Leo Nyssa. »Ein Schlachtschiff?«
    »Man weiß nie. Nicht mal bei himmlischer Bronze …«
    »Das ist das Metall?«
    Sie nickte. »Am Olymp abgebaut. Überaus selten. Und normalerweise bringt es Monster schon durch Berührung zum Zerfallen, aber die großen Mächtigen haben gemein zähe Haut. Drakone zum Beispiel …«
    »Du meinst Drachen?«
    »Eine besondere Art. Den Unterschied lernst du später im Monsterbekämpfungsunterricht.«
    »Monsterbekämpfung. Ja, da hab ich schon den schwarzen Gürtel.«
    Sie rang sich noch immer kein Lächeln ab. Leo hoffte, dass sie nicht immer so ernst war. Die Familie seines Dads musste doch wohl irgendeinen Sinn für Humor haben!
    Sie kamen an zwei Typen vorbei, die eine Art Bronzespielzeug zum Aufziehen bauten. Es war ein kleiner Zentaur – halb Mann, halb Pferd –, bewaffnet mit einem winzigen Bogen. Einer der Jungs drückte auf den Schwanz des Zentauren und die Figur erwachte zum Leben. Sie galoppierte über den Tisch, schrie »Stirb, Moskito, stirb!« und schoss auf alles, was sie entdecken konnte.
    Das passierte offenbar nicht zum ersten Mal, denn alle ließen sich zu Boden fallen, nur Leo nicht. Sechs nadelgroße Pfeile hingen in seinem Hemd fest, ehe jemand einen Hammer schnappte und den Zentauren in Stücke schlug. »Dieser blöde Fluch!« Er drohte dem Himmel mit dem Hammer. »Ich will doch nur einen magischen Insektenkiller. Ist das wirklich zu viel verlangt?«
    »Aua«, sagte Leo.
    Nyssa zog ihm die Nadeln aus dem Hemd. »Ach, nichts passiert. Lass uns weitergehen, ehe sie ihn wieder zusammensetzen.«
    Leo rieb sich im Gehen die Brust. »Passiert so was oft?«
    »Neuerdings ja«, sagte Nyssa. »Alles, was wir bauen, verwandelt sich in Schrott.«
    »Ist das der Fluch?«
    Nyssa runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht an Flüche. Aber irgendetwas stimmt hier nicht. Und wenn wir das Drachenproblem nicht lösen können, wird alles noch schlimmer werden.«
    »Das Drachenproblem?« Leo hoffte, dass sie über einen Minidrachen redete, vielleicht einen, der Kakerlaken umbrachte, aber er hatte das Gefühl, dass er nicht so viel Glück haben würde.
    Nyssa führte ihn zu einer große Wandkarte, vor der zwei Mädchen standen. Die Karte zeigte das Camp – eine runde Halbinsel, mit dem Long Island Sound am Nordufer, den Wäldern im Westen, den Hütten im Osten und der Hügelkette im Süden.
    »Er muss in den Hügeln sein«, sagte das eine Mädchen.
    »Aber da haben wir schon nachgesehen«, widersprach die andere. »Der Wald wäre ein besseres Versteck.«
    »Aber dort haben wir schon Fallen ausgelegt …«
    »Moment mal«, sagte Leo. »Ihr habt einen Drachen verloren? Einen echten lebensgroßen Drachen?«
    »Es ist ein Bronzedrache«, sagte Nyssa. »Ein lebensgroßer Automat. Die Hephaistos-Hütte hat ihn vor Jahren gebaut. Dann ist er im Wald verloren gegangen und vor ein paar Sommern hat Beckendorf seine Bestandteile gefunden und wieder zusammengesetzt. Er hat geholfen, das Camp zu beschützen, aber er ist, äh, nicht ganz zuverlässig.«
    »Nicht ganz zuverlässig«, sagte Leo.
    »Er dreht manchmal durch und reißt Hütten ein, zündet Leute an oder versucht, die Satyrn

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