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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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zu fressen.«
    »Das ist ganz schön unzuverlässig.«
    Nyssa nickte. »Beckendorf war der Einzige, der mit ihm fertig wurde. Dann ist er gestorben und der Drache trieb es immer schlimmer. Am Ende lief er Amok und ist abgehauen. Ab und zu lässt er sich blicken, schlägt alles zu Klump und haut wieder ab. Alle erwarten, dass wir ihn finden und zerstören …«
    »Ihn zerstören?« Leo war außer sich. »Ihr habt einen lebensgroßen Bronzedrachen und wollt ihn zerstören?«
    »Er spuckt Feuer«, erklärte Nyssa. »Er ist lebensgefährlich und total außer Kontrolle.«
    »Aber es ist ein Drache! Mann, das ist doch umwerfend. Könnt ihr nicht versuchen, mit ihm zu reden, ihn zur Vernunft zu bringen?«
    »Das haben wir schon versucht. Jake Mason hat es versucht. Du hast ja gesehen, was dabei herausgekommen ist.«
    Leo dachte an Jake, der von Kopf bis Fuß eingegipst war und allein in seinem Bett lag. »Trotzdem …«
    »Uns bleibt keine andere Wahl.« Nyssa wandte sich an die anderen Mädchen. »Wir versuchen es mit noch mehr Fallen im Wald: hier, hier und hier. Und legt Motoröl als Köder aus.«
    »Das trinkt der Drache?«, fragte Leo.
    »Ja.« Nyssa seufzte traurig. »Er mag es am liebsten mit etwas Tabascosoße, gleich vor dem Schlafengehen. Wenn er in eine Falle gerät, können wir mit Säurespraygeräten kommen – damit müssten wir seine Haut schmelzen können. Dann nehmen wir Metallschneider und … beenden die Sache.«
    Alle sahen ziemlich traurig aus. Leo ging auf, dass sie ebenso wenig Lust hatten, den Drachen umzubringen, wie er.
    »Mann, Leute«, sagte er. »Es muss doch eine andere Möglichkeit geben.«
    Nyssa schien ihre Zweifel zu haben, aber einige andere unterbrachen ihre Arbeit und kamen herüber, um zuzuhören.
    »Was denn?«, fragte einer. »Das Ding spuckt Feuer. Wir können uns nicht mal in seine Nähe wagen.«
    Feuer, dachte Leo. Himmel, denen könnte er so allerlei über Feuer erzählen … Aber er musste vorsichtig sein, auch wenn das hier seine Geschwister waren. Vor allem, wenn er mit ihnen leben müsste.
    »Na ja …« Er zögerte. »Hephaistos ist der Gott des Feuers, oder? Habt ihr denn allesamt keinerlei Feuerresistenz?«
    Niemand schien das für eine verrückte Frage zu halten, was eine Erleichterung war, aber Nyssa schüttelte ernst den Kopf.
    »Das ist eine Zyklopenbegabung, Leo. Halbgottkinder des Hephaistos … wir sind nur geschickt mit unseren Händen. Wir bauen Dinge, sind Handwerker, Waffenschmiedinnen – so was.«
    Leo ließ die Schultern hängen. »Okay.«
    Ein Junge weiter hinten sagte: »Na ja, vor langer Zeit …«
    »Ja, schon gut«, fiel Nyssa ihm ins Wort. »Vor langer Zeit gab es einige Kinder des Hephaistos, die das Feuer in ihrer Gewalt hatten. Aber diese Fähigkeit war sehr, sehr selten. Und immer gefährlich. Seit Jahrhunderten ist kein solcher Halbgott mehr geboren worden. Der letzte …« Sie sah Hilfe suchend ihre Nachbarin an.
    »Sechzehnhundertsechsundsechzig«, sagte das Mädchen. »Ein gewisser Thomas Faynor. Er hat das große Feuer von London ausgelöst, hat fast die ganze Stadt abgefackelt.«
    »Genau«, sagte Nyssa. »Wenn so ein Kind des Hephaistos auftaucht, dann bedeutet das meistens, dass eine Katastrophe bevorsteht. Und weitere Katastrophen müssen wir jetzt nicht haben.«
    Leo versuchte, ein ausdrucksloses Gesicht zu machen, was nicht gerade seine Stärke war. »Ich glaube, ich weiß, was du meinst. Ist aber schade. Wenn ihr Flammen widerstehen könntet, könntet ihr vielleicht an den Drachen rankommen.«
    »Aber dann würde er uns mit seinen Krallen und Fangzähnen umbringen«, sagte Nyssa. »Oder uns einfach zertreten. Nein, wir müssen ihn zerstören. Glaub mir, wenn irgendwer eine andere Lösung finden könnte …«
    Sie beendete den Satz nicht, aber Leo hatte verstanden. Wenn sie etwas schaffen könnten, was nur Beckendorf geschafft hatte, wenn sie den Drachen bezwingen könnten, ohne ihn zu töten, würde der Fluch vielleicht von ihnen genommen werden. Aber ihnen waren die Ideen ausgegangen. Wer immer die Lösung fand, würde als Held dastehen.
    In der Ferne wurde ein Muschelhorn geblasen. Die anderen packten ihre Werkzeuge und Arbeiten ein. Leo hatte gar nicht gemerkt, dass es schon so spät war, aber nun schaute er aus dem Fenster und sah, dass die Sonne unterging. Sein ADHD hatte manchmal diese Wirkung. Wenn er sich langweilte, schien eine Unterrichtsstunde von fünfzig Minuten sechs Stunden zu dauern. Wenn er sich für etwas

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