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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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nicht unterbrechen durfte – eine Tragödie, an deren Ende eine Menge Leute tot auf der Bühne liegen würde.
    »Gut«, sagte Rachel und versuchte, ihre Fassung zurückzugewinnen. »Das ist also die Große Weissagung. Wir hatten gehofft, dass sie erst in vielen Jahren eintreten würde, aber es ist so weit. Ich kann euch das nicht beweisen. Es ist nur ein Gefühl. Und wie Drew schon gesagt hat, seltsame Dinge spielen sich ab. Die sieben Halbgötter, wer immer sie sein mögen, haben sich noch nicht versammelt. Ich habe das Gefühl, dass einige davon heute Abend hier sind. Und andere nicht.«
    Die Campinsassen rutschten hin und her, murmelten und sahen einander nervös an, als eine verschlafene Stimme rief: »Hier bin ich … ach, war das überhaupt der Appell?«
    »Geh wieder schlafen, Clovis«, rief jemand und viele andere lachten.
    »Wie auch immer«, sagte jetzt Rachel, »wir wissen nicht, was die Große Weissagung bedeutet. Wir wissen nicht, welcher Herausforderung die Halbgötter sich stellen müssen, aber da die erste Große Weissagung den Titanenkrieg vorhergesagt hat, können wir davon ausgehen, dass die zweite Große Weissagung von etwas ebenso Schlimmem handelt.«
    »Oder noch Schlimmerem«, murmelte Chiron.
    Bestimmt hatten die anderen das nicht hören sollen, aber sie hörten es. Das Lagerfeuer wurde sofort tieflila, die Farbe aus Pipers Traum.
    »Was wir wissen«, sagte Rachel, »ist, dass die erste Phase begonnen hat. Ein gewaltiges Problem ist aufgetaucht und wir müssen es lösen. Hera, die Königin der Götter, ist entführt worden.«
    Geschocktes Schweigen, dann redeten fünfzig Halbgötter wild durcheinander.
    Chiron stampfte abermals mit dem Huf auf, aber Rachel musste eine Weile warten, ehe sie sich wieder Aufmerksamkeit verschaffen konnte.
    Sie berichtete von dem Zwischenfall am Grand Canyon – als Gleeson Hedge sich geopfert hatte, weil die Sturmgeister angriffen und gedroht hatten, das sei nur der Anfang. Sie dienten offenbar einer mächtigen Herrin, die alle Halbgötter vernichten wollte.
    Dann erzählte Rachel ihnen, wie Piper in Heras Hütte ohnmächtig geworden war. Piper versuchte, ganz ruhig zu bleiben, sogar als sie sah, dass Drew hinten in der letzten Reihe eine Ohnmacht mimte und ihre Freundinnen kicherten. Schließlich berichtete Rachel von der Vision, die Jason im Wohnzimmer des Hauptgebäudes gehabt hatte. Heras Botschaft darin war Pipers so ähnlich, dass es Piper eiskalt den Rücken hinunterlief. Der einzige Unterschied: Hera hatte Piper davor gewarnt, sie zu verraten. Ergib dich seinem Willen, und ihr König wird sich erheben und uns alle vernichten. Hera wusste von der Drohung des Riesen. Aber wenn das so war, warum hatte sie Jason nicht gewarnt und Piper als feindliche Agentin enttarnt?
    »Jason«, sagte Rachel. »Äh … kannst du dich an deinen Nachnamen erinnern?«
    Er sah verlegen aus und schüttelte den Kopf.
    »Dann nennen wir dich eben nur Jason«, sagte Rachel. »Es ist offensichtlich, dass Hera dir persönlich eine Aufgabe gestellt hat.«
    Rachel schwieg einen Moment, wie um Jason die Möglichkeit zu geben, dem zu widersprechen. Aller Augen ruhten auf ihm, und das war ein solcher Druck, dass Piper dachte, sie an seiner Stelle wäre zusammengebrochen. Aber Jason sah mutig und entschlossen aus. Er schob das Kinn vor und nickte. »So sehe ich das auch.«
    »Du musst Hera retten, um großes Unheil zu verhindern«, sagte nun Rachel. »Irgendein König darf sich auf keinen Fall erheben. Aus Gründen, die wir noch nicht kennen, muss das bis zur Wintersonnenwende verhindert werden, in nur vier Tagen also.«
    »Das ist der Tag, an dem sich der Rat der Götter trifft«, sagte Annabeth. »Wenn die Götter nicht schon wissen, dass Hera verschwunden ist, werden sie spätestens dann ihre Abwesenheit bemerken. Sie werden sich vermutlich gewaltig streiten und sich gegenseitig unterstellen, sie entführt zu haben. So machen sie es normalerweise.«
    »Die Wintersonnenwende«, nun ergriff Chiron das Wort, »ist auch der dunkelste Tag. An diesem Tag versammeln sich die Götter, wie die Sterblichen das immer schon getan haben, weil in der Menge Stärke liegt. Die Sonnenwende ist ein Tag, an dem die böse Magie stark ist. Die uralte Magie, älter als die Götter. Es ist der Tag, an dem Dinge … sich rühren.«
    So, wie er das sagte, klang »rühren« ungeheuer furchterregend, wie ein grauenerregendes Verbrechen – nicht wie etwas, das man mit einer Suppe macht.
    »Na gut«, sagte

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