Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
Vom Netzwerk:
Gesicht Aufregung oder Angst war. »Der Drache ist wieder da.«

XV
    Piper
    Piper erwachte und schnappte sich sofort einen Spiegel. Davon gab es in der Aphrodite-Hütte jede Menge. Sie setzte sich in ihrem Bett auf, sah ihr Spiegelbild an und stöhnte.
    Sie sah noch immer umwerfend aus.
    Am Vorabend nach dem Lagerfeuer hatte sie alles versucht. Sie hatte ihre Haare verwuschelt, hatte sich die Schminke aus dem Gesicht gewaschen, hatte geweint, um ihre Augen zu röten. Nichts hatte geholfen. Ihre Haare legten sich perfekt wieder in Form. Das magische Make-up trug sich von selbst wieder auf. Ihre Augen wollten einfach nicht anschwellen oder rot werden.
    Sie hätte sich gern umgezogen, aber sie hatte keine Kleidung. Die anderen aus ihrer Hütte boten ihr welche an (und lachten hinter ihrem Rücken, da war sie sich sicher), aber alles war noch modischer und alberner als das, was sie ohnehin schon anhatte.
    Und jetzt, nach einer entsetzlichen Nacht, noch immer keine Änderung. Piper sah morgens normalerweise aus wie ein Zombie, aber jetzt waren ihre Haare gestylt wie die eines Supermodels und ihre Haut war perfekt. Sogar das grausige Herpesbläschen unter ihrer Nase, das schon so viele Tage da saß, dass sie angefangen hatte, es Bob zu nennen, war verschwunden.
    Sie knurrte vor Frust und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Es half nichts. Sie legten sich einfach wieder hin. Piper sah aus wie eine Cherokee-Barbie.
    Vom anderen Ende der Hütte rief Drew: »Ach, Schätzchen, das geht nicht weg.« Ihre Stimme triefte vor falschem Mitgefühl. »Moms Segen wird mindestens noch einen Tag vorhalten. Vielleicht sogar eine Woche, wenn du Glück hast.«
    Piper knirschte mit den Zähnen. »Eine ganze Woche?«
    Die anderen aus der Aphrodite-Hütte – ungefähr ein Dutzend Mädchen und vier Jungen – feixten und kicherten über ihr Unbehagen. Piper wusste, dass sie jetzt cool spielen, sie sich keine Blöße geben durfte. Sie war schon oft mit beliebten Blendern fertiggeworden. Aber das hier war anders. Das hier waren ihre Geschwister, auch wenn sie nichts mit ihnen gemeinsam hatte, und wie Aphrodite es überhaupt geschafft hatte, so viele Kinder fast im selben Alter zu haben … Aber egal. Sie wollte es gar nicht wissen.
    »Keine Sorge, Schatz.« Drew fuhr ihren selbstleuchtenden Lippenstift aus. »Du meinst, du gehörst hier nicht hin? Da sind wir ganz deiner Ansicht. Oder, Mitchell?«
    Einer der Jungen zuckte zusammen. »Äh, sicher. Klar doch.«
    »Mmm-hmm.« Drew griff zu ihrer Wimperntusche und überprüfte ihre Wimpern. Alle anderen sahen zu und niemand wagte, etwas zu sagen. »Leute, fünfzehn Minuten bis zum Frühstück! Diese Hütte wird nicht von selbst sauber! Und Mitchell, ich glaube, du hast deine Lektion gelernt. Oder, Süßer? Also hast du heute Mülldienst, mm-kay? Zeig Piper, wie das geht, ich habe nämlich so ein Gefühl, dass das bald ihre Aufgabe sein wird – wenn sie ihren Einsatz überlebt. An die Arbeit allesamt. Jetzt hab ich das Badezimmer gebucht.«
    Alle gingen eilig ans Werk, machten Betten und falteten Kleidungsstücke zusammen, während Drew sich ihre Make-up-Tasche, ihren Föhn und ihre Bürste schnappte und im Badezimmer verschwand.
    Drinnen schrie jemand auf und ein Mädchen von vielleicht elf wurde herausbefördert, in Handtücher gewickelt und noch mit Shampoo in den Haaren.
    Die Tür wurde zugeschlagen und das Mädchen brach in Tränen aus. Zwei ältere Hüttenbewohnerinnen trösteten sie und rubbelten ihr das Shampoo aus den Haaren.
    »Ist das euer Ernst?«, fragte Piper niemanden im Besonderen. »Ihr lasst euch von Drew so behandeln?«
    Einige sahen nervös zu Piper hinüber, als ob sie möglicherweise sogar ihrer Ansicht waren, aber sie sagten nichts.
    Die Hüttenbewohner arbeiteten weiter, obwohl Piper nicht fand, dass die Hütte es nötig hatte. Es war ein lebensgroßes Puppenhaus mit rosa Wänden und weißen Fensterrahmen. Die Spitzenvorhänge waren pastellblau und grün, was natürlich zu Bettwäsche und Decken auf allen Betten passte.
    Die Jungen hatten eine Reihe von Etagenbetten, die mit einem Vorhang abgetrennt war, aber ihr Teil der Hütte war so sauber und ordentlich wie der der Mädchen. Irgendwas daran war eindeutig nicht normal. Alle in der Hütte hatten eine Holzkiste am Fußende ihres Bettes stehen, auf die ihr Name gemalt war, und Piper nahm an, dass die Kleider in jeder Kiste sorgfältig gefaltet und nach Farben sortiert waren. Das einzige bisschen Individualismus

Weitere Kostenlose Bücher