Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
das zu tun, wofür Sie geschaffen wurden.
Sie wollen uns assimilieren. Sie sind Borg.
Ich will die Borg zerstören. Sie bedrohen die Rasse, die mich geboren hat. Sie müssen aufgehalten werden.
Wir werden Sie aufhalten.
Seven of Nine, deren innere Uhr stets hyperpräzise war, verlor jedes Zeitgefühl. Ihre Begegnung mit der Einen Stimme mochte Sekunden gewährt haben oder Jahrhunderte – sie wusste es nicht. Sie fühlte sich, als würde ihr Kopf explodieren. Sie wurde mit Bildern bombardiert, aber diese rauschten so schnell und wild vor ihrem inneren Auge vorbei, dass es ihr unmöglich war, eins vom anderen zu unterscheiden. Die Maschine des Jüngsten Gerichts, die so lange geschlafen hatte, die ohne ein leitendes Bewusstsein, das seine Energien fokussierte, scheinbar tot gewesen war, erwachte aus ihrem Koma. Es war gut möglich, dass diese Maschine, dieser Bioroboter, dieses Geschöpf, das die perfekte Synthese aus Biologie und Technologie darstellte, die vollständige Kontrolle über Sevens Geist übernahm. Statt ein Mitstreiter zu sein, mochte es passieren, dass sie – welch köstliche Ironie – von dem Planeten-Killer assimiliert wurde. Auf diese Weise konnte er ihr Bewusstsein ausbeuten und sie in eine bloße Hülle ihres Selbst verwandeln, während er gleichzeitig ihr Gehirn nutzte, um sich anzutreiben.
Wenn es ihr nicht gelang, die Situation unter Kontrolle zu bekommen, war es nicht ausgeschlossen, dass sie nur eine weitere, unaufhaltsame Macht auf die Galaxis losließ. Eine Macht, die zweifellos aus den Fehlern ihrer Vergangenheit gelernt hatte und nicht mehr zulassen würde, dass sie auf eine Weise ausgeschaltet wurde, wie es das letzte Mal geschehen war.
Und dann berührte auf einmal etwas ihren Geist, etwas, das nicht von der Einen Stimme stammte. Sie spürte Spocks Präsenz. Er sprach nicht zu ihr. Er war nicht viel mehr als ein beruhigender Einfluss, von dem ihr nicht einmal klar gewesen war, dass sie ihn gebraucht hatte, für den sie aber jetzt umso dankbarer war.
Es war, als hätte er ihr einen Anker inmitten eines tobenden Tornados geboten. Sie sammelte sich und warf ihren Geist anschließend zurück in den Mahlstrom der Einen Stimme. Ich bin genauso entschlossen, die Borg aufzuhalten, wie Sie.
Das können Sie nicht beweisen. Sie …
Ich kann es. Erforschen Sie meinen zerebralen Kortex. Untersuchen Sie die Implantate, die sich dort befinden. Dort finden Sie ein Virus, das nur dafür entwickelt wurde, die Borg zu zerstören.
Einen Augenblick lang ließ der Wirbelwind aus mentalem Zorn nach. Es genügte, um ihr ein geistiges Atemholen zu erlauben. Sie spürte, dass die Maschine genau das tat, was sie ihr aufgetragen hatte. Instinktiv wollte sie zurückschrecken, sich lösen, aber sie bekämpfte den Drang, denn sie musste sich der Maschine überlassen, ganz gleich wie unangenehm es sich für sie anfühlte.
Dies wird die Borg zerstören?
Das ist die Absicht.
Um dieses Virus einzuspeisen, müssen Sie sich assimilieren lassen.
Ja, das muss ich.
Ihr Plan besteht darin, sich selbst zu opfern?
Es ist der Ausweichplan.
Und was ist Ihr eigentlicher?
Sie.
– II –
Geordi beobachtete Spock, der neben Seven stand und seine Fingerspitzen leicht auf ihr Gesicht gelegt hatte. Er musste sich zurückhalten, um nicht zu fragen, was sie sagte: Sie murmelte die ganze Zeit über beinahe unhörbar vor sich hin, so als wäre sie mit jemandem in ein Gespräch verwickelt. Wenigstens war sie jetzt wieder ruhiger geworden, nachdem sie eben noch wie von Schmerzen gepeinigt geschrien hatte. Er hatte so etwas noch nie erlebt. Alle Kraft war aus ihren Beinen gewichen und sie war gegen den Kristall gesackt. Doch ihre Hände allein hatten sie aufrecht gehalten, so als wären sie mit irgendeiner Art von starker Saugvorrichtung an der Säule befestigt.
Dann hatte Spock entschieden, einzugreifen. Geordi erinnerte sich an Sevens Worte, Spocks Bewusstsein könne möglicherweise von der mentalen Kraft, die hinter dem Planeten-Killer steckte, überwältigt werden. Doch Spock hatte Geordi versichert, dass er vorsichtig vorgehen würde. Statt sich einer vollständigen Gedankenverschmelzung hinzugeben, würde er seine Gedanken einfach nur die von Seven berühren lassen und sie auf diese Weise stützen, sodass sie sich dem zu stellen vermochte, dem sie sich gegenüber sah. Er hatte gesagt, dass er nicht weiter vordringen würde, denn er fürchtete, das Bewusstsein der armen Frau buchstäblich zu zerfetzen.
Mittlerweile
Weitere Kostenlose Bücher