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Heldentod - Star trek : The next generation ; 4

Heldentod - Star trek : The next generation ; 4

Titel: Heldentod - Star trek : The next generation ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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Ende blieb also alles nichts weiter als graue Theorie.
    Genau das hatte Seven of Nine zumindest bis zu dem Moment geglaubt, in dem ihr Gehirn praktisch vor Bildern explodierte, die zeigten, wie Kathryn Janeways Lebenskraft direkt aus ihrem Geist gerissen wurde.
    Das war zweifellos eine melodramatische, ja beinahe absurde Art, die Dinge wahrzunehmen. Dennoch war es genau das Gefühl, das Seven verspürte, als sie regelrecht aus ihrem Regenerationszustand katapultiert wurde.
    Sie stand aufrecht in der speziell für sie eingerichteten Kammer innerhalb ihres Quartiers auf dem Campus der Sternenflottenakademie. Zu sagen, dass die Einrichtung spartanisch sei, wäre eine Untertreibung gewesen. Es gab einen Arbeits- und Studienplatz, eine Regenerationskammer, ein Bild der Besatzung der Voyager , das während der Willkommenszeremonie für die Heimkehrer geschossen worden war – und das war es auch schon. Seven zog es vor, ihren Wohnraum so frei von Ablenkungen oder unnötiger Staffage zu halten wie nur möglich. Es gab einen Schrank, in dem mehrere identische Sternenflottenuniformen hingen. Sie hatte keine Verwendung für andere Kleidung. (Genau genommen verstand sie noch immer nicht ganz den Sinn von Kleidung überhaupt. Ja, sie bot Schutz vor den Elementen, aber in den meisten gesellschaftlichen Situationen schien sie keine wirkliche Funktion über den reinen, bedeutungslosen Schauwert hinaus zu haben. Doch Kathryn Janeway hatte darauf bestanden, dass es üblich sei, Kleidung zu tragen, und Seven hatte sich in diesem Fall auf deren Vorwissen verlassen.) Mehr gab es in ihrem Quartier nicht zu sehen, und ihr war es ganz recht so. Ein Leben voller Unordnung war ihr ein Gräuel.
    Als sie der psychische Blitz traf, stürzte sie praktisch vorwärts aus ihrer Regenerationskammer. Sie stolperte, und es gelang ihr erst im letzten Moment, den Sturz abzufangen, indem sie den Rand ihrer Arbeitsstation ergriff und sich daran festhielt. Sie blinzelte mehrmals und rieb sich dann die Augen, als versuche sie, die Vision dadurch klarer zu sehen. Das war natürlich eine rein menschliche Reaktion, denn das Bild befand sich nicht vor ihr. Stattdessen hatte es sich unauslöschlich in ihr Gehirn gebrannt. Sie vermochte es vor ihrem inneren Auge so deutlich zu sehen, als wäre es ein Bild direkt vor ihrem Gesicht.
    »Admiral«, flüsterte sie, während sie auf Kathryn Janeway blickte, die ihre Arme ausgestreckt hatte und mit den Fingern ins Leere tastete, als versuche sie, mitten in der Luft einen Griff zu packen. Im einen Moment vermochte sie Janeway zu sehen, im nächsten war sie verschwunden. Eine solide Wand versperrte ihr die Sicht, und von dem Admiral war keine Spur zurückgeblieben. Dann vernahm Seven eine Stimme – oder Stimmen –, es war schwer zu unterscheiden. Es lief ihr kalt den Rücken hinunter, denn diese Stimme, diese Stimmen, waren ihr auf unheimliche Weise vertraut.
    Dann entglitten sie ihrem Bewusstsein. Sie wusste nicht, ob sie aus eigenem Antrieb verschwanden oder ob ihr Geist sie in einem Akt der Selbstverteidigung schlicht aus ihrem Bewusstsein tilgte.
    Seven bemerkte, dass sie sich noch immer gegen die Arbeitsstation lehnte. Sie trat einen Schritt zurück und richtete sich auf. »Licht«, sagte sie und erschrak vor dem hohlen Klang ihrer Stimme. Das Appartement füllte sich mit Helligkeit. Seven rieb sich erneut die Augen und blinzelte mehrmals. Es half nichts. Janeway war noch immer da, so als hätte Seven in eine Quelle plötzlichen Lichts geblickt und nun das Nachbild vor Augen.
    Seven versuchte, sich einzureden, dass das nichts zu bedeuten hatte. Offensichtlich war es während ihres Regenerationsprozesses zu einer Fehlfunktion gekommen, irgendeiner Art von Rückkopplung, die durch eine Störung in ihrer Informationsverarbeitung hervorgerufen worden war.
    Diese Rationalisierung des Geschehens klang allerdings selbst in ihren eigenen Ohren hohl. Sie wusste, dass mehr dahintersteckte. Dies hier war nicht nur eine vage Sorge, eine unbestimmte Angst. Dies war eine eindeutige … Vision von etwas, das tatsächlich geschah. Sie hatte noch nie etwas Derartiges erlebt.
    Sie war sich sicher, dass es sich um mehr handelte als bloße Einbildung. Doch Seven ging nicht davon aus, dass sie auf einmal irgendeine Art von zuvor unbekannter, mentaler Fähigkeiten erlangt hatte. Was auch immer mit Kathryn Janeway passierte, es hatte zweifellos mit den Borg zu tun. Denn wenn es irgendetwas gab, dem Seven of Nine immer verbunden bleiben

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