Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
Kubus hatte sich irgendwie selbstständig umkonfiguriert (noch unwahrscheinlicher, wenn auch nicht gänzlich unmöglich).
Sie begann, ihre Schritte zurückzuverfolgen, hatte allerdings kaum drei Meter zurückgelegt, als sie sich plötzlich mit einer undurchdringlichen Wand konfrontiert sah.
»Wir sind ganz und gar nicht erfreut«, murmelte sie und zitierte damit eine längst verstorbene britische Königin.
»Wir machen Euch deswegen keinen Vorwurf.«
Janeways Kopf zuckte herum, und sie sah Lady Q, die weniger als einen Meter von ihr entfernt stand. Sie betrachtete Janeway mit einer Mischung aus Mitleid, Geringschätzung und Trauer.
»Ah«, sagte Janeway eisig. »Das ist Ihr Werk.«
Lady Q hob mit einem Ausdruck milder Belustigung eine Augenbraue. »Könnten Sie noch ein wenig melodramatischer klingen? ‚Das ist Ihr Werk.‘ Man könnte meinen, ich wäre irgendein höhnisch lächelnder Groschenheftschurke.«
»Wo sind meine Leute?«
»Sie meinen diese bedauernswerten Individuen, die töricht genug waren, Ihnen auf diese unheilvolle Unternehmung zu folgen? Sie stecken in derselben Klemme wie Sie, um genau zu sein. Streifen verwirrt umher und fragen sich, wo die jeweils anderen geblieben sind.«
»Ist das Ihre Vorstellung von Humor?«
»Sie möchten meine Vorstellung von Humor kennen lernen? Ich verrate Sie Ihnen«, sagte Lady Q ohne auch nur einen Hauch von Belustigung in ihrer Stimme. »Meine Vorstellung von Humor war es, zuzuschauen, wie sich Ihre Urahnen in ihren Kirchen versammelten und welche Gottheit auch immer ihnen Seelenfrieden bereitete anbeteten, und dann schlug auf einmal ein Blitz in die Kirche ein oder ein Erdbeben brachte sie zum Einsturz. Das war wirklich komisch. Meine Vorstellung von Humor ist es, dass ich, ein Geschöpf von unendlicher Macht, das überall hingehen und alles bewerkstelligen könnte, mir die Zeit nahm, Sie zu warnen, nicht hierher zu kommen. Und was taten Sie? Sie kamen trotzdem hierher.«
»Wenn Sie mich wirklich hätten aufhalten wollen, wäre es Ihnen ein Leichtes gewesen, mich daran zu hindern, hierher zu kommen.«
»Es liegt nicht in meiner Absicht, den freien Willen zu unterdrücken. Man kann ein Kind nur eine bestimmte Zeit lang an der Hand halten. Früher oder später muss es auf seinen eigenen Füßen stehen oder fallen.«
»Ich bin kein Kind«, sagte Janeway verärgert.
»Offensichtlich nicht. Zunächst einmal hätte ein Kind vielleicht tatsächlich auf seine Eltern gehört. Ein Kind geht nicht davon aus, dass es alles besser weiß oder aber dass stets irgendeine ausgeklügelte Intrige im Gange ist und es manipuliert werden soll. Die traurige Wahrheit ist, dass ich versucht habe, Ihnen zu helfen, weil ich dachte, es würde Q glücklich machen. Doch wenn man sieht, wohin all das geführt hat, hätte ich mir die Mühe sparen können.«
»Ich«, sagte Kathryn Janeway, »bin ein Vice Admiral der Sternenflotte. Ich brauche Ihre Hilfe nicht. Also, wenn Sie mir nicht unverzüglich sagen wollen, wo …«
Sie begann auf Lady Q zuzugehen. In diesem Augenblick erzitterte der gesamte Borg-Kubus heftig. Lady Q blieb davon unberührt, ließ sich nicht einmal im Geringsten anmerken, ob sie die Bewegung des Bodens unter ihren Füßen überhaupt bemerkt hatte. Janeway dagegen stolperte vorwärts und streckte ihre Hände aus, um ihren Sturz aufzufangen. Das Einzige, was sie damit erreichte, war, dass sie sich die Haut beider Handflächen aufschürfte, als sie zu Boden ging. Ihre Hände brannten fürchterlich. Es fühlte sich an, als würde jemand Essig in eine offene Wunde gießen. Sie hielt sie empor, um die Verletzung zu betrachten und sah lange, blutige Schürfwunden. Das Blut besudelte auch den Boden vor ihren Füßen.
»Jetzt haben Sie es geschafft«, murmelte Lady Q.
Janeway wollte gerade antworten, als sie zu ihrem Erschrecken sah, dass das Blut auf dem Boden verschwand. Auf den ersten Blick schien es in dem metallischen Bodenbelag zu versickern. Aber bei genauerem Hinsehen konnte man erkennen, dass es genau genommen in den Boden selbst gesogen wurde. Es war, als sei der Boden ein Schwamm und das Blut Wasser. Innerhalb von Sekunden war es verschwunden.
Janeway hatte sich unterdessen wieder aufgerappelt und fuhr Lady Q an: »Was geschieht hier? Sie wissen es. Sagen Sie es mir.«
»Oh, jetzt wollen Sie auf einmal zuhören. Es ist zu spät. Viel zu spät.«
Der Kubus erbebte erneut, noch heftiger als zuvor, und Janeway wankte und fiel erneut. Diesmal gelang es ihr,
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