Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
diesem Fall für Sie zu sprechen …«
»Wenn Sie hier wäre, würde es keinen ‚Fall‘ geben, der ihrer Fürsprache bedürfte.«
»Das ist wahr. Allerdings muss ich Sie auf den jüngsten Zwischenfall mit Jean-Luc Picard hinweisen, Professor. Er behauptete, genau wie Sie es behaupten, dass die Borg eine Bedrohung darstellen würden. Es war Kathryn Janeway, die, genau wie ich in diesem Moment, eine gesunde Portion Skepsis diesbezüglich äußerte.«
»Richtig. Aber sie beschränkte ihre Reaktion nicht allein auf Skepsis. Sie sandte mich aus, um Nachforschungen anzustellen.«
»Und Picard wartete nicht, bis Sie eingetroffen waren. Er nahm die Dinge selbst in die Hand, riskierte ein Militärgerichtsverfahren und löste eine Untersuchung aus, die noch immer andauert.«
»Ja. Und ich denke, die Geschichte wird zeigen, dass es unser Glück war, dass er so gehandelt hat. Seine Instinkte waren korrekt … genau wie es jetzt die meinen sind. Und wenn man bedenkt, dass seine Zeit bei den Borg weitaus kürzer war als meine, dann sollte, wenn ich das Gefühl habe, etwas stimmt nicht, meiner Besorgnis ein zweifellos noch höherer Stellenwert zugewiesen werden.«
»Tatsächlich? Dann verraten Sie mir eins, Professor Hansen«, sagte er, wobei er das erneute verärgerte Zucken in ihrem Gesicht ignorierte. »Wenn Ihre Gabe, Unheil durch die Borg zu spüren, zuverlässiger ist als Picards, wie kommt es dann, dass er spürte, dass die Borg eine neue Königin erschufen, und Sie nicht? Sie haben es nicht gespürt, oder? Mir liegt Ihr erster Logbucheintrag vor, den Sie aufzeichneten, als Sie sich auf die von Admiral Janeway zugewiesene Mission begaben«, er berührte kurz den Bildschirm, »und dort erwähnen Sie mit keinem Wort irgendeine Art von ‚Vorahnung‘. Warum wusste er es, und Sie nicht?«
»Ich …«
»Ja?«
»Ich weiß es nicht.«
»Und ich habe kein Wort von Picard darüber gehört, dass Admiral Janeway irgendwelche mysteriösen Probleme haben könnte. Also warum sollten Sie auf einmal davon wissen, während er außen vor bleibt?«
»Auch das weiß ich nicht.«
»Sie verlangen also von mir, dass ich eine Rettungsmission allein aufgrund einer Ahnung starte? Dass ich Sternenflottenpersonal und Ressourcen binde …«
»Ich verlange von Ihnen«, sagte Seven ruhig, »dass Sie das Richtige tun, sowohl was die Sicherheit der Sternenflotte als auch die Kathryn Janeways angeht. Das setzt natürlich voraus, dass es Ihnen gelingt, sich lange genug von Ihren Vorurteilen mir gegenüber freizumachen, um zu erkennen, was das Richtige ist.«
Sie stand auf, machte auf dem Fuß kehrt und ging auf die Tür zu.
Jellico rief ihr nach: »Professor Hansen, es ist Ihnen nicht erlaubt, in diesem Fall irgendwelche Handlungen zu unternehmen, bis Sie von mir hören – nachdem ich Ihre Worte reiflich überdacht habe. Haben Sie mich verstanden?«
Sie drehte sich um und sagte: »Seven of Nine versteht Sie vollständig, Admiral.« Dann ging sie zur Tür hinaus und ließ Admiral Jellico zurück. Er war von der Situation alles andere als begeistert.
KAPITEL 4
Die Einstein
Captain Howard Rappaport versuchte erst gar nicht, seine Überraschung zu verbergen, als ihn Admiral Jellico vom Hauptschirm aus anblickte. »Probleme, Admiral?«, fragte er. »Was für Probleme?«
Als ihn Jellicos Kommuniqué durch die Komm-Systeme der Einstein erreicht hatte, hätte Rappaport es natürlich in der Privatsphäre seines Quartiers entgegennehmen können. Aber er war dem Gedanken gegenüber abgeneigt, irgendwelche Geheimnisse vor seiner Mannschaft zu haben, also sprach er von der Brücke aus mit Jellico. Der Rest seiner Brückenbesatzung blickte ebenfalls auf den Schirm, niemand drehte sich weg, alle Blicke waren wie gebannt.
»Um ehrlich zu sein, Captain, bin ich mir nicht ganz sicher« , gestand Jellico. »Deshalb hat es mir zunächst auch widerstrebt, der Angelegenheit nachzugehen. Ist Admiral Janeway da?«
»Nein, sie ist auf dem Borg-Kubus. Sie hat den Großteil des Tages dort verbracht, aber ich bin regelmäßig mit ihr in Verbindung. Möchten Sie, dass ich Sie zu ihr durchstelle?«
»Ja, tun Sie das.«
»Potts«, befahl Rappaport seinem Kommunikationsoffizier, »holen Sie Admiral Janeway an die Strippe, wären Sie so nett? Sagen Sie ihr, Admiral Jellico möchte sie sprechen.«
»Danke, Captain« , sagte Jellico.
Rappaport war neugierig. »Worin besteht der Grund Ihrer Sorge, wenn ich fragen darf, Admiral? Sind Sie im Besitz irgendwelcher
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