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Heldenzorn: Roman (German Edition)

Heldenzorn: Roman (German Edition)

Titel: Heldenzorn: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Wolf
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gekommen war. Man kann den Harten Menschen nicht trauen. Ihre Herzen sind schwarz vor Lügen. »Warum hast du das getan?«
    Dokescha lachte bitter auf. »Ich? Diesen verschnittenen Hengsten Geschenke machen? Pass besser auf, sonst pisse ich dir auf die Füße! Ich war mit meinen Freunden auf dem Weg zu einem Treffen mit den Gelben Fohlen, um eine Braut zu werben. Für die hatte ich Geschenke dabei.« Er seufzte schwer. »Und jetzt kann ich von Glück reden, wenn mich nicht einer von denen zu seiner Braut macht.«
    »Warum sollten sie das wollen?«, fragte Teriasch.
    »Weißt du denn nicht, dass die Harten Menschen keine Frauen haben?« Dokescha spie aus. »Sie wirken böse Zauber, um die Männer, die sie fangen, in Frauen zu verwandeln und ihre Kinder auszutragen.«
    Das kann unmöglich sein. Das würden die Geister nie zulassen. Teriasch ließ die Sache auf sich beruhen. »Sind das alles hier deine Freunde, die mit dir gezogen sind, um eine Braut zu finden?«
    »Nein.« Dokescha schloss in einer schwachen Geste einige der anderen ein, die im Gras hockten. »Nur die.«
    »Und die anderen?«
    »Sind ein Jagdzug.« Er schob verächtlich die Unterlippe vor. »Von den Krallendaumen. Schöne Jäger sind mir das, sich so einfach fangen zu lassen.«
    »Du und deine Leute wurden auch gefangen«, wandte Teriasch ein.
    »Was soll das heißen, du Dungesser?«, brummte Dokescha.
    »Mir ging es ja nicht anders«, sagte Teriasch hastig. »Ich kam aus einer Schwitzhütte.«
    »Schamanen …«, murmelte Dokescha nur.
    »Im Ernst.« Teriasch wählte einen versöhnlichen Tonfall. »Wie haben sie es geschafft, euch gefangen zu nehmen?«
    »So, wie sie alles tun, was sie tun«, sagte Dokescha. »Mit Heimtücke. Am Anfang haben wir nur die Rüsselschnauze in der Ferne gesehen. Sie lag auf der Seite. Wie tot. Das wollten wir uns näher anschauen. Ich will ehrlich sein: Es ist meine Schuld. Ich dachte, ich gewinne das Herz meiner Braut schneller, wenn ich ihr einen Stoßzahn von diesem Ungeheuer ins Zelt hänge. Du weißt schon. Als Zeichen. So wie ihr Schamanen das macht. Eine Sache für eine andere stehen lassen. Lang und hart.« Er winkte ab. »Wir sind zu der Rüsselschnauze geritten. Vorsichtig, aber nicht vorsichtig genug. Wir haben gemerkt, dass das Vieh noch atmet. Wir sind abgestiegen, weil wir dachten, es wäre krank und könnte uns nichts mehr tun. Dabei war die Rüsselschnauze noch die kleinste Gefahr. Die Harten Menschen hatten sich nämlich nur versteckt.«
    »In den Kisten?«
    »Auch.« Dokescha starrte mit leerem Blick auf seine Füße. »Sie haben Matten aus geflochtenem Gras. Darunter hatten sie sich versteckt, überall um uns herum. Wir haben uns gewehrt, aber du siehst ja selbst, wie viele es sind. Und sie haben diese merkwürdigen Bögen. Die, die man quer hält und die ganz kurze Pfeile verschießen, die trotzdem jedes Leder und jeden Knochen durchschlagen. Und ihre Blasrohre mit dem Gift, das einen lähmt.« Er drehte den Kopf zu Teriasch. »Wir sind für sie so leicht zu jagen, wie wir unsere Pferde einfangen.«
    »Wo sind eure Pferde?«
    Dokescha schluckte. »Fort.« Tränen schimmerten in den Augen des stolzen Kriegers. »Wie all unsere Frauen.«
    Teriasch sträubten sich die Nackenhaare. Er sah sich nach den anderen Gefangenen um. Nur Männer. Sie fangen nur Männer. »Wo haben sie eure Frauen hingebracht?«
    »Nirgendwohin«, flüsterte Dokescha erstickt. »Sie haben sie alle erschlagen.«
    Die Häscher teilten Brot an ihre Gefangenen aus, einen harten, handtellergroßen Fladen für jeden. Dazu ließen sie einen Wasserschlauch herumgehen. Ob sein Inhalt gerecht aufgeteilt wurde, kümmerte sie nicht, und als der Schlauch schließlich zu Teriasch und Dokescha kam, war er bereits recht schlaff. Der ältere Krieger trank nur einen kleinen Schluck. »Deine Lippen sind rissiger als meine«, sagte er und reichte den Schlauch an Teriasch weiter.
    Der nickte dankbar. Er quetschte noch den letzten Tropfen in seine trockene Kehle.
    Dokescha, der ihn dabei mit seiner freien Hand unterstützte, warf die ausgesaugte Hülle danach in Richtung eines der Wächter. »Du musst stark bleiben«, erklärte er. »Wenn du schwach wirst, können wir nicht fliehen.«
    »Du willst fliehen? Wohin?«
    »Unsere Sippen werden nach uns suchen.« Dokeschas Blick schweifte über den Horizont. »Sie lassen uns nicht im Stich. Wir müssen nur weg von hier.«
    »Denk an die Geschichte von Itukala, der Maus«, sagte Teriasch. »Wie sie in die

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