Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)
an Captain Cross”, erklang nun die Stimme von Lieutenant Larik aus dem Interkom.
“Cross hier. Was gibt es Lieutenant?”
“Ich habe eine eingehende Nachricht von der Admiralität, Sir.”
Gerade noch rechtzeitig. Unser letzter Stopp vor dem Parlidenraum. “Stellen Sie mir das Gespräch durch, Lieutenant. Und teilen Sie Mister Task mit, dass er den Anflug fortsetzen soll, ich komme baldmöglichst auf die Kommandobrücke.”
“Aye, Sir.”
Jayden sank wieder in seinen Konturensessel. Die Holosphäre über seinem Schreibtisch aktivierte sich und projizierte ein Gesicht.
“Hallo, Captain”, begrüßte ihn Sarah McCall.
Aufstöhnend verdrehte er die Augen. “Warum wundert mich das nicht?”
“Das fasse ich jetzt als persönlichen Angriff auf”, tat sie pikiert. “Dabei war ich bei unserem letzten Zusammentreffen so nett.”
“Sie töteten zwei meiner Leute, bedrohten Doktor Tauser, lockten ein Außenteam auf ein havariertes Schiff mit einem Ihrer Leute und wir entkamen nur knapp einem ihrer Sternenraumer”, kommentierte Jayden trocken.
“Ich gebe zu, aus Ihrer Perspektive mag das alles recht unangenehm wirken.”
“Eine schöne Wortwahl. Sie hätten Diplomatin werden sollen.”
“Auf eine gewisse Art und Weise bin ich das ja auch.” Sie grinste. “Und der Job gefällt mir.” Als hätte jemand einen Schalter umgelegt, wurde sie wieder ernst. “Aber uns läuft die Zeit davon. Haben Sie über meine Worte nachgedacht?”
“Sie spielen auf die Sjöberg-Verschwörung an?”
“Exakt. Auf diese, auf die Mitglieder Ihrer Brückencrew, auf alles, was ich Ihnen erzählt habe.”
Jayden nickte. “Das habe ich. Allerdings steht mir nicht der Sinn danach, mit Ihnen darüber zu sprechen. Ich sehe Sie noch immer oder gerade jetzt, als einen Feind der Solaren Union an.”
“Das ist gut. Vertrauen Sie niemandem. Ich hoffe, Sie treffen die richtige Entscheidung, Captain. Viel Zeit wird Ihnen nicht mehr bleiben. Womöglich ist sie sogar schon abgelaufen.”
“Was meinen Sie d …?”
Der Gefechtsalarm schnitt Jayden die Worte ab.
“Captain Cross auf die Kommandobrücke”, gellte die Stimme von Commander Ishida aus dem Interkom.
Das Bild von Sarah McCall verblasste, als er die Verbindung abrupt beendete. Das Schott bewegte sich viel zu langsam vor ihm zur Seite. Jayden hechtete auf die Brücke und ließ sich dort in den Konturensessel fallen. “Bericht!”
“Wir orten zwei Parlidenkreuzer, die gegen Schiffe der Space Navy kämpfen. - Ein Dreadnought und zwei Leichte Kreuzer. Wir orten zudem eine Wolke aus Trümmerteilen.”
“Laut Hochrechnung ein vernichteter Dreadnought und zwei kleinere Parlidenkreuzer”, mischte sich Taktik- und Waffenoffizier Lieutenant Commander Lukas Akoskin ein. Der Mann von der Kolonie Comienzo handelte wie immer schnell und effektiv. “Wenn ich eine heuristische Abschätzung zugrunde lege, werden unsere Raumer diesen Kampf verlieren.”
“Ich kann keinen Phasenfunk-Kontakt zu unseren Schiffen herstellen”, meldete Lieutenant Larik. “Die Parliden haben Störsender aktiviert.”
E.C. Johnston betrat die Kommandobrücke und ließ sich auf seinem Konturensessel nieder. Aufmerksam betrachtete er die Holosphäre im Zentrum, sagte jedoch nichts.
“Wie lange dauert es, bis wir eingreifen können?”, fragte Jayden den Navigationsoffizier Peter Task.
“Wir bremsen seit dem Eintritt in das System ab, doch wir kommen erst in sechs weiteren Stunden in Waffenreichweite.”
“Sie wollen also in den Kampf eingreifen, Captain?”, fragte E.C. Johnston.
“Haben Sie etwas dagegen?”
“Aber nein.” Der Mann mit dem schütteren blonden Haar schüttelte den Kopf. “Ich hoffe nur, wir schaffen es rechtzeitig.”
“Commander Akoskin”, sagte Jayden. “Halten unsere Leute so lange durch?”
“Einer der Leichten Kreuzer ist soeben explodiert, der andere ist schwer beschädigt … ebenfalls zerstört.” Der Offizier schlug wütend auf die Konsole. “Einer der beiden Parlidenkreuzer triftet ab, vermutlich ist er manövrierunfähig. Damit sind nur noch zwei Schiffe in den Kampf verstrickt.”
Mittlerweile hatte Jayden gemäß dem Protokoll seinen Skinsuit übergestreift, ebenso wie die übrigen Mitglieder der Kommandobrückenbesatzung. Die Prallfelder um die Konturensessel aktivierten sich, auf Schulterhöhe fuhren Haltegurte aus den Sitzen aus. Das Warten begann.
“Schilde sind aktiv, Torpedos bereit”, sagte Ishida. “Die Kensington-Gondeln können
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