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Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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angekurbelt.”
    “Und die neuen Interlink-Schiffe?”
    “Es geht voran. Langsamer, als ich es gerne hätte, doch die Fortschritte sind deutlich sichtbar.”
    “Gut.”
    Björn suchte seinen ehemaligen Captain und langjährigen Freund mittlerweile täglich auf, um die weitere Strategie exakt abzustimmen. Stark hatte mit ihm gemeinsam das Schattennetzwerk errichtet. Doch während die übrigen Mitglieder zufrieden damit waren, wichtige Posten zu übernehmen und ebenfalls an den Schalthebeln der Macht zu sitzen, war es mit Stark etwas anderes. Björn war die einzige Person auf der Erde, die die Wahrheit kannte: Stark war kein Mensch.
    Allerdings wusste auch er nicht, wer oder was der Captain wirklich war. Auf Nachfragen erhielt er nur immer wieder die ominöse Antwort: “Ich bin nicht mehr als ein Geist.” Das war zunehmend nervend, doch er musste sich damit abfinden.
    Der geschundene Leib des Mannes lag wie stets in einem medizinischen Bio-Bett, angeschlossen an zahlreiche Geräte, die ihn am Leben erhielten. Starks Körper war übersät mit Wunden und Geschwüren, seine Stimme rasselte bei jedem Satz asthmatisch. “Wie lief es mit Captain Cross? Gab es Probleme bei seiner Liquidierung?”
    “Er befindet sich auf seiner letzten Mission”, erwiderte Björn, während er sich gedanklich schon damit beschäftigte, wie man die Wahl am geschicktesten manipulieren konnte, die er demnächst ansetzen wollte. “Danach wird ein E.C. sich um ihn kümmern.”
    “Was?!” Stark hustete und es dauerte einige Zeit, bis er wieder sprechen konnte. “Warum hast du das getan?! Ich sagte, Cross muss sterben. Nicht irgendwann, sondern sofort!”
    “Ich ging davon aus …”
    “Wie oft habe ich dir in der Vergangenheit aus schwierigen Situationen herausgeholfen? Wie oft rettete ich das Schattennetzwerk?”
    “Ich …”
    “Eine rhetorische Frage”, unterbrach Stark. “Hör mir gut zu. Ich bin die eine Seite der Medaille und helfe dir! Das war bisher ausreichend, denn die Gegenseite machte Fehler um Fehler. Doch das ist vorbei. Sarah McCall ist die andere Seite der Medaille und sie hat sich dazu entschlossen, Jayden Cross zu unterstützen. Andernfalls wäre er von seiner letzten Mission nie zurückgekehrt. Ich dachte ursprünglich, dass Sie auf seinen Chip zugegriffen hat, um Daten zu extrahieren und die HYPERION zu manipulieren. Doch ich bin mir nicht mehr sicher.
    Es war ein Fehler, die Fraktale zu behalten. Wir hätten sie zerstören müssen. Aber es ist zu spät.
    Da McCall mit Cross gesprochen hat, weiß er mehr, als er in seinem offiziellen Bericht geschrieben hat. Ich kann aber nicht genau sagen, wie viel mehr. Über die Hintergründe vermutlich fast nichts. Doch sie wird ihm von dir erzählt haben.”
    “Selbst wenn das Weib gut informiert ist, kann sie nicht alles wissen.”
    “Und da irrst du dich, Mister Präsident. Sie kann! Und sie hat Pläne für Cross. Du hast ja keine Ahnung, was das bedeutet!”
    “Dann, alter Freund, solltest du mich vielleicht endlich vollständig aufklären.”
    Stark antwortete mit einem Rasseln, das ein Lachen sein sollte. “Das muss ich wohl. Doch zuvor wirst du Kontakt zur HYPERION aufnehmen, ich hoffe, sie befindet sich noch in Reichweite der Phasenfunk-Relaiskette. Cross soll sterben. Sofort. Andernfalls wird er den Pfad zu deinem Untergang bereiten. Und Sarah McCall wird uns beide mit Freuden auslöschen.”
    Björn kannte Captain Stark seit langer Zeit. Schon oft hatte ihn das umfangreiche Wissen, über das der Offizier verfügte, überrascht. Immer wieder hatte er ihm damit geholfen. Beunruhigt war er noch nie gewesen - bis heute.
    “In Ordnung”, sagte er. “Ich werde Kontakt zu dem E.C. an Bord aufnehmen. Doch wenn ich zurückkehre, will ich Antworten. Keine Ausflüchte mehr, keine kryptischen Andeutungen. Die gesamte Wahrheit!”
    “Ich verspreche es dir.”
    Björn erhob sich. Das Penthouse war abgeschirmt, er musste zu seinem Gleiter, um den Kontakt mit dem Interlink-Kreuzer herzustellen. Hoffentlich war es dazu nicht schon zu spät.

    *

    IL HYPERION, Interlink-Flug, 06. Juni 2266, 09:45 Uhr

    “Sir, ich beende den Interlink-Flug in wenigen Minuten”, erklang Lieutenant Tasks Stimme aus dem Lautsprecher der Interkom-Anlage. “Wir werden abbremsen, uns mit den übrigen Schiffen treffen und parallel den Energiespeicherring aufladen.”
    “Ich komme”, sagte Captain Jayden Cross. Mit einer Fingerbewegung schloss er seinen Account und erhob sich.
    “Kommandobrücke

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