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Helle Barden

Helle Barden

Titel: Helle Barden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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dran wären«, spekulierte Viscount Skater. »Wir hatten einige
    ziemlich üble Burschen. Ich denke da nur an den Mörderischen Lord
    Winder.«
    »Der Wahnsinnige Lord Harmoni«, sagte Lord Mohnflatter.
    »Oder der Lachende Lord Skapula«, meinte Lady Selachi . »Hatte einen
    sehr eigentümlichen Sinn für Humor.«
    »Nun, was Vetinari betrifft…«, begann Lord Rust. »Irgend etwas an
    ihm…«
    »Ja«, ließ sich Viscount Skater vernehmen. »Er scheint zu wissen, was
    man denkt, bevor man es denkt. Das gefäl t mir nicht.«
    »Es ist allgemein bekannt, daß die Assassinen das Honorar für ihn auf eine Million Dollar festgesetzt haben«, sagte Lady Selachii. »Soviel würde sein Tod kosten.«
    »Wahrscheinlich wäre es weitaus teurer, dafür zu sorgen, daß er auch
    tot bleibt«, murmelte Lord Rust.
    »Meine Güte! Was ist mit Stolz und Ehre passiert?« Die Besucher
    zuckten zusammen, als der letzte Lord d’Eath aufsprang.
    »Was ist nur in euch gefahren? Wer von euch mußte nicht erleben, daß
    der Familienname seit den Königen an Bedeutung verlor? Wißt ihr denn
    nicht mehr, wer eure Ahnen gewesen sind?« Edward marschierte um den
    Tisch herum, und die Sitzenden mußten den Kopf von einer Seite zur
    anderen drehen, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Er hob den
    Zeigefinger wie eine Lanze.

    »Du, Lord Rust! Einer deiner V-orfahren wurde zum Baron ernannt,
    weil er ganz al ein siebenunddreißig Klatschianer umbrachte, nur mit
    einer N-adel. Das stimmt doch, oder?«
    »Ja, aber…«
    »Und du, Lord Mohnflatter! Der erste Herzog führte sechshundert
    Männer in eine ruhmreiche und e-pische Niederlage bei der Schlacht von
    Quirm! Bedeutet das denn gar n-ichts? Und du, Lord Ventura, und du,
    Sir George… Ihr wohnt in Ankh, in euren alten Häusern, mit euren alten
    Namen und dem alten Geld. Während Gilden – Gilden! Krethi und
    Plethi! Einfache Handwerker! Gewöhnliche Kaufleute! –, während sol-
    che Gilden die Geschicke der Stadt lenken!«
    Mit zwei langen Schritten erreichte er den Bücherschrank, griff nach
    einem dicken Wälzer und warf ihn auf den Tisch, wo das Ding Lord
    Rusts Glas umstieß.
    »Twurps A-delsverzeichnis!« rief Edward. »Wir alle stehen da drin. Wir sind praktisch das Buch. Aber der Patrizier hat euch in seinen Bann geschlagen! Ich versichere euch: Er ist ein sterbliches Wesen aus Fleisch und
    Blut! Niemand unternimmt etwas gegen ihn, weil die Leute fürchten, sich
    dadurch in Schwierigkeiten zu bringen! Himmel und h-herrje!«
    Die Besucher schwiegen niedergeschlagen. Es war die Wahrheit –
    wenn man es aus dieser Perspektive sah. Und sie von einem aufgeblase-
    nen jungen Mann mit sonderbar glänzenden Augen zu hören… das ließ
    sie nicht besser klingen.
    »Ja, ja, die gute alte Zeit«, sagte Viscount Skater. »Überall Türme und
    Fahnen und Ritter und so. Frauen mit spitzen Hüten. Junge Männer, die
    Rüstungen trugen und aufeinander eindroschen und was weiß ich. Tja,
    der Fortschritt. Hat uns geradewegs in die Zukunft gebracht…«
    »Es war ein goldenes Zeitalter«, behauptete Edward.
    Bei den Göttern, dachte Lord Rust. Er ist wirklich davon überzeugt.
    »Ach, mein Junge«, sagte Lady Selachii, »einige Ähnlichkeiten und dann
    ein Ring… Das muß nicht viel heißen.«
    »Mein Kindermädchen hat mir erzählt, ein wahrer König sei imstande,
    ein Schwert aus dem Stein zu ziehen«, meinte Viscount Skater.

    »Ha, und außerdem kennt er auch noch ein wirkungsvol es Mittel ge-
    gen Haarausfall«, kommentierte Lord Rust. »Das ist doch nur eine Le-
    gende. Mit der Wirklichkeit hat so etwas nichts zu tun. Wie dem auch sei: Diese Geschichte erschien mir immer ein wenig seltsam. Was soll so
    schwierig daran sein, ein Schwert aus einem Stein zu ziehen? Die eigent-
    liche Arbeit ist doch schon geleistet worden. Man sollte sich nützlich
    machen und den Mann finden, der die Klinge in den Stein hineingeschoben hat.«
    Erleichtertes Gelächter erklang. Und genau daran erinnerte sich Ed-
    ward später. Die Besprechung endete mit Gelächter. Die Besucher lach-
    ten nicht direkt über ihn, aber er gehörte zu den Leuten, die das Lachen
    immer persönlich nahmen.
    Zehn Minuten später war Edward d’Eath al ein.
    Oh, seine Gäste waren so nett gewesen. Der Fortschritt… Ha! Er hatte mehr von ihnen erwartet. Viel mehr. Er hatte zu hoffen gewagt, daß sie
    sich von ihm führen ließen. Er selbst, an der Spitze eines großen Hee-
    res…
    Blenkin kam mit einem respektvollen Schlurfen

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