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Helle Barden

Helle Barden

Titel: Helle Barden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Predigt zappelten, einsetzen sollte.

    »Es soll gefährlich sein…«
    »Ich meine, es könnte jemanden verletzen.«
    »Oh.« Nobby nickte langsam. »Darauf hättest du hinweisen sol en. Wir
    suchen Waffen, die niemanden verletzen.«
    »Korporal Nobbs«, sagte Feldwebel Colon. Er war der Flamme noch
    näher gewesen als Karotte.
    »Ja, Feldwebel?«
    »Du hast Korporal Karotte gehört. Keine heidnischen Waffen. Woher
    kennst du diese Dinge überhaupt?«
    »Aus meiner Zeit beim Militär.«
    »Tatsächlich?« fragte Karotte.
    »Habe damals besondere Pflichten erfül t. Hatte eine Menge Verant-
    wortung.«
    »Welche Pflichten hast du erfül t?«
    »Die des Quartiermeisters, Herr«, sagte Nobby und salutierte zackig.
    » Du bist Quartiermeister gewesen?« brachte Karotte erstaunt hervor.
    »In wessen Armee?«
    »In der Armee des Herzogs von Pseudopolis, Herr.«
    »Aber Pseudopolis hat alle Kriege verloren!«
    »Äh… nun…«
    »Wem hast du die Waffen verkauft?«
    »Das ist Verleumdung, jawohl! Sie wurden nur lange poliert und ge-
    schärft.«
    »Nobby, wieviel Zeit verbrachten die Waffen beim Polieren und Klin-
    genschärfen? Eine grobe Schätzung genügt mir.«
    »Eine grobe Schätzung? Oh. Etwa hundert Prozent. Mehr oder weni-
    ger, Herr.«
    »Nobby?«
    »Herr?«
    »Du brauchst mich nicht ›Herr‹ zu nennen.«
    »Ja, Herr.«

    Letztendlich blieb Knuddel seiner Axt treu, fügte ihr allerdings zwei
    weitere hinzu. Feldwebel Colon wählte eine Pike, denn bei einer solchen
    Waffe spielte sich der Kampf am anderen Ende ab, also ein ganzes Stück
    entfernt. Obergefreite Angua nahm ohne große Begeisterung ein Kurz-
    schwert, und Korporal Nobbs…
    Korporal Nobbs verwandelte sich in ein Stachelschwein aus Klingen,
    Spitzen und stachelbewehrten Kugeln am Ende von Ketten.
    »Bist du ganz sicher, Nobby?« fragte Karotte. »Möchtest du wirklich
    nichts davon hierlassen?«
    »Die Wahl ist so schwer, Herr.«
    Detritus blieb bei der großen Sturmarmbrust.
    »Mehr nimmst du nicht mit, Detritus?«
    »Doch. Ich auch nehmen Feuerstein und Moräne, Herr!«
    Die beiden Trolle, die bisher im Arsenal gearbeitet hatten, standen nun
    hinter Detritus.
    »Ich sie haben vereidigt. Mit Trollschwur.«
    Feuerstein salutierte eher dilettantisch.
    »Er damit gedroht uns einschlagen Goohuloog- Köpfe, wenn wir uns
    nicht anschließen der Wache und gefälligst gehorchen, Herr«, sagte er.
    »Sehr alter Trollschwur«, fügte Detritus hinzu. »Sehr berühmt und tra-
    ditionel .«
    »Einer von ihnen könnte den klatschianischen Flammenwerfer tra-
    gen…«, begann Nobbs hoffnungsvol .
    » Nein, Nobby. Äh… willkommen in der Wache, Männer.«
    »Korporal Karotte?«
    »Ja, Knuddel?«
    »Das ist nicht fair. Es sind Trolle.«
    »Wir brauchen jeden Mann, den wir bekommen können, Knuddel.«
    Karotte trat zurück. »Die Leute sol en nicht glauben, daß wir Ärger su-
    chen.«
    »Mit unserer derzeitigen Aufmachung brauchen wir nicht lange danach
    Ausschau zu halten«, murmelte Colon bedrückt.

    »Darf ich etwas fragen, Herr ?« ließ sich Angua vernehmen.
    »Ich höre, Obergefreite Angua.«
    »Wer ist der Feind?«
    »Wenn wir so durch die Gegend laufen, begegnen wir nur Feinden«,
    brumme Feldwebel Colon.
    »Wir wollen keine Feinde, sondern Informationen«, erwiderte Karotte.
    »Unsere beste Waffe ist die Wahrheit. Wir beginnen bei der Narrengilde.
    Dort stellen wir fest, warum Bruder Beano das Gfähr gestohlen hat.«
    »Hat er das Gfähr gestohlen?«
    »Ich glaube schon.«
    »Aber er starb vor dem Diebstahl!« wandte Colon ein.
    »Ja«, bestätigte Karotte. »Ich weiß.«
    »So was nenne ich ein gutes Alibi«, fügte der Feldwebel hinzu.
    Die Truppe bezog Aufstellung und marschierte los – nachdem sich die
    Trol e darauf geeinigt hatten, was der linke Fuß war und was der rechte.
    Nobby blickte mehrmals über die Schulter und sah traurig zum Flam-
    menwerfer.
    Manchmal ist es besser, einen Flammenwerfer anzuzünden, als die
    Dunkelheit zu verfluchen.

    Zehn Minuten später bahnten sich die Wächter einen Weg durch die
    Menge und erreichten den Gildenbezirk.
    »Seht ihr?« fragte Karotte.
    »Sie grenzen aneinander«, sagte Nobby. »Na und? Es ist eine Wand da-
    zwischen.«
    »Aber vielleicht nicht überal «, erwiderte Karotte. »Das finden wir bald
    heraus.«
    »Haben wir dafür Zeit?« erkundigte sich Angua. »Wir wollten doch zur
    Tagwache.«
    »Zuerst müssen wir hier etwas feststellen«, sagte Karotte. »Die Narren
    haben mir nicht die Wahrheit

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