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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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wusste, dass nichts in Ordnung war. Denn jemand hatte etwas in roter Farbe auf die Kühlschranktür geschrieben.
    Sie hasteten die Einfahrt zurück, rannten zu einem Doppelhaus auf der anderen Straßenseite, und Dorgan klingelte an der Nummer 3308. Das Guckloch öffnete sich. Dorgan sagte, dass es eine Messerstecherei gegeben habe und er die Polizei rufen wolle. Die Person im Haus weigerte sich jedoch aufzumachen und sagte: »Wir rufen die Polizei für Sie.«
    Bei der Leitstelle der Polizei von Los Angeles ging der Anruf um 22.26 Uhr ein. Der Anrufer beschwerte sich, dass er von Jugendlichen belästigt werde.
    Da sich Dorgan nicht sicher war, dass der Nachbar tatsächlich die Polizei holen würde, klingelte er bereits an der nächsten Wohnung, Nummer 3306. Dr. und Mrs. Merry J. Brigham ließen die drei jungen Leute herein. Doch sie waren so verstört, dass Mrs. Brigham den Anruf zu Ende führen musste. Um 22.35 wurde Einheit 6A39, ein Streifenwagen mit den beiden Polizisten W. C. Rodriguez und J. C. Toney, zu der Adresse geschickt und war bereits nach fünf bis sieben Minuten dort.
    Während Suzanne und Frank beim Arzt und seiner Frau blieben, begleitete Dorgan die beiden Beamten vom Revier Hollywood zum Wohnhaus der LaBiancas. Toney bewachte die Hintertür, während Rodriguez um das Haus herumging. Die Haustür war zugezogen, aber nicht abgeschlossen. Nach einem einzigen Blick ins Haus rannte er zum Wagen zurück und forderte eine Einheit zur Verstärkung, einen Vorgesetzten und einen Krankenwagen an.
    Rodriguez war erst seit 14 Monaten bei der Polizei, und dies war die erste Leiche, die er fand.
    Binnen weniger Minuten traf der Krankenwagen Einheit G-I ein, und Leno LaBianca wurde für »bei der Ankunft bereits tot« erklärt. Zusätzlich zu dem Kissen, das Frank und Joe gesehen hatten, war ihm eine blutige Kissenhülle übergestülpt. Die Schnur um seinen Hals führte zu einer schweren Lampe und war so eng verknotet, dass es den Anschein hatte, als sei er damit erdrosselt worden. Die Hände waren ihm mit einem Lederriemen auf den Rücken gebunden. Bei dem Gegenstand, der ihm im Bauch steckte, handelte es sich um eine zweizinkige Tranchiergabel mit Elfenbeingriff. Zusätzlich zu einer Reihe Stichwunden im Unterleib hatte ihm jemand das Wort »war« – Krieg – ins nackte Fleisch geschnitten.
    Die Verstärkungseinheit 6L40 mit Sergeant Edward L. Cline traf kurz nach dem Krankenwagen ein. Cline, der mit seinen 16 Dienstjahren der Rangälteste war, übernahm die Leitung und ließ sich vor Verlassen des Hauses von den beiden Notärzten die Bescheinigung geben, dass das Opfer bereits tot aufgefunden worden war.
    Die Ärzte waren schon fast bei der Straße, als Rodriguez sie zurückrief. Denn Cline hatte im Schlafzimmer noch eine Leiche gefunden.
    Rosemary LaBianca lag in einer großen Lache Blut mit dem Gesicht nach unten auf dem Schlafzimmerboden, parallel zum Bett und zur Frisierkommode. Sie trug ein kurzes rosafarbenes Nachthemd und darüber ein teures Kleid, blau, mit weißen Querstreifen, in dem Suzanne später eines der Lieblingskleider ihrer Mutter wiedererkannte. Das Nachthemd wie auch das Kleid waren über den Kopf hochgerafft, sodass Rücken, Gesäß und Beine entblößt waren. Cline versuchte nicht einmal, die Einstichwunden zu zählen, es waren zu viele. Ihre Hände waren nicht gefesselt, doch wie Leno hatte sie einen Kissenbezug über dem Kopf und eine Lampenschnur um den Hals. Die Schnur führte zu einer von zwei Schlafzimmerlampen, die beide umgefallen waren, und war sehr straff gespannt. Dies und die Tatsache, dass es etwa 50 bis 60 Zentimeter von der Leiche entfernt noch eine Blutlache gab, deutete vielleicht darauf hin, dass das Opfer versucht hatte wegzukriechen und dabei die Lampen umgerissen hatte.
    Nun musste eine zweite Bescheinigung mit Feststellung des Todes für Mrs. Rosemary LaBianca ausgestellt werden. Joe Dorgan kam es zu, Suzan und Frank die Nachricht zu überbringen.
    An drei Stellen im Haus war – offenbar mit Blut – etwas geschrieben worden. Hoch oben an der nördlichen Wand im Wohnzimmer, oberhalb der Gemälde, standen in Druckbuchstaben die Worte »death to the pigs« – Tod den Schweinen. An der Südwand, links von der Haustür, stand sogar noch etwas höher ein einziges Wort: »rise« – erheben. An der Kühlschranktür in der Küche befanden sich zwei Worte, von denen eines falsch geschrieben war. Sie lauteten »healter skelter«.
    Montag, 11. August 1969
    Um 0.15 Uhr wurde

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