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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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»Es gibt keine stichhaltige Beweislage, die es zulassen würde, unsere Ermittlungen auf einen einzigen Verdächtigen zu beschränken. Vielleicht war es ein Mann, vielleicht waren es auch drei. Aber«, fügte er hinzu, »ich habe nicht das Gefühl, als liefe hier ein Wahnsinniger in der Gegend herum.«
    Lieutenant A. H. Burdick begann an diesem Nachmittag um 16.25 Uhr im Parker Center mit dem Lügendetektortest bei William Garretson.
    Burdick nahm sich den jungen Mann nicht sofort vor, sondern folgte dem üblichen Vorgehen. Er verwickelte ihn zunächst einmal in ein Gespräch, damit sich der Befragte entspannte, und versuchte ihm dabei möglichst viele allgemeine Informationen zu entlocken.
    Obwohl Garretson offensichtlich verängstigt war, löste sich seine Anspannung ein wenig, während er sprach. Er erzählte Burdick, dass er 19 Jahre alt sei, aus Ohio stamme und im März von Rudi Altobelli eingestellt worden sei, um auf das Gästehaus aufzupassen und sich um Altobellis drei Hunde zu kümmern. Im Gegenzug hatte er dort freies Logis, bekam 35 Dollar die Woche und hatte ein Flugticket zurück nach Ohio versprochen bekommen, sobald Altobelli wieder zurück sei.
    Mit den Leuten im Haupthaus habe er wenig zu tun gehabt, behauptete Garretson. Mehrere weitere Antworten schienen dies zu bestätigen. So sprach er von Frykowski immer noch als »dem jüngeren Bruder von Mr. Polanski«, während er Sebring weder namentlich noch als Person zu kennen schien, sondern nur den schwarzen Porsche wiederholt in der Einfahrt gesehen hatte.
    Auf die Frage, wie er die Zeit vor den Morden verbracht habe, erklärte Garretson, dass am Donnerstagabend ein Bekannter mit seiner Freundin vorbeigekommen sei. Sie hätten ein Sixpack Bier und ein bisschen Gras mitgebracht. Garretson war sich sicher, dass es der Donnerstagabend war, denn der Mann sei verheiratet gewesen und hatte seine Freundin »schon ein paar Mal mitgebracht, donnerstags, verstehen Sie, wenn ihn seine Frau ziehen ließ«.
    F: »Haben die beiden Ihr Bett benutzt?«
    A: »Ja. Und ich hab ein bisschen Bier getrunken, während die rumgemacht haben …«
    Garretson gab an, vier Bier getrunken, zwei Joints geraucht und eine aufputschende Dexedrine-Tablette genommen zu haben, sodass ihm den ganzen Freitag davon übel gewesen sei.
    Am Freitagabend sei er so um 20.30 Uhr oder 21 Uhr zum Sunset Strip hinuntergefahren, um sich eine Packung Zigaretten und ein TV-Dinner zu besorgen. So gegen 22 Uhr sei er zurückgekommen. Doch da er keine Armbanduhr habe, könne er das nicht mit Bestimmtheit sagen. Auf seinem Weg am Haupthaus vorbei habe er dort Licht gesehen, aber niemanden bemerkt. Ihm sei auch sonst nichts Ungewöhnliches aufgefallen.
    Dann, »ungefähr Viertel nach elf oder so um den Dreh, kam Steve [Parent] vorbei und brachte sein Radio mit. Er hatte so einen Radiowecker. Ich hatte nicht mit ihm gerechnet oder so, und er fragte, wie’s mir geht …« Parent stöpselte daraufhin das Radio ein, um zu demonstrieren, wie es funktionierte, doch Garretson war nicht interessiert.
    Dann »hab ich ihm ein Bier spendiert … er hat es getrunken und hat jemanden angerufen – jemanden in der Gegend um Santa Monica und Doheny – und hat gesagt, da wollte er jetzt hin, und dann ist er also gegangen, und das war, also, da hab ich ihn das letzte Mal gesehen.«
    Als der Radiowecker in Parents ’ Auto gefunden wurde, war er um 0.15 Uhr, dem ungefähren Zeitpunkt des Mordes, stehen geblieben. Zwar konnte es sich dabei um einen bemerkenswerten Zufall handeln, doch es schien logisch, dass Parent ihn zu Demonstrationszwecken gegenüber Garretson so eingestellt und dann, kurz bevor er ging, den Stecker gezogen hatte. Dies würde Garretsons geschätzten Zeitpunkt bestätigen.
    Garretson gab an, nach Parents Verschwinden noch einige Briefe geschrieben und auf der Stereoanlage Musik gehört zu haben, erst kurz vor dem Morgengrauen sei er schlafen gegangen. Obwohl er behauptete, während der Nacht nichts Ungewöhnliches gehört zu haben, gab er zu, »Angst gehabt« zu haben.
    Auf Burdicks Frage nach dem Grund dafür erzählte er, dass er nicht lange nach Steves Abgang bemerkt habe, wie die Türklinke herunterging, als würde jemand versuchen, die Tür zu öffnen. Und als er versucht habe, zu telefonieren und sich die Zeit ansagen zu lassen, habe er festgestellt, dass die Leitung tot war.
    Wie seinen Kollegen fiel es auch Burdick schwer zu glauben, dass Garretson, obwohl er nach eigenen Angaben die ganze Nacht

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