Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson
Caballero aufnahm, sagte, der Longhorn-Revolver Kaliber .22, der in den Tate-Morden verwendet worden war, sei zuvor schon bei »anderen Morden« zum Einsatz gekommen, auch wenn sie auf dem Tonband eindeutig im Plural und nicht im Singular sprach.
Außerdem vertraute Susan Virginia an: »Da sind auch drei Leute in der Wüste, die sie umgelegt haben.« Laut Virginia hatte Susan dies ganz beiläufig erwähnt, ohne Namen zu nennen. Als Steve Zabriske vergeblich versuchte, die Polizei von Portland davon zu überzeugen, dass ein gewisser Charlie und ein gewisser Clem sowohl an den Tate- als auch den LaBianca-Morden beteiligt gewesen seien, erwähnte er auch, dass Ed Bailey ihm erzählt habe, dass er dabei gewesen sei, als dieser Charlie einem Mann in den Kopf geschossen habe. Der Mord hatte sich Bailey zufolge im Death Valley ereignet, und bei der Waffe habe es sich um eine Automatik Kaliber .45 gehandelt. Bei seiner Vernehmung durch die Kripo L. A. im Mai 1970 leugnete Bailey, mit richtigem Namen Edward Arthur Bailey, diese Aussage. Einer anderen Quelle zufolge, die der Family eine Zeit lang nahegestanden hatte, »sollen hinter der Barker Ranch zwei Jungen und ein Mädchen ungefähr 2,50 Meter tief begraben sein«.
Allerdings wurden dort nie Leichen gefunden. Auch die Leiche von »Shorty« Shea wurde nie gefunden.
Am 13. Oktober 1968 wurden zwei Frauen, Clida Delayney und Nancy Warren, wenige Meilen südlich von Ukiah, Kalifornien, zusammengeschlagen und anschließend mit Lederriemen erdrosselt. Mehrere Mitglieder der Manson Family befanden sich zu dieser Zeit in der Gegend, und zwei Tage später zog Manson plötzlich mit der ganzen Family von der Spahn zur Barker Ranch um. Die Polizeiwache Mendo Chino County nahm an, dass es da eine Verbindung gab. Doch eine Vermutung war noch kein Beweis.
Am 30. Dezember 1968 wurde die 17-jährige Marina Habe, Tochter des Schriftstellers Hans Habe, in der Nähe des Wohnsitzes ihrer Mutter in West Hollywood auf dem Heimweg von einem Rendezvous entführt. Ihr Leichnam tauchte am Neujahrstag in einer Nebenstraße des Mulholland Drive nicht weit vom Bowmont Drive auf. Todesursache: mehrfache Stichverletzungen in Hals und Brust.
Unbestätigten Gerüchten zufolge war das Opfer mit einem oder mehreren Mitgliedern der Family befreundet gewesen. Zwar hielten sich zu dieser Zeit die meisten Anhänger auf der Barker Ranch auf, doch Manson war offenbar am 30. Dezember in Los Angeles und kehrte am nächsten Tag auf die Barker Ranch zurück. Auch wenn mehrere Personen, einschließlich des Nachrichtensprechers Carl George, glaubten, dass es da eine Verbindung gebe, konnte dies nie bewiesen werden, der Mord blieb unaufgeklärt.
In der Nacht des 27. Mai 1969 wurde Darwin Orell Scott in seiner Wohnung in Ashland, Kentucky, brutal ermordet. Das Opfer wies 19 Stichverletzungen auf und war mit einem Metzgermesser am Boden festgenagelt worden.
Der 64-jährige Darwin Scott war der Bruder von Colonel Scott, dem Mann, der angeblich Charles Mansons Vater war.
Im Frühling 1969 tauchte ein Motorrad fahrender Guru aus Kalifornien, der sich »Prediger« nannte, mit einigen weiblichen Anhängern in der Gegend von Ashland auf. Er verteilte dort kostenlos LSD an Teenager und versuchte so, in einem verlassenen Farmhaus in der Nähe von Huntington eine Kommune ins Leben zu rufen. Er blieb bis zum April in der Gegend, dann brannte eine Bürgerwehr das Haus nieder und vertrieb die Gruppe, weil sie, um die Zeitung von Ashland zu zitieren, »keine Hippies mochten und nicht noch mehr von ihnen in der Gegend haben wollten«. Mindestens vier dortige Bewohner gaben später gegenüber Reportern an, Manson und der Prediger seien ein und dieselbe Person. Trotz ihrer eindeutigen Identifizierung ist Mansons Aufenthalt in Kalifornien zumindest für einen Teil dieser Zeit gut dokumentiert, und es scheint, dass er am Tag von Scotts Ermordung in Kalifornien war.
Am 22. Mai 1969 rief Manson seinen Bewährungshelfer Samuel Barrett an und bat ihn um Erlaubnis, mit den Beach Boys nach Texas zu reisen. Die Genehmigung wurde ihm bis zum Nachweis seiner Anstellung bei der Gruppe verweigert. In einem Brief vom 27. Mai, dem Tag der Ermordung Scotts, gab Manson an, dass die Gruppe ohne ihn abgereist sei und er vom Death Valley wieder auf die Spahn Ranch umgezogen sei. Zu behaupten, dass Barrett Manson dies in irgendeiner Weise kontrollierte, wäre eine großzügige Übertreibung. Barrett hatte erst wieder am 18. Juni mit Manson
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