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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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entlangzog.
Hathcock beobachtete genau sein Gesicht. »Na schön«, sagte er. »Und jetzt sehen Sie sich die Rückseite dieser dicken Stengel an. Sehen Sie sie?«
Der Corporal musterte jeden der hohen Rohrstengel von den Wurzeln bis zu den dünnen Blättern an der Spitze. Plötzlich fuhr sein Kopf ruckartig zu Hathcock herum, seine Augen waren weit aufgerissen. »Ja!«
Hathcock sagte leise: »Ich sehe, daß da drin mindestens
vier Granaten angebunden sind. Diese Todeskette erstreckt sich über die ganze Vorderseite des Feldes. Jeder, der hier durchmarschiert, würde gegen diesen Damm geschleudert und in Stücke gerissen. Ich würde ebensowenig durchgehen, wie ich auf einem Minenfeld einen Steptanz aufführen wollte.«
Hathcock löste eine Handgranate von seinem Gürtel, sah seine Männer an und sagte: »Sie gehen hinter diesem Damm in Deckung. Ich werde das Ding da in das Feld hinunterwerfen, mal sehen, ob ich ›Charlies‹ Falle nicht auslösen kann.«
Die drei Marines kletterten die Böschung hinauf und über den Damm, während Hathcock mit der linken Hand den Sicherungsstift losschraubte. Dann kroch er die Böschung halb hinauf und warf die kleine, mit hochexplosivem Sprengstoff gefüllte Granate ins Feld.
Plötzlich gab der Boden unter seinen Stiefeln nach. Seine
    Am 17. September 1969, einen Tag nach dem Überfall und dem Brand des Amtrac, bei dem Hathcock schwere Verbrennungen am ganzen Körper davonträgt, besucht ihn Major General Ormond R. Simpson, der Kommandeur der 1. Marine Division an Bord der USS Repose, um ihm zu seinem heldenhaften Verhalten zu gratulieren. (Mitfreundlicher Genehmigung von Carlos Hathcock)
    Gunnery Sergeant Carlos Hathcock Karriere nähert sich dem Ende, als er im Jahr 1978, einen Fuß auf einen Hocker gestellt, vor einer Heckenschützenklasse in der neu eingerichteten Ausbilderschule für Späher und Heckenschützen des Marine Corps in Quantico, Virginia, steht und Instruktionen gibt. (Mit freundlicher Genehmigung von Carlos Hathcock)
    1985 begutachtete Hathcock ein in Vietnam erbeutetes MosinNagantHeckenschützengewehr. Im Hintergrund ist E. J. Land zu sehen, sein Vorgesetzter während seiner ersten Dienstzeit als Heckenschütze in den Jahren 1966-67. (USMC Photo)
    Füße rutschten ab, als er sich auf den hohen Damm hinaufziehen wollte, und er schrie. Seine Marines reagierten sofort, sechs Hände packten sein Hemd und seinen Tornister und rissen ihn so heftig in die Höhe, daß er eine Sekunde später in der Luft hing. Sein fünfundsechzig Kilo schwerer Körper flog im gleichen Augenblick über den Damm, als das Zuckerrohrfeld explodierte und tausend tödliche Stahlsplitter sich da in den Schmutz bohrten, wo er eben noch gezappelt hatte. Blätter, Schmutz und Teile von Rohrstengeln regneten auf die vier Marines herab.
    Kreidebleich im Gesicht sah Carlos die drei Marines an, die mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen neben ihm standen. »Das war nicht besonders schlau. Danke.«
    Er blickte auf seine Hände hinab, die noch von dem eben überstandenen Schrecken zitterten. »Wenn Sie einmal so etwas machen sollten, dann gehen Sie erst in Deckung und werfen dann die Granate.«
    Der Corporal sah Hathcock an und meinte: »Ich wollte schon etwas sagen, aber dann dachte ich, das ist eben Ihre Methode. Ein bißchen schneidiger als wir anderen.«
»Ein bißchen dümmer«, sagte Hathcock und lachte. Froh noch am Leben zu sein stand er auf, klopfte sich die Hosen ab und brachte seine drei Heckenschützen weiter zur geplanten Stelle. An diesem Tag töteten sie drei Vietkong.
    Der Juni war für Hathcock ein arbeitsreicher Monat; er schickte drei Heckenschützenteams zum 1 . Bataillon, 7. Marines unter dem Kommando von Lieutenant Colonel John Aloysius Dowd. Der Colonel begrüßte es, seine Schlagkraft auf diese Weise vergrößern zu können, und Hathcock fühlte sich geehrt, weil Dowds Bataillon am häufigsten in Kampfhandlungen verwickelt war und im ganzen Regiment die meisten getöteten Feinde aufzuweisen hatte.
    Im April tötete dieses Bataillon einhundertsechzig Soldaten der Noth Vietnamese Army und einundfünfzig Vietkong und machte einen Gefangenen. Das zweite und dritte Bataillon töteten im gleichen Zeitraum achtundfünfzig beziehungsweise fündundachtzig Feinde. Im Mai hatten Dowds Marines vierundvierzig im Kampf gefallene NVA, einundvierzig Vietkong und zwei Gefangene zu verzeichnen, wählend das zweite Bataillon keinen einzigen Feind und das dritte Bataillon dreißig NVA getötet

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