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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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Ihnen das Zeug wahrscheinlich noch persönlich ins Haus. Sie haben allerdings ganz schön was riskiert, als Sie ihn eingeladen haben, Heckenschütze zu werden. Der Sergeant Major bringt das glatt fertig.«
»Das wäre doch gut! Wenn er einer von uns ist, kann er nicht gegen uns sein.«
»Ja, sicher. Aber er wird trotz allem fürchterlich lästig werden. Er muß sich nämlich auch um alle anderen kümmern.«
»Hoffentlich tut er das auch«, sagte Hathcock und sprang aus dem Jeep.
Als Hathcock an diesem Abend die Heckenschützenbude betrat, lag der alte Platoon Sergeant in seinen schmutzigen Dschungelstiefeln auf dem Feldbett des Wachhabenden und las einen Taschenbuchwestern.
»Hat der Sergeant Major Sie zurückgeschickt?«
»Ja«, antwortete der Sergeant, ohne von seinem Buch aufzusehen.
»Glauben Sie, Sie können genug Energie aufbringen, um an dieses Telefon zu gehen, falls es klingelt?«
»Kein Problem.«
»Dann haben Sie hier für die nächsten zwei Wochen Telefondienst.«
Der Sergeant warf Hathcock einen kurzen Blick zu und schaute gleich wieder in sein Buch.
Hathcock ging hinaus, schlug die Tür hinter sich zu und brummelte den ganzen Weg bis zur Stabsbude vor sich hin, wo er Sommers antraf, der draußen saß und eine Coca-Cola trank.
»Zwei Wochen mit diesem Strolch! Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll. Ich kann ihn keine zwei Minuten ertragen!«
»Nur die Ruhe, Hathcock. Sehen Sie es doch mal so - der Sergeant Major hat jemanden, mit dem er reden kann, wenn er anruft. Wer weiß, vielleicht kriegt er es auch satt, ihn ständig da rumliegen zu sehen und gibt ihm etwas zu tun.«
»Scheißebehälter verbrennen? Kein Sergeant wird Scheiß ebehälter verbrennen, nicht einmal er. Aber wenn ich es mir recht überlege, verschafft er mir vielleicht so viel Bewegungsfreiheit, wie ich brauche, um diese Heckenschützen auszubilden und einzusetzen.«
Sommers lächelte und hob seine Coladose zu einem Trinkspruch. »Sie sehen, selbst diese dunkle Wolke hat ihren Silberstreif.«
Mitte Juni dörrte die Hitze auch das letzte grüne Elefantengras im Tal unterhalb von Höhe 55 braun. Die Sommersonne ließ die Mirage in trägen Wellen über den leeren Reisfeldern wabern, wo noch ein Jahr zuvor hohe Ähren gestanden hatten. Hinter den Feldern, in der Nähe der zersplitterten, entlaubten Bäume, die den Hang zu Hunderten mit abgebrochenen grauen Skeletten überzogen, stapften Carlos Hathcock und drei seiner Heckenschützen durch die flimmernde Hitze, genau den Anweisungen des Patrouillenführers folgend - eines Corporal, den Hathcock gerade beurteilte.
»Die Gegend scheint Ihnen ziemlich vertraut zu sein«, sagte Hathcock leise zu dem Corporal, als sie in der Deckung mehrerer umgestürzter Baumstämme Rast machten. »Sind Sie hier oft unterwegs?«
»Ja. In dieser Woche sogar schon dreimal.«
»Sie sind diesen Weg in dieser Woche schon dreimal gegangen?«
»Sicher. Und jedesmal habe ich auch Abschüsse gemacht. Ich dachte, nachdem wir heute zu viert sind, ziehen wir vielleicht das große Los.«
»Oder ›Charlie‹ zieht das große Los. Sie unterschätzen Ihren Gegner, Corporal. Das ist tödlich. Glauben Sie wirklich, die anderen lassen zu, daß Sie dreimal in einer Woche hier draußen rumlaufen, ohne Ihnen ein kleines Geschenk zu hinterlassen?«
Der Corporal schwieg.
»Wo gehen wir als nächstes hin?«
»Diesen Hang hinunter und dort durch das Zuckerrohrfeld.«
»Ist das der gleiche Weg wie letztesmal, als Sie das Gelände hier durchquert haben?«
»Ja. Von unserer Stellung sind wir noch weit entfernt. Das hier ist der kürzeste Weg.«
»Sie meinen, wir sollten das Feld durchqueren?«
»Nein«, sagte der Corporal. »Wir müssen es umgehen und statt dessen dem Verlauf des Hügels folgen. Das dauert etwa fünfundvierzig Minuten länger.«
»Na schön«, sagte Hathcock. »Und jetzt gehen wir zu dem Zuckerrohrfeld hinunter und sehen uns an, was der Pfad zu bieten hat.«
Vorsichtig krochen die vier Marines über einen hohen Lehmdamm, hinter dem hohes grünes und strohgelbes Zuckerrohr wuchs. Hathcock hockte sich auf die Fersen und suchte nach Stolperdrähten. Ein gespanntes Lächeln trat in sein Gesicht.
»Sehen Sie's?« fragte er.
»Nein. Wo?« fragte der Corporal.
»Etwa kniehoch, am ganzen Feldrand entlang. Sehen Sie's jetzt?«
Der Corporal schaute genau hin, und als der Wind das Rohr hin- und herschwanken ließ, sah er etwas im Sonnenlicht aufblitzen, einen dünnen schwarzen Draht, der sich über zehn Meter am Rand des Rohrs

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