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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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neuen Glasfaserausstattung * und den wieder instandgesetzten und genau einjustierten Läufen vergrößerte sich die Zahl der Abschüsse des Heckenschützenzuges plötzlich so drastisch, daß sie mit der Leistung ganzer Bataillone zu vergleichen war.
Ende Juli hatte der Heckenschützenzug der 7. Marines zweiundsiebzig bestätigte Abschüsse vorzuweisen. Hathcock war sicher, daß dies einen Rekord darstellte.
Seit McAbees Ankunft hatten Hathcock und seine Heckenschützen ein herrliches Leben. Seine Fähigkeiten als Büchsenmacher und Hathcocks harte Ausbildung und gute Menschenführung machten diesen Zug zu einem der besten in ganz Vietnam. Für seine überragenden Leistungen wurde er vom Präsidenten persönlich lobend erwähnt, eine Anerkennung, die nur sehr wenigen Zügen zuteil wurde.
Sergeant Major Puckett sah die Sache ganz anders. Er fühlte
    * Ein in den Gewehrlauf eingelassenes Glasfaserbett, über dem der Lauf frei gelagert ist. Es verhindert, daß der Schaft sich um den Lauf herum verwindet, ihn berührt und durch die Wärmeausdehnung beim Abfeuern die Laufjustierung verändert wird, wodurch die Treffgenauigkeit des Schusses beeinträchtigt würde.
    sich nur wohl, wenn er alles unter Aufsicht hatte. Seiner Meinung nach sollten Hathcock oder sein Stellvertreter McAbee jederzeit verfügbar - und rechenschaftsbereit - sein. Diese Philosophie, daß Kommandieren gleichzusetzen sei mit Kontrollieren, war nicht unvernünftig und wurde von den meisten Marines geteilt, und Puckett hatte zweifellos recht, wenn er fand, daß der Heckenschützensergeant seine Verantwortung als Befehlshaber ebenso ernstnehmen sollte wie die Aufgabe, ins Gelände zu gehen und ›Charlie‹ abzuknallen.
    Hathcock fiel es schwer, in seiner Bude zu sitzen und Papiere hin- und herzuschieben, am Funkgerät zu bleiben und ständig verfügbar zu sein, wenn der Sergeant Major ihn rief. Sobald er seine Leute eingeteilt hatte, pflegten er und McAbee ebenfalls ihre Sachen zusammenzupacken und auf Patrouille zu gehen. Nach Hathcocks Ansicht konnte ihn der Sergeant Major jederzeit über Funk erreichen. Meistens war er bei der Bravo Kompanie, 1. Bataillon, 7. Marines.
    Er hatte ein gutes Verhältnis zu dieser Kompanie und ihrem Kompanieführer aufgebaut, einem Captain namens Hoffman, der den Rang eines Gunnery Sergeant erreicht hatte und kommissarisch zum Offizier befördert worden war. Nach dem Krieg nahm das Marine Corps das befristete Patent wieder zurück und machte ihn erneut zum Gunny. Zu diesem Captain, der die ›Sprache des gemeinen Soldaten‹ sprach und ein ›grundanständiger Kerl‹ war, hatte Hathcock bedingungsloses Vertrauen.
    Während Sergeant Major Puckett vor Wut schäumte, weil er in der Heckenschützenbude niemanden erreichen konnte, verbrachten Hathcock und einige seiner Heckenschützen die ersten Julitage im Busch an der Western Route 4 zwischen den kleinen Dörfern Hoi An und Thuong Duc, wo sie Lieutenant Colonel Dowd und seine Marines vom 1. Bataillon unterstützten.
    In dieser kurzen Zeit räumten sie die Gegend von allen feindlichen Stellungen, und am 10. Juli geleiteten sie den ersten Konvoi seit mehr als vier Jahren, der die se Straße ohne Zwischenfälle passierte.
    Am 10. Juli spähten Hathcock und McAbee hinter hohen, trockenen Elefantengrashalmen hervor und suchten eine breite Lichtung ab. Sie hatten sich von Route 4 entfernt und hielten Ausschau nach Anzeichen feindlicher Bewegungen. McAbee trug das Funkgerät und hielt es sich ans Ohr, während Hathcock mit seinem M-49 Beobachtungsteleskop Stärke 20 das Gelände absuchte.
    »Mack, da draußen regt sich nichts. Aber in fünfhundert Meter Entfernung gibt's eine kleine Erhebung, und ich möchte noch ein bißchen abwarten und sie beobachten. Sie kommt mir merkwürdig vor - irgendwie paßt sie einfach nicht hierher.«
    Der Grashügel ragte vierzig Meter von einer Gruppe aus Bäumen und sehr hohem Gras entfernt aus dem Boden. Hathcock hielt es für wahrscheinlich, daß sich dort eine feindliche Patrouille zeigen könnte. Es war die schmälste Stelle auf der Lichtung, und wenn jemand die freie Fläche überqueren wollte, dann wohl am ehesten hier.
    »Perry hat einen Abschuß«, flüsterte McAbee Hathcock zu, während die beiden Männer in der glühenden Nachmittagssonne lagen. Hathcock blickte auf seine Uhr - es war 15.30 Uhr.
    »Wie lange ist das her?«
»Etwa fünfzehn Minuten.«
»Ich habe überhaupt nichts gehört.«
»Ja, er ist mit der Charlie -Kompanie weiter am

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