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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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Ruhig richtete er das Fadenkreuz auf die Mitte des Heuhaufens, und nachdem er sich mit einem letzten Blick vergewissert hatte, daß sich die Mirage weit nach links neigte, jagte er einen zweiten Schuß vom Hügel hinab, über die Reisfelder und in den Heuhaufen.
Wie aufgescheuchte Tiere stürmten die beiden Männer hinter dem Heuhaufen hervor, rannten über den großen Hof und verschwanden zwischen den hohen Bäumen, ohne ihre Gewehre und Hemden aus der Hütte der Frau mitzunehmen. Hathcock repetierte, aber nichts regte sich mehr.
»Ich muß die Frau erwischt haben«, sagte er zu sich und sah sich die Szene durch sein starkes Beobachtungsteleskop genauer an. Er beobachtete weiter, wartete, daß die beiden Männer zurückkehrten, um sich ihre Gewehre und ihre Hemden zu holen, aber diese Hoffnung wurde schnell zunichte, als er rechts von der Hütte eine Marine-Patrouille auf den Heuhaufen zurennen sah.
Die Soldaten hatten sich auf der anderen Seite des Dorfes befunden, wo zuvor auch das Mädchen hingegangen war, als sie plötzlich Schüsse hörten. Sie sahen die unbewaffnete Frau hinter dem Heuhaufen auf der Erde liegen und eilten ihr zu Hilfe, weil sie dachten, sie sei von einer verirrten Kugel getroffen worden.
Als Hathcock die Marines den Damm herunterstürmen sah, wußte er, daß er einen Treffer erzielt hatte. »Ich gehe wohl am besten hinauf zur Abwehr und zum ITT«, sagte er sich. »Wenn die Frau noch lebt, will dieser große, häßliche Gunny sicher mit ihr sprechen.«
Er schraubte die Okularkappe auf sein Beobachtungsteleskop und schob es in seinen Tornister zurück. Dann sprang er aus seinem Versteck, hängte sich das Gewehr über die rechte Schulter, packte den Tornister an den Riemen und lief den Pfad entlang, der vom unteren Rand von Ausläufer vier nach oben führte. In einem Hartwandzelt etwa in der Mitte der Anlage fand er den Gunnery Sergeant, dessen Aufgabe es war, alle Kriegsgefangenen und feindlichen Verdächtigen zu befragen, die zu Höhe 55 gebracht wurden.
Viele der Marines, die bei der Abwehr und bei den Teams aus Verhörspezialisten und Übersetzern Dienst taten, hatten sich die Köpfe kahlgeschoren und sich lange Schnauzbärte wachsen lassen. Der Gunnery Sergeant war wesentlich größer als Hathcock und sehr breit in den Schultern. Hathcock fühlte sich von seinem bedrohlichen Aussehen eingeschüchtert und dachte, wenn dieser Marine und seinesgleichen schon ihm so viel Unbehagen einflößten, müßten doch die vietnamesischen Verdächtigen, die sie verhörten, eine Heidenangst vor ihnen haben.
»Gunny«, japste Hathcock, ganz außer Atem vom Laufen, »ich muß Ihnen erzählen, was eben auf Ausläufer vier passiert ist.«
Der furchteinflößende Marine trug eine kugelsichere Jacke und darunter kein Hemd. In der rechten Hand hielt er einen Helm, und als er durch die Tür trat, um Hathcock entgegenzugehen, der eben die letzten paar Schritte über den Trampelpfad zur Bude des Gunnery Sergeant gelaufen kam, mußte er den Kopf einziehen. »Was haben Sie gesehen, Sergeant?«
»Es geht eigentlich weniger um das, was ich gesehen habe, als um das, was passiert ist«, keuchte Hathcock. »Ich habe gesehen, wie eine Frau zwei Männern die Haare geschnitten hat, die aussahen wie NVA-Heckenschützen, und dann habe ich auf sie geschossen. Der Schuß lag ein wenig zu hoch, deshalb sind sie alle drei hinter einen Heuhaufen gelaufen, um sich zu verstecken. Meinen zweiten Schuß habe ich in den Heuhaufen gesetzt, und ich glaube, daß ich die Frau getroffen habe. Inzwischen sind die beiden Hot Dogs von der NVA zwischen den Bäumen verschwunden.«
»Wieso glauben Sie, daß sie zur NVA gehörten?« fragte der Marine und beugte sich ein wenig herunter, um Hathcock in die Augen sehen zu können.
»Sie trugen dunkelgrüne Uniformen und hatten lange Gewehresahen aus wie Mosin-Nagants. Die beiden Hamburger haben sie zusammen mit ihren Hemden in der Hütte gelassen, als sie abgehauen sind.«
»Hmm«, meinte der Gunny nachdenklich. »Was noch?«
»Dann kam eine Patrouille und hat die Frau mitgenommen. Ich muß wissen, wohin sie sie bringen, ich glaube nämlich, die wissen gar nicht, wer sie ist. Diese Marines haben weder ihre Hütte durchsucht, noch die Umgebung. Sie haben sie einfach aufgehoben und davongeschleppt und weder die Uniformen noch die Gewehre zu Gesicht bekommen.«
Der Verhörspezialist setzte sich mit einer Hand den mit Tarnfarbe gestrichenen Stahlhelm auf den Kopf und ging mit schnellen Schritten auf die

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