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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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überwachsene Wurzeln bedeckten den Boden. Wo sie mit den Füßen abrutschten und keinen Halt fanden, zogen sie sich Hand über Hand an niedrigen Ästen und Schößlingen entlang.
Durch die Lücken im Baldachin des Waldes fielen lange Sonnenstrahlen herein, in denen die feuchte Luft in rauchigen Nebelwirbeln tanzte. Vor ihnen stand, schräg angestrahlt vom rötlichgelben Licht, auf einer Lichtung der kleine Steintempel, von der dämpfigen Luft über dem Hügel in glitzernde Feuchtigkeit getaucht.
Land drehte sich um und winkte Reinke zu sich heran. »Ich sehe innen nach«, flüsterte der Captain seinem Begleiter ins Ohr. »Sie bleiben hier draußen und halten sich bereit, falls jemand herausspringt. Da drin ist es zu eng für das Gewehr, ich nehme also meine 45er mit. Aber passen Sie gut auf.« Reinke nickte und schlich seitlich an das Gebäude heran, dort ließ er sich auf ein Knie nieder und machte sich bereit, das M-14 an die Schulter zu reißen und zu feuern.
Land kroch dicht an den Schrein heran und lehnte sein Gewehr gegen die Wand; ein wenig klickte es, als der Lauf den Stein berührte. Dann zog er seine Pistole heraus, die er in einem Halfter hinten an seinem Gürtel trug, und schickte sich an, das Gebäude zu betreten.
Mit seiner Pistole fühlte sich der Captain sicher. Er war nicht nur ein offiziell ausgezeichneter Gewehrschütze, sondern besaß die gleiche Auszeichnung auch als Pistolenschütze und hatte zahlreiche Wettkämpfe aller Heeresverbände sowie Meisterschaften der National Rifle Association gewonnen. Darüberhinaus hatte er sich auch in Wettbewerben hervorgetan, bei denen es um schnelles Ziehen und Schießen ging. Einen kleinen Raum abzudecken, sollte bei diesen Fähigkeiten eigentlich kein Problem darstellen...
Als der Captain mit schußbereiter Pistole ein Bein hob und mit dem Fuß gegen die dicke Holztür des Tempels stieß, kam er sich vor wie John Wayne. Die schwere Tür schwang auf, er trat mit vorgereckter Pistole ein.
Im Lauf der Nacht hatte sich ein schwarzgekleideter VietkongSpäher in den Tempel geschlichen, um dort den Tag über die Marines auf der nächsten Hügelkuppe zu beobachten. Vom langen Warten ermüdet, hatte sich der Guerilla auf den Boden gelegt und war eingeschlafen.
Das Klicken des Gewehrlaufs an der Wand hatte ihn aufgescheucht und ihm verraten, daß draußen jemand war. Lautlos stieg er über eine schmale Steintreppe in den oberen Teil des Schreins hinauf, als die Tür plötzlich aufflog und ein Marine mit grünem Gesicht, die Pistole in der Hand, hereinkam.
Land sah den Soldaten mit seinem AK-Karabiner in der Hand die Stufen hinaufspringen, und eine Sekunde lang setzte sein Denken aus. Dann warf er sich aus der offenen Tür wieder zurück und feuerte dabei schnell hintereinander drei Schüsse ins Innere des Tempels.
Vorsichtig spähte der Captain mit weit aufgerissenen Augen in den Raum und sah den Vietkong-Soldaten, von zwei Schüssen getroffen, auf dem Boden liegen. Land stand auf und wandte sich Master Sergeant Reinke zu.
»Sir«, sagte Top mit einem Augenzwinkern und einem Grinsen auf den Lippen, »Sie sind aber sehr viel schneller rausgekommen, als sie reingegangen sind.«
»Reinke... kein Wort mehr«, brummte der Captain.
Hathcock hob den Kopf, als er schwach drei gedämpfte Schüsse über das Tal hallen hörte. Sofort richtete er sein Beobachtungsteleskop, das er auf seinem kleinen Stativ am Ende des Sandsacks aufgestellt hatte, auf den Schrein und drehte das hintere Okular so lange, bis er Land und Reinke scharf im Bild hatte. Die beiden verschwanden gerade im Wald, nachdem ihnen klar geworden war, daß sie mit ihren Schüssen die VC alarmiert hatten und daher unmöglich länger im Tempel bleiben konnten.
Hathcock suchte nach einer Lücke in den Baumwipfeln, um die zwei Kameraden noch einmal sehen zu können. Doch als er minutenlang Ausschau gehalten und nichts als Dschungel vor die Linse bekommen hatte, richtete er das Fernrohr wieder auf die mehr als einen Kilometer entfernte Hütte.
Nun waren das spitze Strohdach und der festgebackene Lehmboden um das kleine Haus herum in Sonnenlicht getaucht. Hathcock beobachtete, wie die offenbar allein lebende Frau einen hölzernen Hocker vor die Tür trug und daneben einen kleinen Tisch stellte. Ein junges Mädchen in weißer Bluse und schwarzer Hose war zur Hütte gekommen, während Hathcock seine Aufmerksamkeit auf den Schrein gerichtet hatte, setzte sich jetzt auf den Hocker und nahm den Strohhut ab.
Die Frau, sie war

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