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Hengstgeflüster (German Edition)

Hengstgeflüster (German Edition)

Titel: Hengstgeflüster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexis Levi
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Adriano beim Umarmen einen Halswirbel gebrochen. Das geht auch auf deine Kappe!“
    Dann traten ihr die Tränen in die Augen. „Für alles andere gebe ich ganz allein mir die Schuld“, sagte sie und umarmte ihn. An seinem Ohr wisperte sie: „Ich entschuldige mich dafür, dass ich die ganze Zeit reden kann, wenn du aber ´mal etwas Wichtiges von mir hören willst … ich kein Wort herausbekomme. Du hast mich überfallen mit deiner Selbstlosigkeit und Zärtlichkeit und ich wusste nicht, ob das alles real war oder ich nur träumte.“
    Sie atmete tief durch und legte Chris den bandagierten Finger an die Lippen, als er sprechen wollte.
    „Ich entschuldige mich dafür, dass ich dich in dem Glauben ließ, dich nicht zu lieben, denn eigentlich hast du mir von Anfang an gar keine andere Wahl gelassen. Du bist der erste Mensch in meinem Leben, der sich um mich Sorgen gemacht hat. Noch nie hat sich irgendjemand so hartnäckig die Zeit genommen, mich in den Wahnsinn zu treiben. Ich liebe dich, weil du mich auf Tango gesetzt hast. Falls du mich einmal nicht mehr willst, werde ich ihn heiraten.“
    Sie schluckte. „Ich liebe dich, weil du so zärtlich und fürsorglich bist und weil du auf meine Meinung Wert legst. Zumindest meistens.“
    Nun konnte sie die Tränen nicht mehr stoppen, so erleichtert war sie. „Ich liebe dich, weil du Lori hast und ich total verrückt nach ihr bin. Und außerdem“, schniefte sie, „liebe ich dich, weil du dich für Lulu und gegen deine Stiefel entschieden hast.“
    Chris blinzelte heftig und umarmte sie, als würde er sie nie wieder loslassen. Dann sah sie den Schalk in seinen Augen aufblitzen.
    „Wurde ja auch langsam Zeit, dass du das endlich einsiehst. Ich hab schon ernsthaft überlegt, mit Mario doch noch ein Geschäft zu machen…!“
    Bell kicherte ausgelassen. „Ach ja, ich liebe dich, weil du so einen riesigen…“
    „Ich werde dich gleich übers Knie legen, du freche Göre!“, fiel er ihr ins Wort und drohte ihr scherzhaft.
    „Eins lass mich noch klarstellen“, sagte er dann eindringlich, „es gibt noch eine Menge anderer Menschen hier, die sich große Sorgen um dich gemacht haben.“
    Danach küsste er sie und legte seine ganze, unwiderrufliche, tiefe Liebe in diesen einen Kuss, der sie für ewig aneinanderkettete.

Epilog
     
    Geschäftiges Treiben herrschte in den langen Stallgassen. Pferde wieherten und schnaubten, stampften mit ihren Hufen und scharrten unruhig auf dem strohbedeckten Untergrund. Reihe um Reihe standen die luftigen, provisorischen Boxen für die Tiere aufgebaut. Ein Zelt, so groß wie ein Fußballfeld, spannte sich über die Unterbringungen und einige Teile flatterten heftig im warmen Septemberwind Südkaliforniens.
    Quarter Horstes, Araber, Appaloosa, Lusitanos, Andalusier, die edelsten, wertvollsten Tiere, in die viel Zeit und Geld investiert worden war, blickten durch das mittige Loch im oberen Teil der Boxen hinaus auf die weiten Stallgassen. Sie wurden geputzt, geschoren, shampooniert und gefönt. Ihr Fell wurde geölt und ihre Mähnen geflochten. Überall roch es nach Babyöl für seidige Mähnen und nach Pferdebalsam zum Einreiben der Sehnen und Gelenke.
    Die Pferde wurden getröstet, gestreichelt, angeschrieen oder geschlagen. Es gab junge Senkrechtstarter und alte Haudegen, Stuten, Wallache und Hengste. Alle waren sie so verschieden und hatten dennoch dasselbe Ziel:
    Den Sieg.
    Doch das alles war in diesem Moment unwichtig für jene Person, die mit ihrem Pferd den alles entscheidenden Startschuss erwartete. Das metallene Surren der Glocke ertönte und ein prächtiger, kraftstrotzender Hengst donnerte in die Mitte der Showbühne.
    Sein Fell, ungewöhnlich rot-weiß gepunktet, ließ seine edle Herkunft erahnen. Auf ihm saß eine junge Frau, anmutig und zart, ein elfengleiches Wesen. Fast wirkte sie wie ein Kind, doch ihre selbstbewusste Ausstrahlung strafte diesem Eindruck Lügen. Kein Reiter zuvor schien derart verwurzelt und eins mit seinem Pferd wie diese Frau, welche die gesamte Aufmerksamkeit des Tieres und auch des Publikums auf ihrer Seite hatte.
    Der Hengst war von edler Abstammung, wie alle, die hier an den Start gingen. Doch umgab ihn eine Aura der Überlegenheit, mit der er sich bewegte, die nur dieser starken Frau zuzuschreiben war. Jeder seiner ausgeprägten Muskeln an Brust und Hinterhand arbeiteten in atemberaubender, geballter Kraft, als er machtvoll unter seinen Körper trat und den perfekten Spin zeigte, indem er immer schneller

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