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Hengstgeflüster (German Edition)

Hengstgeflüster (German Edition)

Titel: Hengstgeflüster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexis Levi
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begnügte sich erst mit einem Eis, danach einem Bonbonlutscher und wenig später mit noch einem Eis, bevor sie zu jammern anfing: „Mir ist so schlecht…“
    „Das ist auch kein Wunder“, meinte Chris besorgt.
    „Komm, lass uns weitergehen, die Bewegung wird dir gut tun“, sagte Bell.
    Während sie den Pallazzo di Palio überquerten, fasste Chris nach Bells Hand.
    „Hier wird jedes Jahr im August das Palio ausgetragen, eines der wildesten Pferderennen der Welt. Sieger ist jene Gemeinde, deren Pferd als erstes das Ziel erreicht“, erklärte Chris.
    „Nur das Pferd, ohne Reiter…?“, glaubte Bell sich verhört zu haben.
    „Alle Mittel sind erlaubt, um die Gegner loszuwerden. Die Reiter starten ohne Sattel, nur mit Zaumzeug. Pro Bezirk darf ein Reiter ins Rennen gehen. Mit Gerten und anderen Hilfsmitteln versuchen sie, als einzige ins Ziel zu kommen.“
    „Ziemlich brutal“, meinte Bell.
    „Das ist auch nichts für sanfte Gemüter“, sagte er und drückte ihre Hand.
    „Ich habe schon wieder Hunger“, klagte Lori und Chris stöhnte auf.
    „Wird auch Zeit, dass du mal ein wenig Appetit bekommst, Schätzchen“, meinte Bell und blickte auf das zarte, bleiche Mädchen an ihrer Seite.
    Als die größte Nachmittagshitze einsetzte, beschlossen sie, zum Baden aufzubrechen.
    „Mit einem letzten Blick auf Siena verabschiedete sich Bell in Gedanken von dieser zauberhaften Stadt. Sie folgte Chris, der sie noch immer an der Hand hielt. Und an der anderen Hand Lori.
    Sie sahen beinah aus wie eine Familie. Bell verspürte einen sehnsüchtigen Stich nahe ihrem Herzen. Solche Illusionen musste sie sich in Zukunft versagen. Erschrocken entzog sie Chris ihre Hand.
    „Was ist los?“ fragte er erstaunt.
    „Alles in Ordnung. Ich schwitze“, meinte sie und rieb die Handflächen aneinander.
    Er sah sie prüfend an. Er glaubte ihr kein Wort.
    Eine halbe Autostunde entfernt hielt er an einem kleinen Hain. Eine niedrige Holzhütte erstreckte sich am Rande eines hüfthohen, brüchigen, alten Holzzaunes. Lori war gleich nach ihrer Abfahrt von Siena eingeschlafen.
    „Lori, Süße, aufwachen.“ Bell schüttelte sie sanft, während Chris den Kofferraum entlud und voll bepackt auf der anderen Seite des Wagens auftauchte.
    „Sin´ wir schon da?“, murmelte Lori schläfrig.
    „Komm, lass uns schwimmen gehen. Du kannst später weiterschlafen.“
    Der kleine, kristallklare Teich war vom Straßenrand nicht zu sehen. Als er nach kurzem Fußmarsch auftauchte, stieß Bell einen entzückten Laut aus. Lori, die ihren Badeanzug gleich unter ihrer Kleidung trug, riss sich unterm Laufen ihr rotes Sommerkleidchen vom Leib und warf sich mit einem lauten Platttsch ins kühle Nass.
    „Geh nicht zu weit rein“, warnte Bell.
    „Keine Sorge, sie schwimmt wie ein Fisch“, erklang Chris´ sonore Stimme hinter ihr und er strich federleicht über ihre Oberarme.
    „Zieh dich aus“, raunte er an ihrem Ohr.
    „Aber Chris, doch nicht vor den Kindern“, scherzte Bell.
    Lächelnd warf er ihr einen knappen Bikini zu. „Zieh den hier an.“
    Bell runzelte überrascht die Stirn und warf einen Blick zu Lori, die ausgelassen im Teich planschte.
    „Ach, jetzt weiß ich, was du in dem Beate Uhse Shop in Siena gemacht hast, als wir so lange warten mussten, weil du ganz dringend aufs Klo musstest.“
    Kleine Lachfältchen bildeten sich um seine Augen, als Bell das zarte, rote Nichts von ihrem kleinen Finger baumeln ließ.
    „Das ist echt fies“, beklagte sie sich als sie sah, dass er seine Badehose wie Lori bereits unter der Kleidung trug. „Du hast mich voll auflaufen lassen.“
    „Tut mir Leid, Süße. Die Verlockung war einfach zu groß, dich endlich mal in weiblicher Kleidung zu sehen, anstatt in diesen Zelten, in denen du dich normalerweise einwickelst.“
    „Pffft…“, fauchte Bell beleidigt. „So schlecht scheine ich dir ja bis jetzt nicht gefallen zu haben“, versetzte sie ihm einen Schlag.
    „Hier geht es nicht um dich, Süße, sondern einzig und allein um deinen Geschmack was Kleidung betrifft … und der ist, gelinde gesagt, einfach grauenhaft. Außerdem“, fügte er hinzu, „willst du sicher nicht, dass dein zukünftiger Gatte deiner schon vor der Hochzeit überdrüssig wird.“
    Bell verdrehte die Augen. Immer wieder ritt er auf dieser Heiratsgeschichte herum. Sie war schon gespannt, wie er sich da wieder herauszuwinden gedachte.
    Er deutete zu der kleinen Hütte und warf ihr einen rostigen Schlüssel zu. „Dort kannst du dich

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