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Hengstgeflüster (German Edition)

Hengstgeflüster (German Edition)

Titel: Hengstgeflüster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexis Levi
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hatte sie schmerzhaft erfahren, was es bedeutete, solch einen verheerenden Fehler zu begehen.
    „Bei deiner anderen Frage kann ich dir grünes Licht geben.“
    „Du nimmst also die Pille?“
    „Ja, seit...“, wieder blieben ihr die Worte im Halse stecken. „Ja, ich nehme die Pille.“ Seit jenem schrecklichen Abend, an dem Stevens über sie hergefallen war. Seit jener schicksalhaften Nacht, in der er sich so schändlich an ihr vergangen hatte. Seit der einen Nacht, in der sie ihre Gefühle begraben hatte.
    „Mach dir keine Sorgen, es kann nichts passieren.“
    „Puh, bei dir müsste ich direkt Jura studiert haben. Du würdest sogar einem ausgefuchsten Anwalt den Schweiß auf die Stirn treiben. Als letzten Ausweg wäre ich jetzt noch auf deine lesbische Gefährtin zu sprechen gekommen...“, zwinkerte Chris ihr zu.
    Bell kicherte, dann wurde sie wieder ernst. „Gerechtigkeit für alle“, sprach sie und nickte ihm zu, „jetzt bist du dran.“
    Er tat als hätte er sie nicht richtig verstanden. Bell verschränkte die Arme vor der Brust. „Könnte ich mir irgendwelche Krankheiten holen?“
    „Von Lulu?“, missverstand er sie absichtlich, „Tja, Cholera, Lepra, Milzbrand oder die Pest wären wahrscheinlich.“
    „Du bist ja keinen Deut besser als ich“, staunte sie.
    In der Zwischenzeit hatte sich Chris aus Annies Box geschält und fischte Bell mit einem gezielten Griff aus Tangos Box heraus.
    Er trat einen Schritt auf sie zu und presste ihren zarten, kleinen Körper an seinen. Sie waren so voller Gegensätze und passten doch so einmalig gut zusammen. Es war faszinierend. Er beugte seinen Kopf und…
    „…verfluchtes Mistvieh“, fluchte er enttäuscht und blickte auf Lulu hinunter, die an seinem Stiefel hing.
    „Ich dachte, wir wären jetzt Freunde und außerdem, bekommt man denn hier überhaupt keine Privatsphäre“, stöhnte er frustriert und richtete sich seine Hose, die schmerzhaft über seine Erektion gespannt war.
    Bell kicherte amüsiert und schauderte. Sie versuchte, ihre fiebrige Nervosität in Zaum zu halten.
    „Lulu passt nur auf mich auf. Sie ist nämlich eine große Anhängerin gegen Sex vor der Ehe, musst du wissen“, plapperte sie ungehalten los.
    „Da wird sie aber enttäuscht sein, wenn ich ihr erzähle, was ich vor der Ehe noch alles mit dir zu tun gedenke“, drohte er ihr im Spaß und sie traten lächelnd ins Freie.
    Die Hitze lag seit nunmehr zwei Wochen gefährlich lauernd über der westlichen Toskana. Reiten unter Tage war unmöglich geworden. Schlichte Tierquälerei. Bell hielt sich am Liebsten im Stall auf, dem kühlsten Platz auf dem gesamten Anwesen. Oder sie legte sich rücklings in das kalte Wasser, dass sie sich täglich ein paar Mal in die kleine Badewanne des Cottage einließ.
    Brände waren in dieser Region unumgänglich. So wie in Kalifornien auch, dem Herd der grandiosen, alles zerstörenden Waldbrände. Diese Naturgewalt, die so erbarmungslos hereinbrach und alles qualvoll verenden ließ, all das war vorhergesehen, doch ein immer wieder entsetzlicher Schicksalsschlag für Menschen, die um ihr gesamtes Hab und Gut bangen mussten. Leute, die Einkünfte, Häuser, Tiere und manchmal sogar geliebte Familienmitglieder in dem Inferno verloren. Die Hölle auf Erden war es allemal, ein verzehrender Scheiterhaufen des Teufels, der seine gierigen Flammenhände spreizte, um Tod und Verderben übers Land zu bringen. Nur, um gleich darauf auf aschegenährtem Boden neues Leben sprießen zu lassen. Es war einfach pervers und unbegreiflich. Es war so schlimm, weil es in der Natur der Menschen lag, nicht zugeben zu können, dass sie machtlos waren gegen solch Bestien wie Naturgewalten, bei welchen eine höhere Macht die züngelnden Peitschen tanzen ließ.
    Laut klopfte es an die Tür zum Cottage.
    „Komm rein.“ Sie wusste, wer draußen stand. Ihre feinen Antennen witterten ihn bereits auf Kilometer.
    Selbstbewusst wie immer trat er ein und seine Präsenz erfüllte sogleich den gesamten Raum. Er trug kurze Shorts und kein Hemd. Feine Schweißperlen sammelten sich auf seiner Brust. Als er sie erblickte, lächelte er zärtlich. Feine Fältchen bildeten sich in seinen Augenwinkeln.
    „Was hältst du von einer kühlen Dusche?“
    Nicht einmal ich passe in die kleine Dusche hier rein“, wehrte sie ab, erbebte aber sogleich vor Verlangen.
    „Eigentlich meinte ich die Pferdedusche.“
    „Cool.“ Bell hüpfte vom Bett und schlüpfte in ihre ledernen Riemchensandalen. Sie trug den

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