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Hengstgeflüster (German Edition)

Hengstgeflüster (German Edition)

Titel: Hengstgeflüster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexis Levi
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von Karlee bis auf die Veranda zu hören.
    Chris rümpfte die Nase und bedachte Lulu mit einem strafenden Blick.
    Als hätte Karlee seine Gedanken erraten, schallte ihre schnarrende Stimme durchs Haus: „Ein Hund hat in der Küche nichts verloren. Das ist doch einfach ekelhaft.“ Sie hielt sich demonstrativ die krumme Nase zu, als sie in die Küche trat. „Diese stinkende, pestverseuchte Töle! Schämt euch, ihr Pharisäer.“
    Da geschah das Unfassbare. Chris bückte sich lasziv nach unten und hob Lulu wie ein Schmusehündchen nach oben. Sie leckte ihm ergeben über Gesicht und Nase, ja, konnte ihr Glück kaum fassen.
    Bell betete inständig, dass Chris ihr zartes Hundeherzchen nicht brach, indem er sie zuerst für seine Zwecke missbrauchte, um sie dann wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen.
    Doch Chris war noch nicht fertig. Nein, er setzte sogar noch einen drauf. Mit einem boshaften Glitzern in den Augen starrte er Karlee an, die in der Zwischenzeit stöhnend auf dem Küchentisch Platz genommen hatte und gereizt zu dem kleinen Grüppchen stierte.
    „Na, meine Süße. Lulumädchen. Ja, das gefällt dir, nicht wahr“, er ließ sich von oben bis unten von der Hündin abknutschen und vergrub sein Gesicht in ihrem stark mit Pferdescheiße parfümierten Fell.
    Bell konnte gar nicht hinsehen. Sie spürte Natalia an ihrer linken Seite, die sich schaudernd die Arme rieb und ihre Aufmerksamkeit gebannt auf diese zirkusreife Vorstellung richtete.
    Chris gluckste unterdrückt und auch Bell verkniff sich schallendes Gelächter.
    „Du, du, du, …“, sprach er mit Lulu wie mit einem neugeborenen Baby.
    „Wähhh…“, beklagte sich Karlee angeekelt und stellte ihre dampfende Kaffeetasse weg, als sich Chris mit Lulu im Arm auf die große Küchenbank neben seine Ex-Schwiegermutter quetschte.
    „Ach Schätzchen, hast du Lulu heute schon ihr Fresschen gegeben?“, säuselte Bell mit gespitzten Lippen und grinste schadenfroh. Was immer Chris auch bezweckte, sie kam nicht drum herum sich daran zu beteiligen.
    „Würdest du mir bitte Lulus Teller rüber geben, Liebling?“, bat Chris mit einem koketten Augenaufschlag.
    Bell ging zum Kühlschrank und lud einen großen Haufen Schinkenscheiben auf. Demonstrativ drehte sie sich um und reichte das Tellerchen über Karlee hinweg zu Chris.
    Lulu lag derweil auf dem Rücken, fest an Chris Bauch gepresst und drückte ihre Schnauze in seine Halsbeuge. Ein bestialischer Gestank wehte über Karlee hinweg Bell entgegen.
    „Lass es dir schmecken, Scheißerchen“, meinte er gutgelaunt zu der Hündin und stellte sie mit einem leichten Klaps auf den Popo geradewegs auf den Küchentisch hinauf.
    Von grenzenloser Begeisterung gepackt, stieß Lulu leise fiepende Laute aus und schlang den Schinken unter geräuschvollem Würgen hinunter. Natalia keuchte auf und Bell sah, wie sie sich vergeblich ein Lachen verkniff. Tränen liefen seitwärts aus ihren Augen.
    Karlee hüpfte bestürzt auf, so schnell es ihr mit ihrem kaputten Rücken überhaupt nur möglich war. Gerade noch rechtzeitig, denn das Unglück nahm bereits seinen Lauf…
    Getrieben von schier unendlicher Verzückung über ihr Glück stand Lulu mit vor Ekstase zitternden Beinchen am Küchentisch. Eine verzückte, leise fiepende Lulu, die, offensichtlich übermannt von endlosen Glücksgefühlen, den Hahn laufen ließ und mit einem regelmäßigen Plätschern geradewegs in Karlee Karssons halbvolle Kaffeetasse pinkelte.

13. Kapitel
     
    Nachdem Natalia und Bell, von Lachkrämpfen geschüttelt, die Küche gesäubert und gelüftet hatten, ging Bell Chris suchen. Er hatte sich im Stall verkrochen, dem einzigen kühlen Ort in der ganzen Toskana und putzte hingebungsvoll die sanfte Annie. Bell schnappte sich einen Striegel und machte sich voller Tatendrang über Tangos Fell her. Wie jeden Tag begrüßte er sie leise brummelnd.
    Nachdem beide eine Weile kein Wort verloren hatten, brachen sie fast zeitgleich in schallendes Gelächter aus.
    „Es tut mir leid, dass du den ganzen Mist allein aufräumen musstest“, begann er und wischte sich über die Augen, „aber ich musste ganz dringend duschen gehen.“
    „Nach so viel Körperkontakt mit unserem struppigen Flittchen brauchst du nie wieder Angst vor Allergien zu haben“, meinte Bell und grinste.
    „Lulu rückt mir seitdem nicht mehr von der Pelle“, sagte Chris mit einem Kopfnicken zu der Hündin, die es sich in einer Ecke gemütlich gemacht hatte.
    „Du hast jetzt eine Freundin

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