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Henker-Beichte

Henker-Beichte

Titel: Henker-Beichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bewegungen in seine Richtung glitt.
    Dann schwebte es bereits über ihm.
    Cresson stierte nach oben. Sein Mund stand offen. Er kriegte ihn einfach nicht mehr zu.
    Das Beil hatte sich gedreht, und die Klinge, so scharf und glänzend, schaute wie ein böses Auge in die Tiefe, direkt auf ihn.
    Ein Killer.
    Cresson wimmerte leise. Es war ihm jetzt egal, ob er die Schlangen damit aufregte oder nicht. Er kam sich vor wie in einer Falle. Nie zuvor in seinem Leben hatte er eine derartige Angst erlebt. Bisher hatten immer nur die anderen Angst gehabt. Seine Kandidaten, die auf das Beil warteten.
    Cresson hatte später aufgehört, sie zu zählen. Es war ihm einfach egal gewesen. Er hatte seinen Job getan und kassiert.
    Nun erlebte er die Rache. Er würde und sollte die gleichen Qualen erleiden wie seine Opfer. Zum erstenmal wurde ihm bewußt, was es heißt, Todesangst zu haben. Dabei hatte er sich in Paris sicher gefühlt, aber der Fluch hatte ihn eingeholt.
    Er dachte wieder an das Gesicht in der Scheibe. Es war das Gesicht eines Menschen gewesen, der durch einen Schlag mit seinem Beil gestorben war. Ein Medizinmann, jemand, der viel zu sagen hatte, ein Stammesführer letztendlich, und der Herrscher des Landes selbst hatte es sich nicht nehmen lassen, bei der Hinrichtung zuzuschauen.
    Was nach dem Verlassen mit seinem Richtbeil passiert war, wußte der Mann nicht, aber er konnte es jetzt wieder sehen, und er entdeckte auch das Zittern. Noch stand es still.
    Auch die Schlangen bewegten sich nicht. Dann das Pfeifen!
    Ein unheimliches Geräusch, als hätte jemand in eine Flöte aus Knochen hineingeblasen. Das Beil fegte mit der spitzen Seite der Klinge zuerst nach unten, und für den liegenden Mann sah es so aus, als sollte sein Kopf in zwei Hälften gespalten werden, wie ein altes Stück Holz. Er verkrampfte sich – und!
    Der Schmerz war böse und wütend. Der ehemalige Henker wunderte sich, daß er ihn überhaupt hatte empfinden können. Tote erleben doch keine Schmerzen mehr.
    Dicht neben sich, genau dort, wo sich sein Ohr befand, wurde das Laken feucht.
    Blut strömte aus einer Wunde. Der Schmerz biß in seinen Kopf, und Cresson riß die Augen voller Panik auf. Die beiden Schlangen auf seinem Körper waren verschwunden, und das Henkersbeil ebenfalls. Er sah es nicht mehr, entdeckte auch keinen Schatten. Der Mann lag wieder allein im Zimmer und hätte sich sagen können, daß er einen schrecklichen Alptraum erlebt hatte.
    Nur hinterließen Alpträume keine körperlichen Schmerzen. Und genau die malträtierten ihn. Sein rechtes Ohr schien jemand in eine beißende Säure getaucht zu haben.
    Cresson wagte es endlich wieder, sich zu bewegen. Mühsam zog er den rechten Arm an, um nach dem Schmerzzentrum zu tasten.
    Das Ohr war noch da.
    Allerdings nicht mehr ganz. Von der unteren Hälfte hatte das verfluchte Beil ein kleines Stück abgehackt. Zumindest fehlte ihm das Ohrläppchen.
    Wo es einmal gesessen hatte, spürte er jetzt nur mehr das dicke, ölige Blut, das aus der Wunde rann und die Decke benetzte.
    Auguste richtete sich auf. Die rechte Hand hielt er dabei gegen sein verletztes Ohr gepreßt. Die Bewegung war heftig gewesen, er merkte den Schwindel, der ihn erwischte, und er hatte zunächst den Eindruck, einfach wegschweben zu müssen.
    Im Ohr tuckerte es. Es floß noch immer Blut. Mittlerweile rann es über seine Handfläche dem Ballen entgegen und von dort aus auf das Gelenk.
    Er stand auf. Dabei schaute er sich um, weil die Angst vor den beiden Schlangen weiterhin präsent war. Cresson sah sie nicht. Entweder hatten sie sich aufgelöst oder sich irgendwo versteckt, denn dunkle Stellen gab es genug im Raum.
    Er mußte die Wunde sofort verbinden!
    Durch den halbdunklen Raum taumelte Cresson auf das zweite Zimmer zu. Dort befand sich nicht nur die Dusche, sondern noch ein altes Waschbecken aus grau gewordenem Porzellan.
    Er drehte den Wasserhahn auf und hielt den Kopf so, daß der Strahl gegen sein verletztes Ohr floß. Cresson wollte die Wunde waschen. Er fluchte und stöhnte zugleich über die Schmerzen, die sich intensiviert hatten. Nach einer Weile drehte er das Wasser wieder ab und griff nach einem Handtuch, das er gegen sein verletztes Ohr preßte.
    Dann erst schaltete er das Licht ein. Über dem Waschbecken hatte er die Leuchtstoffröhre an der Wand befestigt. Sie flackerte einmal und erhellte den Spiegel unter ihr.
    Auguste Cresson sah sein Gesicht. Der eigene Anblick erschreckte ihn.
    Er traf ihn bis ins Mark, weil

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