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Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Titel: Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Rasmussen dabei innig an. Rasmussen hustete und blinzelte. »Wissen Sie, was ich glaub, Felix? Sie hat gesagt, sie glaubt mir nicht, aber sie wollte bloß alles für sich allein, die kleine - kleine ...«
    Er hielt inne, rülpste und klopfte sich dabei mit der Faust aufs Brustbein. Rasmussen rutschte fast von seinem Stuhl, so gierig wartete er auf den Rest der Erklärung, aber Bryan winkte bloß wegwerfend.
    »Auch egal. Was geht's mich an? Was, Felix? Was geht's mich an? Ich brauch sie nicht, sie und ihre übergeschnappte Mutter. Reiche Mäuse gibt's doch an jeder Straßenecke.« Er verstummte kurz, nahm einen Schluck aus der Flasche und wischte sich mit dem Ärmel den Mund ab. Dann beugte er sich über den Tisch und zielte mit dem Zeigefinger auf Rasmussen. »He, geben Sie einen aus?«
    Die Gäste in der Bar drehten sich neugierig zu ihm um, als er dröhnend zu lachen begann. Er beugte sich über den Tisch und schlug Rasmussen kameradschaftlich auf die Schulter, so daß der dünne Mann beinahe vom Stuhl kippte.
    »Mann, ich mach' mich noch nass «, grölte Bryan. »Ich bin ein verdammtes Genie! Wusste n Sie das, Felix? Hä? War Ihnen klar, daß Sie's mit einem verdammten Genie zu tun haben?«
    »Genie«, murmelte Rasmussen. Sein unsteter Blick schoss nervös im Raum herum.
    »Sollen sie doch in ihrem Stinkkasten verrotten! Ha! Ich krieg' sowieso, was ich will. Es ist in der Wand - in der Wand hinter diesem Por-hick! -trät. Ich krieg, was ich will, und zwar einfach so!« Er probierte, mit dem Finger zu schnippen und kippte dabei sein Glas um. Der verwässerte Alkohol bildete eine Pfütze auf dem Tisch, rann über die Tischkante und tropfte auf den Boden. Der Vorgang schien Bryan vollkommen zu bannen. Er feixte lausbübisch und beugte sich über die Pfütze. »Ich hab' 'nen Wasserfall gemacht. Schauen Sie sich das an, Felix.«
    Plötzlich tauchte Dylan mit trauriger, sorgenvoller Miene an ihrem Tisch auf. Er wischte den Minisee mit einem Handtuch auf, legte eine stützende Hand auf Bryans Schulter und hinderte ihn sogar daran, vom Stuhl zu fallen. »Komm jetzt, Kumpel. Ich glaube, du hast genug.«
    »Sagt wer?« wollte Bryan wissen und streckte aggressiv das Kinn vor.
    »Sage ich.«
    »Ach ja? Ihr alle beide?« Er kicherte los und beugte sich über den Tisch zu Rasmussen hin, der ihm, so gut es ging, auswich. »Vielleicht haben die beiden ja recht.«
    »Komm schon«, sagte Dylan mit der Gelassenheit eines erfahrenen Barkeepers. »Du kannst dich hinten ausschlafen. Nichts ernüchtert so schnell wie der Geruch von frischen Ködern.«
    Er half Bryan auf und führte ihn zu der Verbindungstür zwischen Bar und Köderladen. Ohne auch nur eine Sekunde zu warten, eilte Rasmussen auf die Straße. Sowie er verschwunden war, richtete sich Bryan auf, streckte sich und grinste seinen Freund an.
    »Das hat richtig Spaß gemacht!« erklärte er strahlend. »Kann ich mal telefonieren?«
    Dylan starrte ihn ungläubig an. »Natürlich«, antwortete er verdutzt.
    Doch Bryan war bereits hinter der Bar und wählte die Nummer des Keepsake Inn.
    »Shane, ich glaube, es tut sich was.«
     
    Rachel zog sich in ihr Schlafzimmer zurück; sie brachte kaum mehr die Energie auf, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Sie war vollkommen erschöpft, erledigt, ausgelaugt. Wenn sie noch müder gewesen wäre, wäre sie bestimmt auf der Stelle umgefallen.
    Nachdem am Unfallort alles geregelt war, hatte sie Addie in die Chevette gepackt und war mit ihr zum Abendessen in ein Fastfood-Restaurant gefahren. Das Essen war eine einzige Katastrophe gewesen: Addie hatte die Kellnerin beschuldigt, ihr etwas zu bringen, das sie nicht bestellt hätte, um sie zu vergiften. Sie hatten beide kaum etwas gegessen. Als sie endlich in Drake House angekommen waren, hatte ihre Mutter darauf bestanden, gleich zu Bett zu gehen. Rachel hatte ihr nicht widersprochen.
    Ein paar Stunden lang hatte sie die Papiere wieder geordnet, die sie säuberlich aufgestapelt auf dem E ss zimmertisch hinterlassen hatte. Bei ihrer Rückkehr waren sie nicht mehr säuberlich aufgestapelt gewesen. Sie waren zu einem riesigen, bunten Papierberg aufgehäuft. Rachel waren die Tränen in die Augen getreten, als sie das gesehen hatte. Wahrscheinlich konnte sie sich glücklich schätzen, daß Addie den Haufen nicht angezündet hatte, aber glücklich fühlte sie sich bestimmt nicht. Schließlich hatte sie es aufgegeben, sich konzentrieren zu wollen, und sich nach oben geschleppt.
    Vielleicht würde die

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