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Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Titel: Henry - Das Buch mit Biss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Day
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mit meinen Blicken
durchbohrt, wenn mich Hannah nicht im nächsten Moment in den Bauch gepiekt
hätte.
    Wir
nickten einander zu. Jetzt wurde es ernst.

Kapitel 11
Tanz mit mir!
     
    Hannahs Hand war kalt,
als ich sie umfasste. Meine Hand auf ihrem Rücken lag ganz vorsichtig auf. In
diesem Kleid kam sie mir so ungewohnt vor. Mädchenhaft, beinahe zerbrechlich. Sie
war kleiner, ihre Figur schmaler, als die von Kaylen. Alles war ein bisschen
flacher. Trotzdem hatten sich meine Zweifel nicht bestätigt. Sie sah hübsch
aus.
    Wir
drehten uns langsam. Nick und Kaylen hatten sich so dicht aneinander gepresst,
dass es unanständig aussah. Ich zog Hannah näher an mich heran. Hannah sagte
nichts. Sie sah mich nicht einmal an, aber ich spürte, wie sie verkrampfte.
    Tut
mir leid, aber da musst du jetzt durch.
    Mit
der Zeit wurde es leichter. Ihr Geruch, ihre Wärme, wie sich ihr Kleid
anfühlte. All das wurde vertrauter und auch Hannah entspannte sich langsam.
    „Danke,
dass du hier bist“, flüsterte ich ihr zu.
    Sie
lächelte.
    „Und?
Wie mache ich mich bisher?“
    Hannah
schien zu überlegen. „Gar nicht mal schlecht. Du bist mir erst zweimal auf die
Füße getreten.“
    Oh,
mist. Das hatte ich gar nicht gemerkt.
    „Aber
es scheint zu funktionieren“, sagte sie. „Sie schaut immer mal wieder rüber.“
    Ich
konnte nicht anderes. Mein Kopf machte augenblicklich eine 180-Grad-Wende (ja,
sowas IST möglich, allerdings nur wenn man schon tot ist), damit ich Kaylen
sehen konnte. Es stimmte. Sie schaute tatsächlich rüber. Doch nur kurz.
    Nick
tanzte wie ein Trampel und Kaylen sah alles andere als glücklich aus. In mir
jubilierte es.
    Nach
zwei Stunden auf der Tanzfläche gingen Hannah und ich zur Bar und tranken
Punsch. Nun hatte sie ihren Gang vom Parkplatz wieder. Kaum dass Nick und
Kaylen aus unserem Blickfeld verschwunden waren, bewegte sie sich wie ein alter
Mann. Sie stöhnte. „Meine Füße bringen mich um! Können wir uns kurz mal
hinsetzen?“
    Wenigstens
war sie nun etwas aufgetaut. Eigentlich hatte ich vorgehabt, gleich weiter zu tanzen.
Ich hatte das Gefühl, dass Kaylens Frust über Nicks Grobmotorik langsam ihren
Siedepunkt erreichte und wollte mich daran ergötzen. Doch Hannah machte
wirklich einen abgeschlagenen Eindruck und selbst meine Füße fühlten sich platt
an.
    Wir
setzten uns. Ich fühlte mich aufgedreht.
    „Ich
kann es immer noch nicht fassen, dass du wirklich mit mir hergekommen bist,
obwohl der Wachhund ja fast geplatzt ist.“
    „Ich
hab’s versprochen“, sagte Hannah und sah mit einem Mal geknickt aus.
    Ich
hätte mir auf die Zunge beißen sollen. Und ich konnte es noch nicht einmal auf
den Punsch schieben.
    „Weißt
du“, fing sie auf einmal an, „ich bin irgendwie froh, dass ich hier bin, um dir
zu helfen.“
    „Leidest
du am Helferlein-Syndrom oder betört dich mein natürlicher Charme?“
    Sie
lächelte. „Nein, du Volltrottel.“ Puh, gerade noch die Kurve gekriegt. „Ich
denke nur, dass das mit der Liebe irgendwie schwer ist, weißt du. Da kann man
ein bisschen Hilfe manchmal echt gut gebrauchen… Ich meine, jeder hat doch so
ein bisschen Glück verdient im Leben.“
    Mit
einem Mal fühlte ich mich schäbig. Sie mochte Jeremy wirklich und was tat ich?
Dachte nur an mich selbst.
    „Hey.“
Kaylen stand plötzlich vor mir. Im Hintergrund spielten sie ein fetziges Lied.
Erst jetzt bemerkte ich, dass mein Fuß mit wippte.
    „Lust
zu tanzen, ihr beiden?“
    Ein
paar Strähnen hatten sich aus ihrer Frisur gelöst und fielen ihr gelockt in
Nacken und Gesicht. Ihre Wangen wurden von einem Hauch Rot geziert, ihr Geruch
war intensiver. Ich konnte ihren erhitzten Körper förmlich spüren.
    Wenn
möglich, so verliebte ich mich soeben noch mehr in sie.
    Trotz
meines ausgiebigen Mittagessens (mit der Aussicht auf so viele nackte Hälse
hatte ich natürlich vorgesorgt) wirkte ihr Anblick durchaus anregend auf mich.
    Doch
wo war der Gorilla?
    „Wo
hast du denn Nick gelassen?“
    Kaylen
rollte die Augen. „Der ist zu seinen Footballfreunden. Die scheinen alle nicht
so gern zu tanzen. Also? Wie steht es mit euch?“
    „Sicher.
Wir würden gerne tanzen.“ Ich sah zu Hannah, die zu meiner Überraschung den
Kopf schüttelte.
    „Meine
Füße tun entsetzlich weh“, meinte sie an Kaylen gewandt. „Geht ihr zwei nur
ohne mich. Ich setze eine Runde aus.“ Kaylen zögerte, dann nahm sie mich am
Ärmel. „Ich bringe ihn dir unbeschadet wieder zurück.“
    Hannah
lächelte liebenswürdig.

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