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Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Titel: Henry - Das Buch mit Biss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Day
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Situation zu
entspannen, doch ich fürchtete, dass Hannah sonst Reißaus nehmen würde, also
sagte ich nichts.
    Sie
schien sich sowieso nur sehr unwillig fortzubewegen. Vielleicht lag es aber
auch an den Schuhen.
    Ich
öffnete die Eingangstür und sofort wehte mir der Geruch von alten Turnschuhen
und Schweiß entgegen. Ich schnaubte. Als wäre die ganze Halle mit Nicks
gefüllt.
     
    Die Halle war recht gut
besucht. Einige viel zu aufgetakelte Mädchen standen neben Jungen mit
Schulterpolstern und Gelfrisuren. Ein Banner hing über den Köpfen der Leute und
machte auch dem letzten Trottel klar, dass es sich hier um den Frühlingsball
handelte.
    Frühlingsball…
Die Stimmung war jedoch genauso wie das Wetter draußen. Unterkühlt.
    Die
Band, die für den Abend angesagt war, würde erst in einer Stunde anfangen zu
spielen. Bis dahin kam einschläfernde Musik vom Band. Entweder hatte man sich
an den Seiten der Halle aufgestellt oder saß an den kleinen Tischen im hinteren
Teil.
    Die
Tanzfläche in der Mitte war unberührt.
    „Tja,
dann auf ins Vergnügen“, sagte ich. Hannah zog einen Mundwinkel hoch. Wir
setzten uns an einen der Tische. Ich sah mich um. Reckte den Kopf, schnüffelte.
Ein Potpourri an Parfüms und Rasierwasser hing in der Luft. Ich konnte Kaylen
nicht orten. Sie war da, aber wo genau? Hannah saß da wie ein Häufchen Elend.
Ich seufzte.
    „Was
ist eigentlich los mit dir?“
    „Nichts.
Alles in Ordnung.“
    Wenn
es eine Sache gibt, die ich an Mädchen nicht ausstehen kann, dann ist es das.
Entweder sie labern einen mit ihren Gefühlen voll oder sie tun, als wäre
nichts. Ein gesundes Mittelmaß scheint nicht existent. Aber gut. Wenn sie nicht
reden wollte, war das ihr Problem.
    Jemand
tippte mir auf die Schulter. Der Geruch einer Blumenwiese. Ich drehte mich um
und stand auf.
    Kaylen
lächelte. „Hi Henry.“
    Sie
sah umwerfend aus. Die Haare hatte sie hochgesteckt, ihr silbernes Kleid war
eng anliegend und betonte ihre Vorzüge. Plötzlich schien es in der Halle um
einige Grad wärmer.
    Der
einzige Makel an diesem Bild war ihre Hand. Die wurde nämlich von einer Pranke
umschlossen.
    „Hey“,
sagte ich. Mehr fiel mir nicht ein.
    Nick
stand hinter ihr. Selbst in seinem dunkelblauen Anzug machte er einen plumpen
Eindruck. Kleider machten vielleicht Leute, aber ein Bauer blieb ein Bauer.
Punkt.
    Er
nickte und brummte. Ich tat das Selbe.
    Hinter
mir räusperte sich jemand. Hannah stand auf – und strahlte. Ich kniff die Augen
zusammen, weil ich es erst nicht glauben konnte. Elegant lief sie zu mir und
Kaylen.
    „Hallo.
Schön euch zu sehen“, begrüßte sie die beiden, als wären sie alte Freunde.
    Hannah
umfasste meinen Arm. Wir hatten das besprochen, trotzdem fühlte es sich für
einen Moment seltsam an. Sie und Kaylen begannen sich zu unterhalten. Hannah
sprühte nur so voll Witz und Charme. Es war ein Wunder.
    Selbst
Nick, der Hannah im Park noch gemustert hatte, als wäre sie der
Altkleidersammlung entstiegen, sah nicht mehr ganz so uninteressiert drein und
beteiligte sich zeitweise sogar am Gespräch. Kaylen lachte. Der Stein in meinem
Magen schmolz. Ich war ihr verfallen. Hoffnungslos.
    „…
nicht war, Henry?“
    Ich
zuckte zusammen. Es war das erste Mal, dass Hannah mich nicht Bücherknicker
nannte.
    Ich
nickte zerstreut. Keine Ahnung, von was die redeten.
    Mit
einem Mal ertönte eine kratzige Stimme. Die Gespräche verstummten. Die Stimme,
die, wie ich erkannte, unserem Schuldirektor gehörte, kündigte die Band an, die
kurz darauf zu spielen begann. Endlich kam Schwung in den Laden.
    „Henry,
wollen wir tanzen?“, fragte Hannah und sah mich an, als würde sie sich ehrlich
darauf freuen. Ihre Augen waren grün. Seltsam. War mir vorher nie aufgefallen.
    „Sicher.“
Ich warf einen Seitenblick zu Kaylen, die ihrerseits Nick ansah. Nick brummelte
und gab sich geschlagen. Zusammen machten wir vier uns auf den Weg zur
Tanzfläche, welche sich langsam zu füllen begann.
    Die
ersten Lieder waren noch recht zwanglos.
    Ich
wippte von einer Seite zur anderen. Soweit lief alles gut. Kaylen begann ihre
Hüfte zu bewegen. Ich bin nicht sexistisch oder so, aber ihr wogender Busen und
ihr Hintern mussten einfach bestaunt werden. Sie war die Eine. Da war ich
sicher.
    Plötzlich
wurde ein langsames Lied gespielt. Pärchen gesellten sich zusammen, eng
umschlungen. Ich schluckte und sah dabei zu, wie Kaylen ihre Arme um Nicks Hals
legte.
    Fast
hätte ich weiter dumm in der Gegend rumgestanden und Nick

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