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Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Titel: Henry - Das Buch mit Biss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Day
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Geburt gewesen. Wenn kein Hund ihn getötet hatte, dann –
    „Er
wurde ermordet. Von Ivan, seinem eigenen Bruder“, meldete sich Caleb nun zu
Wort, und ballte unwillkürlich die Fäuste. „Scheinbar hat der Rat schon länger
ein Auge auf unsere Familie und unseren… Umgang.“
    Caleb
starrte noch immer ins Nichts, doch ich hatte das Gefühl, als ob sein Blick die
Hunde und mich streifte. Logan knurrte leise, Hannah hingegen sah schuldbewusst
aus. Daran, dass unsere Freundschaft solche Auswirkungen haben könnte, hatte
sie nicht gedacht. Ich auch nicht.
    „Dragomir
war von Anfang an nicht begeistert von dem Projekt, weil es das Gleichgewicht
zwischen uns und den Wölfen stören würde. Es gefiel ihm nicht, zu etwas
gezwungen zu werden, nur weil er sich mit Impfstoffen auskannte – und er machte
keinen Hehl aus seiner Abneigung. Das und seine Verbindung zu mir und somit
unserer Familie waren Grund genug für seinen Bruder, ihn zu ermorden.“
    Seine
Stimme brach fast vor Bitterkeit.
    „Wäre
ein Wort über das Vorhaben bis zu den Wölfen durchgedrungen, hätte das einen
Bruch des Vertrages und somit des Waffenstillstands bedeutet. Nicht dass ein
Krieg nicht einigen gelegen käme, doch es hätte die weiße Weste der
Ratsmitglieder beschmutzt. Immerhin sind die Wölfe die Bösen, nicht wir.“
    Auf
seine Worte folgte Schweigen.
    „Als
ich… weg war, da hab ich ihn angerufen. Wir haben ein Treffen in einem kleinen
Pub in Bukarest vereinbart, wie wir es alle paar Jahrzehnte mal tun. Nun, er
kam nicht. Dafür gab der Wirt mir einen Zettel auf dem stand, dass er wisse,
dass sie es auf ihn abgesehen haben. Dragomir schrieb von dem Labor und dass
ich so schnell wie möglich zu Isi-“, er stockte, „Dass ich so schnell wie
möglich zu meiner Familie zurückkehren müsse.“
    Auch
darauf sagte niemand was. Ich wusste von Dragomir und war ihm sogar ein zweimal
begegnet, als er uns einen Besuch abgestattet hatte. Ich hatte nur noch eine
schwache Erinnerung an ihn und seinen Schnauzbart, doch damals hatte er einen
netten Eindruck gemacht.
    Und
nun war er tot.
    „Nur
dass ich das richtig verstehe“, begann Nero „heißt das jetzt, dass wir mitten
nach Rumänien fliegen, in die Nähe von Transsilvanien und dem Sitz der di
Valeris?“
    Die
Wölfe warfen sich fragende Blicke zu.
    „Sag
bloß, wir fahren zu Dracula“, meinte Jeremy und grinste ungläubig.
    Nero
fauchte ihn an. „Nein du dämlicher Köter! Wir fliegen. Und zwar mitten in die
Nähe von Gabriels Heimatschloss.“
    Jeremy
zuckte zusammen. Er hatte die Begegnung in der Kirche nicht vergessen. Er war
nicht der Einzige, der in diesem Moment daran zurückdachte. Auch ich hatte vor
Augen, wie Gabriel Severin betrogen und mich und die Wölfe gefangen genommen
hatte. Ich dachte an Noah, den sie noch immer in ihrer Gewalt hatten
    „Die
Tickets sind schon gebucht“, sagte Ethan. „Packt alles was ihr braucht. Wir
fliegen noch heute Nacht.“
     
    Um sieben fuhren wir mit
zwei Autos zum Flughafen von Lauderdaile. (Mein armer Polo platze fast aus all
seinen Nähten.) Zwei Stunden später waren wir endlich in der Luft. Unsere
Maschine war alt, eng und muffig. Dick eingepackt in Jacken und Mützen und mit
unseren Koffern war es unerträglich eng. Dabei hatten wir nur Handgepäck dabei.
    War ja
nicht so, als wollten wir in Rumänien Urlaub machen.
    Meine
Familie hatte zuvor einen Jagdausflug gemacht, trotzdem war mir etwas mulmig
bei dem Gedanken, mehrere Stunden mit einigen Pulshabern auf engstem Raum
eingesperrt zu sein, auch wenn mir Isobell wohlweißlich ein paar Blutkonserven
in zwei Trinkflaschen gefüllt hatte. Falls jemand fragte, trank ich lediglich
Blutorangensaft.
    Kassia
und Ethan hatten irgendwelche Restkontingente gekauft und so blieb uns nichts
anderes übrig, als die wenigen freien Plätze zu nehmen.
    Eingekeilt
zwischen zwei korpulenten Frauen und unter meiner dicken Fellmütze war ich
schon nach wenigen Minuten dem Wahnsinn nahe. Da wir so verstreut saßen, war es
natürlich unmöglich, sich über das Bevorstehende zu unterhalten. Ich blickte
mich nach den anderen um. Ausgerechnet Isi und Caleb hatten zwei Sitze
nebeneinander erwischt und ich sah die Anstrengung auf ihren Gesichtern als
ihnen klar wurde, dass sie sich nicht Stundenlang anschweigen konnten.
    Nun,
vielleicht konnte es Caleb, doch Isi litt offensichtlich. Sie war es gewohnt,
immer frei heraus über ihre Gefühle oder die Gefühle der Leute um sich herum zu
reden. Als Empathin konnte

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