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Her mit den Jungs!

Her mit den Jungs!

Titel: Her mit den Jungs! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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derart kompliziert werden können?
    »Wie ich sehe, hast du verstanden«, stellte Yank zufrieden fest.
    Damian fügte sich resigniert in sein Schicksal. »Mein Personal hält das Anwesen das ganze Jahr über in Schuss. Die Leute werden sich gut um sie kümmern.«
    »Du wirst dich gefälligst um sie kümmern, kapiert? Komm ja nicht auf die Idee, sie einfach auf dieser Insel auszusetzen!«
    Oh ja, Damian hatte sehr wohl kapiert: er und Micki in trauter Zweisamkeit in seiner Luxusvilla, eine Hand voll Angestellte, ein Strand. Er war aufgeschmissen.
    »Ich werde ihr sagen, dass du sie mit deinem Privatflieger nach New York bringst. Den Rest überlasse ich dir.« Yank stieß ein Lachen hervor. »Ich möchte nicht in deiner Haut stecken, wenn sie dahinterkommt, dass wir sie hinters Licht geführt haben. Aber ich bin sicher, diese Erfahrung wird deinen Charakter stärken.«
    »Mir war nicht klar, dass ich das nötig habe.« Damian schob die Hände in die Hosentaschen.
    Da kam Micki aus dem Badezimmer. Sie trug noch immer das T-Shirt von gestern Nacht, hatte dazu aber eine Jogginghose angezogen, sich das Gesicht gewaschen und die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Doch ihre Augen waren immer noch rot und glasig.
    »Ich will nach Hause«, stellte sie fest. »Ich verspreche, ich werde mich eine Weile unsichtbar machen, wenn ich dort bin. Es besteht ein Unterschied zwischen weglaufen und dem Image von Hot Zone schaden.«
    »Darüber haben wir eben gesprochen«, sagte Damian.
    »Ich habe nicht die geringste Lust, mit euch beiden zu streiten.«
    »Das musst du auch nicht. Du weißt zweifellos selbst, was das Beste ist.« Damian fühlte sich gar nicht wohl dabei, sie anzulügen, zumal er später ihrem Zorn ausgeliefert sein würde. Aber Yank verließ sich auf ihn. Er durfte nicht zulassen, dass Micki seelischen Schaden nahm. Er konnte nur hoffen, dass sie ihn nicht erwürgen würde, wenn sie erst auf seiner Insel gelandet waren.
    Er seufzte. Die Insel war sein Heiligtum. Er hatte noch nie zuvor eine Frau dorthin mitgebracht. Er fühlte sich gar nicht wohl bei der Sache.
    Yank sah sich in seinem Hotelzimmer um. Sophie hatte das Zimmer nebenan genommen, wahrscheinlich, damit sie sozusagen ein Ohr auf ihn haben konnte und im Fall des Falles gleich zur Stelle war. Er nahm ihren Kontrolltick gelassen - Sophie war ein Goldstück. Sie hatte ihn gleich nach Damians Anruf gestern Abend alarmiert und sich mit ihm in die nächstbeste Maschine nach Florida gesetzt. Es erfüllte Yank mit Stolz, dass seine Nichten so fest zusammenhielten.
    Aber auch auf seine eigene Leistung war er ein bisschen stolz - seine Verkuppelungsaktion war ein geradezu genialer Coup. Natürlich hatte Micki zunächst protestiert mit dem Argument, Damian dürfe das Camp für autistische Kinder unter keinen Umständen sausen lassen. Doch dieser hatte unter Yanks warnenden Blicken darauf bestanden, sie auf dem Flug nach Hause zu begleiten.
    Da sich Damian vergangene Nacht so rührend um Micki gekümmert hatte, bestand für Yank nun wirklich kein Zweifel mehr: Die beiden waren das perfekte Paar - vorausgesetzt, dass Micki Damian nicht den Kopf abriss, wenn ihr erst einmal klar geworden war, dass er sie angelogen und auf eine einsame Insel entführt hatte.
    Und sobald Micki unter Dach und Fach war, konnte er sein Augenmerk auf Sophie richten. Sein Augenmerk. Haha.
    Wenn du endlich auf Sophie hören würdest, dann bestünde vielleicht noch eine Chance, dein Augenlicht zu retten. Da war sie wieder, diese Stimme.
    Yank stieß einen Fluch aus. »Und was habe ich dann davon? Mein Augenlicht und einen einsamen Lebensabend.« Beim Verkuppeln seiner Nichten hatte er keinerlei Hemmungen, aber was ihn selbst anging, hatte Yank offenbar mehr Angst vor einer Beziehung als vor der drohenden Blindheit. Wenn er die Heilung seiner Augen auf die lange Bank schob, hatte er auch eine gute Ausrede, nicht über sein Verhältnis zu Lola nachdenken zu müssen.
    Er schlug enerviert mit der flachen Hand an die Mauer, worauf eine elektronische Stimme verkündete: »Zwölf Uhr fünfundfünfzig.« Die Behauptung, er würde seine Spezialuhr noch gar nicht brauchen, war eine Lüge gewesen. Es war viel einfacher so, als jedes Mal mühsam die verschwommenen Zahlen auf der LCD- Anzeige entziffern zu müssen.
    Wer hätte gedacht, dass du so ein Feigling bist. Er wusste nicht, ob sich die Stimme auf seine schwindende Sehkraft bezog oder auf die Tatsache, dass er Lola einfach hatte gehen lassen.

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