Her mit den Jungs!
ihm.
»Diesem Mistkerl werde ich eigenhändig die Eier amputieren«, knurrte Yank und riss ihn damit abrupt aus seinen Gedanken.
»Na, na«, murmelte Damian.
»Wenn Carter ein Klient von Atkins wäre, würde ich mir den Kerl mal so richtig zur Brust nehmen, aber er wird leider von Cambias, einem dieser Neulinge vertreten.«
Damian wusste, dass sowohl Yank Morgan als auch Spencer Atkins zunehmend Kunden an geldhungrige junge Agenten verloren. Die Loyalität der älteren Spieler war Jungschwänzen wie Carter, die sich nur für Verträge, Sondervergünstigungen und harte Dollars interessierten, völlig fremd.
»Ach, der gräbt sich garantiert bald selbst das Wasser ab«, bemerkte Micki und kletterte aus dem Bett. Sie sah an sich hinunter und warf Damian einen fragenden Blick zu.
Dieser stellte sich dumm. Er würde ihr garantiert nicht auf die Nase binden, dass er sie aus dem Kleid geschält und in ein Schlafshirt gesteckt hatte. Klug, wie sie war, würde sie auch von allein dahinterkommen.
Prompt verfärbten sich ihre Wangen dunkelrot vor Scham. Na also, dachte er, ihr IQ ist eindeutig in Ordnung. Ihre Sittsamkeit war für ihn allerdings etwas ganz Neues - die meisten Frauen, mit denen er sonst zu tun hatte, zeigten ihre körperlichen Vorzüge ganz ohne jede Scheu.
Micki verschwendete keinen weiteren Gedanken daran, sondern wandte sich stattdessen an ihren Onkel: »Ich werde versuchen müssen, die Situation zu entschärfen. Was schreibt denn die New Yorker Presse?«
»Tja, für die Associated Press ist das natürlich ein gefundenes Fressen. Die Reporter ziehen aus dem Vorfall den Schluss, dass Fuller binnen kürzester Zeit wieder spielen wird, sonst hätte er dich nicht buchstäblich auf Händen getragen, obwohl er sich nur einen Monat vor der Rückrunde eine Verletzung zugezogen hat. Der liebe Damian wird als Held dargestellt.«
»Na, großartig«, sagte Micki frustriert.
Damian hielt wohlweislich den Mund. Dies war definitiv nicht der geeignete Zeitpunkt, sich lauthals darüber zu freuen, dass er auf ihre Kosten positive Medienresonanz einheimste.
»Ich muss ein Statement dazu abgeben.« Sie ging in Gedanken versunken im Zimmer auf und ab.
»Den Teufel wirst du tun. Du musst jetzt erst einmal den ersten Aufruhr verpuffen lassen«, widersprach Yank.
Sie wandte sich zu ihm um und sah ihm geradewegs in die Augen. Verschwunden war die zerbrechliche, wehrlose Frau, die Damian gestern Nacht hatte beschützen müssen. »Ich bin erwachsen, Onkel Yank, und ich bin für mein Verhalten selbst verantwortlich. Ich habe mich in diese missliche Lage hineinmanövriert und werde auch selber wieder herauskommen.« Sie stockte. »Obwohl es um der Agentur willen vermutlich wirklich besser wäre, wenn mein Gesicht - und mein Busen - in nächster Zeit nicht in den Zeitungen zu sehen sind.«
Yank nickte. »Na also.«
»Aber erst, nachdem ich eine Erklärung zu den Vorkommnissen abgegeben habe.«
Damian bewunderte sie für ihre Courage. Er kannte nicht viele Männer, die den Mumm gehabt hätten, dem alten Yank Paroli zu bieten. Ihr Verhältnis zueinander schien von Liebe und Respekt geprägt, genau wie Damian das von seiner eigenen Familie kannte und schätzte.
»Ich mische mich ja nur ungern ein, aber -«, setzte er an.
»Dann lass es bleiben«, sagte Micki.
»Außer, du tust es zu meinen Gunsten«, fügte Yank hinzu.
Damian unterdrückte ein Grinsen. »Ich glaube, dein Onkel hat Recht. Du solltest dir mit der Rückkehr nach New York oder irgendeinem Statement noch etwas Zeit lassen, bis die Medien ein anderes Opfer gefunden haben.«
Sie spitzte die Lippen, die er so gern noch einmal küssen würde.
»Es ist nicht meine Art, vor Problemen davonzulaufen«, insistierte sie.
»Aber wie du selbst bereits gesagt hast, wäre es im Interesse von Hot Zone.« Yank hatte wohl beschlossen, auf das einzige Argument zu pochen, das sie umstimmen konnte. »Und Sophie meinte auch, ich solle dich daran erinnern, dass dir alles, was du in dieser Situation sagst, als Rechtfertigung ausgelegt werden kann.
Also leg eine Verschnaufpause ein und lass uns den Mantel des Schweigens darüber breiten.«
Micki schüttelte sichtlich verärgert den Kopf. »Es soll jeder wissen, dass die Publicitymanager von Hot Zone nicht kneifen. Denn das wäre für unsere Agentur der sichere Tod.« Sie straffte die Schultern, stampfte hoch erhobenen Hauptes ins Bad und schlug die Tür hinter sich zu.
Kaum war sie weg, schienen die Falten um die Augen ihres
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