Her mit den Jungs!
gleich vom Hot-Zone-Konferenzraum aus mit einem Arzt telefoniert und einen Termin für den kommenden Tag anberaumt. Sobald er in puncto Vaterschaftstest den Durchblick hatte, würde er Carole bitten, die entsprechenden Untersuchungen durchführen zu lassen. Micki war heilfroh gewesen, dass sie wenigstens für die Erledigung dieser eher privaten Angelegenheiten nicht benötigt wurde.
Als es an ihrer Bürotür klopfte, sah sie hoch. »Herein.«
Sophie lugte durch den Türspalt. »Sollen wir uns schnell was zu Essen holen?«
Micki schüttelte den Kopf.
»Dann trifft es sich ja gut, dass ich gleich für dich mit eingekauft habe. Ich dachte mir schon, dass du dein Schneckenhaus nicht verlassen würdest.« Sophie brachte eine Papiertüte hinter dem Rücken zum Vorschein und begann, Köstlichkeiten aus der Snackbar im Erdgeschoss auf Mickis Schreibtisch zu stapeln. »Voilà - zwei Mal Eiskaffee, zwei Squagels mit Frischkäse und als krönender Abschluss ein Brownie zum Dessert.«
»Ich weiß es zu schätzen, Schwesterchen, aber ich habe keinen Hunger.«
Sophie zuckte die Achseln. »Dann wirst du mir eben Gesellschaft leisten, während ich esse.«
Einige Minuten später hatte sie alles kreuz und quer auf Mickis Tisch verteilt, sodass dieser nichts anderes übrig blieb, als auf das Essen zu starren oder sich daran gütlich zu tun. Sie entschied sich für zweiteres.
Als sich ihre Blicke kreuzten, sagte Sophie: »Tut mir echt Leid, dass du diesen ganzen Mist durchmachen musst. Damian ist eine miese Kanalratte.«
»Ist er nicht.« Micki war selbst überrascht darüber, dass sie ihn auch noch verteidigte. »Ich meine, es geht ihm eigentlich nicht viel anders als Tausenden anderen Menschen, die ungewollt ein Kind in die Welt setzen. Nur, dass er eben berühmt ist und die anderen nicht.«
Sophie biss von ihrem Bagel ab, und Micki wartete, bis sie gekaut und geschluckt hatte. »Du nimmst es ihm also nicht krumm?«
»Natürlich bin ich von der Situation nicht gerade begeistert. Es ist alles andere als gerade angenehm, ausgerechnet auf diese Art und Weise daran erinnert zu werden, dass er total beziehungsunfähig ist.« Bei dem Gedanken daran, dass eine andere Frau von ihm ein Kind erwartete, saß ihr ein dicker Kloß im Hals. Sie schluckte und fuhr fort: »Aber im Grunde geht es hier nicht um mich. Er hat mir von Anfang an klar und deutlich signalisiert, dass ich mir keinerlei Hoffnungen machen muss, und ich habe es akzeptiert.« Micki riss ein Stück Bagel ab, steckte es sich in den Mund und nahm dann einen großen Schluck Eiskaffee.
Sophie ergriff über den Tisch hinweg ihre Hand. »Das heißt noch lange nicht, dass dir die Sache nicht an die Nieren geht.«
»Das habe ich auch nie behauptet.«
Sophie seufzte. »Besteht denn eine Chance, dass er gar nicht der Vater ist?«
»Vermutlich schon. Vielleicht ist diese Carole ja auch gar nicht schwanger. Schließlich hat sie einen falschen Busen - da könnte die Sache mit dem Baby doch genauso falsch sein.« Sogleich schlug sie sich mit der Hand auf den Mund. »Das war jetzt unangebracht.«
»Aber ich wette, es hat gut getan.« Sophie grinste.
Micki lachte und konnte sich endlich etwas entspannen. Sie war dankbar dafür, dass sie sich in dieser schweren Zeit bei ihrer Schwester ausweinen konnte. Dann sprach sie das nächste Sorgenkind an. »Schon was wegen der Fusion gehört?«
»Nein. Angeblich konnte Lola noch nicht mit Spencer reden, weil er auf Urlaub war. Kann aber auch sein, dass sie es einfach auf die lange Bank schiebt. Ich könnte es ihr nicht verübeln.«
»Tja, ich habe mit der Causa Damian vorerst ohnehin alle Hände voll zu tun. Noch mehr Aufregung kann ich im Moment wirklich nicht gebrauchen.«
»Amen.« Sophie begann, den Müll einzusammeln und erhob sich. »Aber vergiss nicht, Onkel Yank hat in ein paar Tagen Geburtstag. Bis dahin ist Spencer auf jeden Fall zurück - wir müssen uns also in nicht allzu ferner Zukunft mit diesem Thema auseinander setzen.«
Da klopfte es und Amy trat ein. »Ich gehe dann jetzt.«
Micki winkte. »Schönen Abend!«
Amy lächelte. »Danke, euch auch. Ach, übrigens, ich sollte doch heute Nachmittag alle Anrufe für dich entgegennehmen. Hier, die einzig wirklich dringende Nachricht liegt obenauf.« Sie reichte Micki einen Stapel rosa Zettel und machte sich vom Acker.
»Na, irgendetwas Interessantes?«, wollte Sophie wissen.
Micki warf einen Blick auf den Zettel und stöhnte. »Eine Nachricht von Damian. Er schickt mir
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