Her mit den Jungs!
daran, dass ein Baby, wenn auch nur irgend möglich, immer von beiden Elternteilen großgezogen werden sollte. Wenn du der Vater bist, musst du in Erwägung ziehen, Carole zu heiraten und dem Kind eine Familie zu bieten.«
Bei den letzten Worten wurde ihre Stimme brüchig. Damian wollte schier das Herz brechen. Er hatte völlig vergessen, dass Micki von ihrem ledigen Onkel großgezogen worden war und den frühen Verlust ihrer Eltern noch immer nicht ganz verwunden hatte.
Damian holte tief Luft und beugte sich vor. »Ich kenne deinen familiären Hintergrund, aber du musst bedenken, dass es hier nicht nur um die Frage geht, ob ich Carole heiraten will oder nicht, sondern auch darum, was für das Baby das Beste ist. Manchmal tut man einem Kind keinen Gefallen, wenn man es in einem Heim ohne Liebe oder Fürsorge aufwachsen lässt.«
Sie breitete hilflos die Hände aus. »Das kann ich nicht beurteilen.«
»Zugegeben, deine Familie entspricht nicht gerade der Norm, aber haben dir Yank, Lola und deine Schwestern nicht alles gegeben, was du gebraucht hast?«
Sie nickte.
»Dann könnte es doch umgekehrt auch sein, dass ich für das Baby das Richtige tue, indem ich Carole nicht heirate.«
»Falls es von dir ist.«
»Falls es von mir ist«, wiederholte er, wobei er insgeheim mit jeder Faser seines Herzens hoffte, dass sich Carole auch mit anderen Männern vergnügt hatte, wie er das vermutete.
Er warf einen Blick aus dem Fenster und stellte fest, dass sie schon fast beim Haus seiner Schwester angelangt waren, wo seine gesamte Familie ihn erwartete. »Nur eines noch.« Das hatte er ihr schon die ganze Zeit sagen wollen.
»Nämlich?«
Er legte ihr einen Arm um die Schultern und lehnte sich an sie, so nahe, dass ihm der Duft ihrer Haut in die Nase stieg. Sogleich erfasste ihn wieder die Wollust und er verspürte erneut das Bedürfnis, tief in sie einzudringen, mit heftigen, schnellen Stößen, die alles um ihn herum verblassen ließen, bis nur noch sie beide existierten.
Er räusperte sich und schüttelte den Gedanken daran ab. »Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du dich bereit erklärt hast, mir beizustehen.« Diesen Dank war er ihr schuldig. Und vermutlich noch eine ganze Menge mehr.
Er wandte den Kopf zur Seite und berührte mit den Lippen ihren Hals. Da sie ihn nicht von sich stieß, ließ er den Mund sachte über ihre zarte Haut wandern nur einen kurzen Augenblick lang, sagte er sich.
Er ergriff ihre Hand und drückte ihr einen sanften Kuss auf den Arm, wobei er mit der Zunge ihre nackte Haut kitzelte. Er wusste nicht, ob es an seinen Worten oder seiner Berührung lag, aber sie schauderte und stieß einen leisen Seufzer aus. Unter dem in der Mitte gerafften Top zeichneten sich deutlich ihre Brüste ab, deren Knospen unter seinen Blicken im Nu steif wurden. Sie wandte sich ihm zu und war kurz davor, ihn zu küssen, fuhr jedoch zurück, als der Wagen abrupt zum Stillstand kam.
»Wir sind da.« Sie rang sichtlich um Fassung. Wie hatte sie es nur wieder so weit kommen lassen können?
Damian schluckte seine Enttäuschung hinunter und versuchte, sich einzureden, die Unterbrechung sei gerade rechtzeitig gekommen.
Micki zupfte sich Top und Frisur zurecht und war krampfhaft bemüht, Konversation zu machen. »Und, äh ... wie fühlst du dich bei dem Gedanken, deinen Schwestern die Situation zu erläutern?«
»Ich freue mich kein bisschen mehr darauf, mit meinen Schwestern und meinen Eltern mein Sexualleben und meine Dummheit zu diskutieren wie mit dir.« Er streckte die Hand nach dem Türgriff aus. Just in dem Moment öffnete der Chauffeur von außen die Tür. »Aber ich bin nun einmal selbst für meine missliche Lage verantwortlich und meine Familie hat ein Recht darauf, informiert zu werden, also stelle ich mich dem Fullerschen Familiengericht.«
»Ich finde es bewundernswert, dass du dich nicht vor deiner Verantwortung drückst.«
»Danke«, entgegnete er überrascht, dann legte er ihr einen Finger unters Kinn und hob ihren Kopf ein wenig an. Beim Anblick ihrer geröteten Wangen und des vom Lipgloss glänzenden Schmollmundes musste er die Hände zu Fäusten ballen, um sie nicht an sich zu ziehen und zu küssen - und zwar diesmal richtig.
Leider hatte er im Moment wichtigere, wenn auch weit weniger angenehme Dinge zu erledigen - der Familienrat wartete schon darauf, ihm nach allen Regeln der Kunst den Kopf zu waschen.
Micki hätte sich ein gutes Stück besser gefühlt, wenn der Kuss nicht bloß des Timings
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